Puhh, ist das spannend, am 28. Spieltag der Regionalliga Nordost war der BFC Dynamo der Nutznießer der Patzer, den sich die Konkurrenten leisteten. Am Freitagabend, 5. April 2024 gelang den Weinroten im Sportforum vor über 2.000 Zuschauern ein knapper, verdienter Sieg im Derby gegen Hertha II. BFC Trainer Dirk Kunert musste auf einige Stammkräfte verzichten. Das Tor des Tages erzielte Amar Suljic in der 26. Minute. Herthas Nachwuchs war mehrfach dem Ausgleich nahe, letztlich hielt die Abwehr des BFC.
Zusätzlicher Jubel bei den Dynamo-Anhängern, als das Endergebnis aus Jena bekannt wurde. Das Spiel hatte dort eine Stunde eher begonnen und Energie spielte bei Carl-Zeiss 1:1. Beide Tore schossen die Gastgeber, die Führung durch Pasqual Verkamp egalisierte sein Mannschaftskamerad Bastian Strietzel nur wenig später. Das hätte für die Cottbuser auch schlimmer kommen können.
Einen Tag später folgte die Sensation. Der Tabellenletzte Hansa Rostock II musste beim Spitzenreiter in Greifswald antreten. Eine klare Sache, diskutiert wurde lediglich über die Höhe des Sieges. Es ist ja so eine Sache mit den zweiten Mannschaften der Profivereine. Die Zweitligatruppe der Hanseaten hatte tags zuvor in Wehen-Wiesbaden mit dem 3:1 Sieg wichtige Punkte für den Klassenerhalt geholt. So war der eine und andere Nachwuchsprofi frei für die Mannschaft von Uwe Speidel. Die 3.500 Zuschauer im Volksstadion zu Greifswald trauten ihren Augen nicht, nach nur 20 gespielten Minuten lagen die Greifen bereits mit 0:3 hinten und waren damit noch gut bedient. Ein kollektiver Blackout des Titelanwärters, der bis dahin überhaupt erst ein einziges Punktspiel verloren hatte (gegen Altglienicke am 06.02.2024). Drei Gegentore in einer Halbzeit waren ebenso ungewöhnlich. Es ging gar nichts, die Nachwuchsprofis taten es der ersten Mannschaft gleich und siegten 3:1. Der Greifswalder FC bleibt dank des besseren Torverhältnisses an der Tabellenspitze, der BFC zog nach Punkten gleich. Auf Platz 3 mit einem Punkt weniger rangiert der FC Energie. Am Freitagabend, 12. April 2024 könnte das Stadion der Freundschaft ausverkauft sein. Pele Wollitz erwartet mit Energie die Greifswalder. Einen Tag später spielt der BFC in Lichterfelde bei Viktoria erneut ein Berliner Derby.
Es bleibt dabei, Meisterschaft und Aufstieg werden wohl erst am letzten geklärt. Ebenso ungeklärt bleibt für die Aspiranten Greifswald und den BFC die Frage nach der Spielstätte für den Fall des Aufstiegs. Die Greifswalder sollen sich laut Informationen des Kickers auch nach dem Mommsen-Stadion erkundigt haben. Es bleibt verrückt, Berlin wäre noch weiter weg als Lübeck.
Immer düsterer wird es für den BAK. In Meuselwitz war nichts zu holen, am Ende hieß es 2:4 und da Hansa II den Überraschungssieg landen konnte, ist die rote Laterne wieder im Poststadion angekommen. Der BAK empfängt als nächsten Gegner den FC Eilenburg.
Hans-Peter Becker