Eisbären erzwingen Spiel sieben

Hinter der Bande war er schon aufgestellt, der silbern glänzende Meisterpokal. Es war das letzte Heimspiel der Saison. Auf dem Videowürfel über dem Mittelkreis bedankte sich die Organisation der Eisbären für die Unterstützung der Fans bei 35 Heimspielen. Vor dem Spiel brachte wieder Bernd Römer die Nationalhymne zu Gehör und anschließend erkämpften sich die Eisbären einen verdienten 5:3 Sieg über die Münchner. Der Pokal tritt, wie die Mannschaft der Eisbären, die Reise zurück in die bayerische Landeshauptstadt an. Dort kommt es am Donnerstag, 26.04. nun zum entscheidenden Spiel sieben. Allein diese Tatsache ist bemerkenswert, nachdem die Eisbären in der Serie fast hoffnungslos mit 1:3 hinten lagen. Zwar eröffneten sie die Finalserie mit einem Sieg in München, dann folgten drei Niederlagen. Mit dem Rücken zur Wand, verlieren verboten, wurde erneut in München gewonnen und anschließend erstmals während der Serie in der heimischen Arena am Ostbahnhof.

Bereits in der 4. Minute jubelte die Halle, Louis-Marc Aubry erzielte das erste Tor im Spiel. Ein Auftakt nach Maß, besser konnte das Spiel für die Gastgeber nicht beginnen. In den ersten Minuten kamen die Münchner kaum aus ihrem Drittel und als sie es schafften,klingelte es gleich. Nach 9 Minuten fiel der Ausgleich, Torschütze war Konrad Abeltshauser. Zuvor gab es eine mehrminütige Unterbrechung. Die Eismeister mussten tätig werden, weil ein Tor aus der Verankerung gerissen wurde. Als es weiterging, schalteten die Münchner schneller. Mit dem 1:1 ging es in die Drittelpause.

Schnelle Tore nach dem Kabinengang, schien die Devise der Eisbären zu sein. In der 23. Minute traf James Sheppard zum 2:1. Anschließend wogte das Spiel hin und her. München bemühte sich um den Ausgleich. Es gab Strafzeiten, Torchancen und kleine Raufereien. Münchens Konrad Abeltshauser durfte sich das Spiel für 10 Minuten von der Kühlbox aus ansehen. Es gab ein Wortgefecht mit einem Schiedsrichter, was dann strafwürdig wurde. Es fiel kein weiterer Treffer. Die Eisbären nahmen die knappe Führung mit in die Pause.

Das Schlussdrittel begann mit einer Überzahl für die Eisbären und sie brauchten nur 12 Sekunden und die Halle bebte. Playoff Monster Jamie MacQueen stellte auf 3:1. Nur knapp 5 Minuten später gelang Daniel Fischbuch ein Alleingang, die Vorlage kam von Martin Buchwieser und es stand 4:1 für die Eisbären. Auf der Spieluhr waren noch knapp 15 Minuten, für Eishockeyverhältnisse eine kleine Ewigkeit, jede Sekunde die verging ohne gefährliche Aktionen, senkte den Blutdruck der Zuschauer. Ex-Eisbär Mads Christensen traf zum 2:4 aus Münchner Sicht, zu spielen waren noch dreieinhalb Minuten. Der amtierende Meister setzte alles auf eine Karte. Torwart Danny aus den Birken blieb auf der Bank zugunsten eines zusätzlichen Stürmers, das Tor war leer. Das nutzte Eisbären Kapitän Andre Rankel und netzte ein. Es stand 5:2 für die Eisbären und die Spieluhr sagte 2 Minuten und 3 Sekunden. München spielte weiter ohne Torwart und der Puck war im Eisbären-Tor. Patrick Hagers Schuss wurde wohl etwas abgefälscht und der Spielstand 5:3. Dabei blieb es, die Uhr lief runter und sie hatten es geschafft, die Serie geht weiter. In München stehen beide mit dem Rücken zur Wand. Wer holt den vierten Sieg und somit die Meisterschaft. Egal, wie es am Ende ausgeht, diese Finalserie tut dem Eishockey gut. Am Donnerstag, 26.04. wird ab 19:30 Uhr die Frage beantwortet, gelingt München der Titel-Hattrick oder kommen die Eisbären mit der Macht der Acht.

Hans-Peter Becker

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