
Hertha BSC gewährt Sportick nach wie vor keine Presse-Akkreditierung. Rein sportlich läuft es unter Pal Dardai, der Start ist geglückt. Der DFB-Präsident begnadigte Hansa Rostock – in Sachen Führungsstil und Öffentlichkeitsarbeit fällt Hertha in alte Gewohnheiten zurück. War es denn in den letzten Jahren überhaupt schon einmal anders?
Der 1.FC Union verpasste in der 90. Minute den 3.Sieg in Nürnberg. Zwei Punkte gingen um Haaresbreite verloren. Dennoch, der Start – bei diesem Auftakt-Programm – war gut. Die Eisernen (4:3 Tore) verbleiben mit 7 Punkten in der Spitzengruppe, gemeinsam mit Darmstadt, Fortuna Düsseldorf, dem 1.FC Nürnberg und Sandhausen. Einsam an der Spitze, man höre und staune, ist Arminia Bielefeld, letzte Saison um den Klassenerhalt gezittert und jetzt 3 Spiele und drei Siege, als Einziger. Am vergangenen Montagabend wurde der VfL Bochum mit 2:0 bezwungen. Am nächsten Sonntag empfangen die Eisernen die Bielefelder und werden alles versuchen, die Siegesserie der Arminen zu brechen. Im Pokal wurde den Köpenickern leider ein schweres Auswärtsspiel in Leverkusen zugelost. Bayer verlor zwar 1:3 gegen Bayern in München, doch die neuformierte Bayer-Elf gefiel mir von der Spielart und Torgefährlichkeit her viel besser als in den letzten Jahren. Da heißt es besonders eisern zu sein. Union hat zwar keine Chance, aber die sollten sie nutzen.
Mehr Glück hatte die Hertha, zumindest was das Heimspiel anbelangt. Der 1.FC Köln läuft also Gefahr nach der Auftaktniederlage im rheinischen Derby, Gladbach siegte 1:0, heuer keinen so guten Start zu erwischen.
Hertha ist weit weniger chancenlos, muss am Samstag zum Meisterschaftsspiel nach Dortmund. Der (hoffentlich) neue Goalgetter Mathew Leckie stieg mit Ingolstadt ab und galt dort zwar nicht als Chancentod, in 30 Bundesliga-Einsätzen gelang ihm kein einziger Treffer, umso besser, dass bei Hertha wieder der Knoten platzte. Wir sagen weiter so! In Berlin entschied er die Partie gegen den VfB Stuttgart mit seinen beiden Treffern (1:0, 46. – 2:0, 62.) vor 44.751 Zuschauer.
Erwähnenswert der Absturz von Ingolstadt in Liga Zwei. 3 Spiele, 3 Niederlagen, 2:6 Tore. Den schnellsten Trainerwechsel gab es bei Erzgebirge Aue. In Ingolstadt läuten die Alarm-Glocken. In der Regionalliga führt der FSV Zwickau momentan die Tabelle von hinten an, nach 5 Spielen, 2:9 Tore und erst 2 Punkte in Liga Drei.
In der Regionalliga Nordost führt mit 4 Siegen, 12 Punkten und 16:1 Tore Energie Cottbus. Ein bemerkenswertes Ergebnis gab es am Sonntag, im Jahnsportpark unterlag der BFC Dynamo dem Aufsteiger aus der Oberliga, der VSG Altgliniecke mit 1:2. Weitere Derbys stehen bevor: am kommenden Mittwoch, das Nachholspiel Viktoria 89 – BFC Dynamo, am Sonntag empfängt Altglienicke – Berliner AK 07 und Viktoria 89 – Hertha BSC II.
Beschäftigen könnte uns Schiedsrichter Manuel Gräfe und sein Disput mit dem DFB. Er kritisierte Krug und Fandel wegen Vetternwirtschaft. Zu oft sei es nicht nach Leistung, sondern nach Gusto gegangen. Er wunderte sich über den Aufstieg seines Schiedsrichterkollegen Felix Zwayer, der immerhin in den Hoyzer-Skandal verwickelt war. Lutz Michael Fröhlich, Chef der Schiedsrichter im DFB äußerte sich dazu in einer Pressemeldung: „Bei allem Verständnis zu einer öffentlichen Meinungsäußerung geht es entschieden zu weit, wenn ein Schiedsrichter einen Kollegen öffentlich und in dieser Form attackiert“.
Christian Zschiedrich