Eisbären verlieren zwei Punkte gegen Kölner Haie

DEL Saison 2025/26

24. Spieltag

24.11.2025 14:00 Uhr Uber-Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – Kölner Haie 3:4 n.P. (1:2/2:0/0:1/0:1/0:0/0:1)

Nach drei Auswärtsspielen in Folge, einer erneuten Hiobsbotschaft (Ty Ronning fällt länger aus) empfingen am ersten Adventssonntag die Eisbären den Vizemeister der vergangenen Saison. Im ersten Auswärtsspiel konnten sie, in Erinnerung an die Finalserie, den Haien erneut sieben Tore einschenken. Die kleine Auswärtsserie glich einer Berg- und Talfahrt. Bei den Straubing Tigers wurde gewonnenen, nur drei Tage später in Ingolstadt verloren und am vergangenen Freitag, 28.11.2025, hatten im Bärenduell, die Grizzlys Wolfburg keine Chance und wurden mit 1:6 aus der eigenen Halle gefegt.

Köln war mit den DEL Statistik Leadern Gregor McLeod 35 Punkte (12 Tore, 23 Vorlagen) und Torhüter Janne Juvonen (Gegentorschnitt 1,3 Fangquote 94,8 %), es war eher nicht zu erwarten, dass sie erneut viele Gegentore kassieren sollten. Seine Klasse konnte Juvonen erstmals in der 6. Spielminute beweisen, als er einen Alleingang von Yannick Veilleux entschärfte. Bis dahin hatte sein Gegenüber im Eisbärentor mehr zu tun. In der 9. Minute war der Kölner Goalie allerdings geschlagen. Ein zunächst abgewehrter Puck drückte Matje Leden über die Linie. Es war für den 21-jährigen Nachwuchsmann der erste Treffer in der DEL. Die Freude währte nicht allzu lange, innerhalb von zwei Minuten drehten die Haie das Spiel. In der 15. Minute traf Maximilian Kammerer zum Ausgleich. Ab der 16. Minute wurde vier gegen gespielt. Zunächst musste der Torschütze zum 1:0 wegen Haltens des gegnerischen Stocks auf die Strafbank. Nur sechs Sekunden später Kölns Nate Schnarr mit demselben Vergehen. Eine Unachtsamkeit in der Eisbärenabwehr nutzte Patrick Russell und schob den Puck an Hildebrand vorbei ins Tor. Ganz unhaltbar war der Schuss nicht, keine Vorwürfe an ihn, drei Monstersafes verhinderten einen höheren Rückstand. Die Statistik bestätigte die Kölner Führung nach dem ersten Drittel, 15 zu 4 Torschüsse für die Haie.

Das Tor zum 3:2 Zwischenstand durch Y. Veilleux Foto:© Hans-Peter Becker

Der Mittelabschnitt begann optimal für die Eisbären. Erster Wechsel für Eric Mik in diesem Drittel und er fälschte das Ding ab. Der Puck schlug unhaltbar für Juvonen unter die Latte ein. Die Fanghand von Juvonen griff ins Leere und der Ausgleich war da. Die erneute Führung gelang den Eisbären zur Hälfte der regulären Spielzeit. In der 30. Minute rauschte der Puck wieder an Juvonen vorbei, Yannik Veilleux war der Schütze. Bis dahin war eine bemerkenswerte spielerische Steigerung der Eisbären zu verzeichnen. Das erste Drittel hatte deutlich gezeigt, dass viel mehr Einsatz nötig ist, um aus diesem Spiel was Zählbares mitzunehmen. Nach der Führung für die Eisbären schraubten die Haie mächtig am Ausgleich, Schwerstarbeit für Hildebrand und die Abwehr. In der 34. Minute musste Hildebrand alles aufbieten, um den Einschlag zu verhindern. Den Schuss von Kero Tanner hatte die Halle bereits drin gesehen.

Das erste Drittel ging an die Gäste und das Zweite an die Eisbären, ein unentschiedenes Schlussdrittel hätte den Eisbären gereicht. Dafür war es wichtig, von der Strafbank weg zubleiben. Die Kölner verfügen über ein gutes Powerplay, liegen in Effizienz-Tabelle vor den Eisbären. Der Ausgleichstreffer zum 3:3 fiel in der 47. Minute, Frederik Storm war der Letzte am Puck.

