Eisbären verlieren gegen Frankfurt- ein stilles letztes Drittel

DEL

28. Spieltag 19:30 Uhr Uber-Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – Löwen Frankfurt 2:3(1:0/1:2/0:1)

Nach dem harten Fight in Zürich, zum Viertelfinal-Rückspiel in der Hockey-Champions League, ging es knapp 72 Stunden später wieder in der DEL weiter. In dieser Saison war es bereits das dritte Aufeinandertreffen. Die beiden bisherigen Begegnungen konnten die Eisbären ergebnistechnisch jeweils identisch mit 5:2 für sich gestalten. Seitdem die Löwen wieder in der DEL mitmischen, waren sie stets ein dankbarer Gegner für die Eisbären. Lediglich ein einziger Sieg gelang den Löwen, das war in der Saison 2022/23, am 4. Dezember 2022 mit einem 2:1 nach Verlängerung.

Am Freitag waren die Eisbären von Beginn bemüht, schnell die Fronten zu klären. Sie hatten klare Vorteile was Spielanteile und Torchancen betraf. Doch sah es lange nach einem torlosen Drittel aus. In der Schlussminute passierte es, Blaine Byron konnte eine Vorlage von Marcel Noebels nutzen, umkurfte noch Frankfurts Goalie Cody Brenner und die Arena durfte jubeln.

Im Mittelabschnitt bemühten sich die Gäste um mehr Spielanteile. Die Eisbären blieben der Herr des Geschehens und schlugen in der 28. Minute erneut zu. Der Kapitän Kai Wissmann versuchte es mit einem Schuss auf die kurze Torwartecke und hatte Erfolg. Die Vorlage besorgte Ty Ronning. Ein anschließendes Powerplay konnten die Frankfurter nicht nutzen. Stattdessen waren die Eisbären zweimal ganz dicht vor einem shorthander. Der Anschlusstreffer zum 1:2 gelang den Löwen dann in der 34. Minute durch Chris Wilkie. Ein hoher Stock von Markus Niemeläinen brachte die Gäste erneut in Überzahl. Zach Boychuk musste 90 Sekunden später auf die Strafbank. Jetzt hatten die Special-Teams Schwerstarbeit zu leisten. Der Vorsprung war verspielt. Kurz vor dem Ablauf der Strafe schlug es ein, Cameron Brace versenkte mit einem Schlagschuss den Puck.

Im Schlussabschnitt war es still in der Arena. Es erreichten die schrecklichen Nachrichten aus Magdeburg die Zuschauer, die sich auf ein Eishockeyspiel gefreut hatten. Die Musik wurde nur gedämpft eingespielt. Die Fans aus Frankfurt entfernten ihr Banner und die Hartmut Nickel Kurve machte es ebenso. Eishockey geriet zur Nebensache. Auf dem Eis mühten sich die Spieler. Die Frankfurter spürten, hier geht vielleicht mehr. Sie waren mit einer Serie von sechs Niederlagen nach Berlin gereist.

Als das Spiel sich der Schlussphase näherte, konnten beide noch auf den Sieg hoffen, am 2:2 hatte sich nichts geändert. Es hagelte Strafzeiten und das Spiel verflachte immer mehr. Die letzten effektiven Spielminuten dehnten sich, auch die Eismeister mussten ran. Wem gelingt der entscheidende Punch? Frankfurt hatte 40 Sekunden Überzahl und erzielten genau 2 Minuten und 36 Sekunden vor dem Ende den Treffer zum 3:2. Mit großem Kampf hatten sie das Spiel gedreht. Die Eisbären nahmen eine Auszeit und versuchten es, ohne Torhüter, wenigstens in die Verlängerung zu kommen. Es blieb bei der 2:3 Niederlage. Aber wie gesagt, der Sport war heute Nebensache. Die Gedanken sind bei den Hinterbliebenen des schrecklichen Ereignisses in Magdeburg.

Hans-Peter Becker

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Fotos: Stephan Wenske

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer) – Müller, Wissmann (C); Niemeläinen, Mik; Geibel, Galipeau – Tiffels, Kirk, Ronning; Noebels (A), Byron, Pföderl; Schneider, Boychuk (A), Veilleux; Hördler, Wiederer, Bartuli – Trainer: Serge Aubin          

Löwen Frankfurt: Brenner (Schumacher) – McNeill, Welinski; Matushkin, Wirt; Lauridsen, Bidoul; Cimmerman – Wilkie, Fröberg, Rowney; Schweiger, Pfaffengut, Brace; Brown, Burns, Napravnik; Proft, Schiemenz, Lobach – Trainer: Tom Rowe

Tore
1:0 – 19:05 – Byron (Müller, Noebels) – EQ
2:0 – 27:45 – Wissmann (Kirk) – EQ
2:1 – 33:34 – Wilkie (Rowney, McNeill) – EQ
2:2 – 37:21 – Brace (Lauridsen, Pfaffengut) – PP1
2:3 – 57:24 – Rowney (Matushkin) – PP1

Strafen
Eisbären Berlin: 14 (2, 6, 6) Minuten – Löwen Frankfurt: 12 (4, 2, 6) Minuten 

Schiedsrichter

Christopher Schadewaldt, Benjamin Hoppe (Maksim Cepik, Marcus Höfer)

Zuschauer
14.010     

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