EM Notizen

Jetzt hat es auch das DFB-Team erwischt. Die 15-jährige Amtszeit von Jogi Löw endete im Londoner Wembley-Stadion mit einer Niederlage im EM-Achtelfinale gegen England. Favoritenstürze, wirkliche oder vermeintliche, kennzeichneten die erste Ko.-Runde. Der amtierende Weltmeister und ebenso der Europameister wurden vorzeitig in den Urlaub geschickt.

Der ganz große Turnierfavorit war das DFB-Team eher nicht, auch wenn das in der Pressekonferenz einen Tag nach der Niederlage anderes gesehen wurde. So war Oliver Bierhoff bis zum Englandspiel davon überzeugt, dass die Mannschaft bis zum Ende hätte marschieren können. Seine Personalie steht wohl nicht zur Disposition, warum eigentlich nicht? Die verschwendeten drei Jahre und das Mittelmaß hat er mitzuverantworten.

Die Mannschaft hat großen Einsatz gezeigt, damit spielte Löw vor allem auf das Spiel gegen Portugal an. Da steht wohl doch mehr ein Fragezeichen. Bedingungslosen Einsatz habe ich mehr bei anderen Mannschaften gesehen, die jetzt zu Recht im Viertel-Finale stehen.

Um hier kurz nochmals auf das verlorene Spiel gegen England einzugehen. Es war ein machbarer Gegner. Umso mehr schmerzt das Ergebnis. Nach dem Rückstand hatte Thomas Müller, der Aussortierte, die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich. Das Schicksal, der Fußball-Gott wollte nicht mehr. Der Kredit war nach dem Ungarn-Spiel aufgebraucht.

Die EM geht weiter mit interessanten Partien und Deutschland ist nicht der Nabel der Fußballwelt. Nehmen wir es sportlich.

Jogi Löw wäre wohl besser 2018 nach der WM in Russland zurückgetreten. Seine Kritiker hatten recht. Er hinterlässt seinem Nachfolger kein leichtes Erbe.

Hans-Peter Becker

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