In der 49. Minute musste Valtteri Kemiläinen auf die Strafbank, daraus konnten die Hausherren der Arena kein Kapital schlagen. Die Spieluhr zählte bereits einstellige Zahlen auf der linken Seite herunter und die Entscheidung wurde auch zur Kraftfrage. Den Eisbären fehlen aktuell sieben Spieler, für das Spiel konnten nur sechs Verteidiger aufgeboten werden. Beide hatten ihre Chancen, das Spiel in der regulären Spielzeit zu entscheiden. Der Puck wollte nicht ins Tor.

Die Overtime gab es bis in die Schlussminute einen Chancenwucher auf beiden Seiten, es musste das direkte Duell Torwart versus Spieler entscheiden. Selbst das Penaltyschießen musste in die Verlängerung und die Entscheidung fiel zu Gunsten der Haie, die, wenn auch in der Verlängerung der Verlängerung, mal wieder in Berlin gewinnen konnten. Den Eisbären bleibt ein Punkt am 1. Advent 2025.

Für Kölns Trainer Kari Jalonen war es ein gelungenes Wochenende, zwei Auswärtsspiele gegen gute Gegner. Heute war es ein enges Spiel, das wir für uns entscheiden konnten. Dafür hat meine Mannschaft die nötige Energie gefunden.

Serge Aubin sah zu viele Fehler seiner Mannschaft, die letztendlich zu der Niederlage geführt haben. Es muss besser werden, so sein Fazit.

Interessant war zudem eine Aussage nach dem Spiel von Marcel Noebels. Die Findungsphase in der Mannschaft ist wohl noch nicht ganz abgeschlossen. Viel Zeit bleibt dafür nicht mehr. Die erste Hälfte der Saison ist fast vorbei und bis zur Olympiapause wartet ein enger Spielplan auf uns.

Ein Spieler muss angesichts der Verletztenmisere neben Kapitän Jonas Müller (hatte im Spiel 33 Wechsel und über 28 Minuten Eiszeit inklusive Verlängerung) besonders erwähnt werden. Der gelernte Angreifer musste in diesem Spiel abwechselnd als Stürmer und Verteidiger ran (28 Wechsel und 21 Minuten Eiszeit). Beide Aufgaben erfüllte er mehr als nur zufriedenstellend. Seine Plus/Minus Bilanz für dieses Spiel war eine +1. In dieser Form und seine Multifunktionalität dürfte ins Notizbuch des Bundestrainers gerutscht sein.

Hans-Peter Becker

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Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer) – Müller (C), Reinke; Mik, Smith; Panocha, Lancaster – Tiffels (A), Vikingstad, Veilleux (A); Kirk, Eder, Pföderl; Hördler, Byron, Bergmann; Noebels, Wiederer, Leden – Trainer: Serge Aubin       

Kölner Haie: Juvonen (Kaiser) – Austin, Kaski; Sennhenn, Kemiläinen; Vittasmäki, Fischer; Münzenberger – Kero, MacLeod, Russell; Storm, Schnarr, Bokk; Kammerer, Aubry, Niedenz; Uher, MacInnis, van Calster – Trainer: Kari Jalonen

Tore
1:0 – 08:53 – Leden (Mik, Noebels) – EQ
1:1 – 14:19 – Kammerer (Niedenz, Austin) – 4-4
1:2 – 16:14 – Russell (Kemiläinen, Vittasmäki) – EQ
2:2 – 21:11 – Mik (Tiffels, Vikingstad) – EQ
3:2 – 29:17 – Veilleux (Tiffels, Vikingstad) – EQ
3:3 – 46:38 – Storm (Schnarr, Kemiläinen) – EQ
3:4 – 65:00 – Schnarr – PS

Strafen
Eisbären Berlin: 4 (2, 0, 2, 0, 0) Minuten – Kölner Haie: 6 (2, 0, 4, 0, 0) Minuten 

Schiedsrichter

Martin Frano, Roman Gofman (Maksim Cepik, Jiri Ondracek)

Zuschauer
14.200

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