BFC und Greifswald patzen, Cottbus mit einem Dreier

Sieben Spieltage sind es noch, 21 Punkte als Maximalausbeute zu holen und ein Blick auf die Tabelle der Regionalliga Nordost zeigt, das könnte ein dramatischer Dreikampf um die Meisterkrone, verbunden mit dem direkten Aufstieg in Liga 3, werden. Starke Nerven sind gefragt, eine Formschwäche käme zur Unzeit. Die drei Vereine, mit den aktuell besten Aussichten, haben Lizenzunterlagen beim DFB eingereicht. Den BFC und Greifswald haben bisher ungelöste Probleme, was mögliche Spielstätten für die Heimspiele in der dritthöchste Klasse betrifft. Der BFC müsste wohl ins Mommsenstadion ausweichen und in Greifswald ist ganz es verrückt. Es soll ernsthafte Überlegungen geben, ins 200 km entfernte Lübeck auszuweichen, verrückt. In Cottbus hätten sie diese Probleme nicht.

Aus Berliner Sicht trotzdem erfreulich, der BFC Dynamo ist mittendrin. Allerdings ließen sie zuletzt die eingangs erwähnte Nervenstärke vermissen. Am 27. Spieltag verloren sie beim Favoritenschreck FSV Luckenwalde mit 0:2. Nach gutem Beginn mit einem Pfostentreffer, saß der erste Angriff der Hausherren des Werner-Seelenbinder-Stadions, in der 6. Minute zum 1:0 für den FSV. Der BFC versuchte zu antworten, erspielte sich gute Möglichkeiten, es blieb bis zur Pause bei dem knappen Rückstand. Das Bild änderte sich auch in Halbzeit zwei nicht, der BFC war feldüberlegen und der FSV mit Nadelstichen im Konter. In der 67. Minute schien sich alles zum Guten zu wenden. Rufat Dadashov, der Gefoulte trat selbst an und vergab die Riesenchance zum Ausgleich. Dieses Missgeschick war ihm am Spieltag zuvor gegen Chemnitz passiert. So kam es, wie es kommen musste, einen Konter in der 86. Minute schloss der eingewechselte Tim Koch zur 2:0 Führung für die Luckenwalder ab. Anschließend musste das Spiel unterbrochen werden. Die mitgereisten BFC-Anhänger hatten Probleme, die zweite Niederlage in Folge zu akzeptieren und warfen Bierbecher auf das Spielfeld. Die Mannschaften wurden in die Kabinen geschickt. Schließlich konnte ordnungsgemäß zu Ende gespielt. Der BFC ließ am Gründonnertag wertvolle Punkte liegen.

Von der BFC Niederlage konnten Greifswald und Cottbus profitieren. Die Greifswalder holten zeitgleich zum BFC-Spiel ein Unentschieden in Erfurt und verteidigten die Spitzenposition. Die Cottbuser quälten sich am Ostermontag zu einem 2:1 gegen Eilenburg und verdrängten den BFC vom 2. Tabellenplatz und liegen jetzt mit einem Punkt vor den Weinroten.

Entschieden ist nichts und wie dramatisch es werden könnte, verrät ein Blick auf das Restprogramm der Titelaspiranten. Am 28. Spieltag müssen die Hausaufgaben erledigt werden. Cottbus spielt in Jena, Greifswald empfängt den Tabellenletzten Hansa Rostock II und der BFC hat im Sportforum Hertha II zu Gast. Es warten zudem zwei direkte Duelle, am 29. Spieltag empfängt Cottbus die Greifswalder und am 32. Spieltag müssen die Cottbuser beim BFC antreten.

Am Tabellenende kämpft der BAK verzweifelt für den Klassenerhalt. Am Ostersamstag, 30.03.2024, sah es lange nach einer Überraschung aus. Bis zur 69. Minute hielt die 1:0 Führung des BAK. Mit einem Doppelschlag drehte Altglienicke die Partie im Jahnsportpark. Marvin Pourié, nach der Halbzeitpause für Philip Türpitz eingewechselt, erzielte beide Treffer.

Der BAK wird wohl den vorletzten Tabellenplatz nicht mehr verlassen können. Neun Punkte beträgt zurzeit der Rückstand auf Platz 16. Der Tabellenletzte, aktuell Hansa Rostock II, steigt auf jeden Fall ab. Es könnte auch den Platz 17 erwischen, sollte der Hallesche FC den Klassenerhalt in Liga 3 nicht schaffen. Der HFC hat zuletzt den Trainer gewechselt, der in Berlin nicht ganz unbekannte Sreto Ristic musste gehen. Sein Amt übernahm Stefan Reisinger. Sollte es der HFC schaffen und der BAK auf dem letzten Platz landen, könnte sich noch eine andere Konstellation ergeben. Sollte der FC Hansa den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga nicht schaffen, müsste die 2. Mannschaft aus sportlichen Gründen automatisch absteigen. Es wäre zu wünschen, der BAK schafft es aus eigener Kraft auf Platz 16.

Hans-Peter Becker

Avatar von Hans-Peter Becker

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert