Hertha beschließt die Hinrunde auf einem Abstiegsplatz. Nicht verwunderlich aufgrund der gezeigten Leistungen nach der WM-Pause. Magere 14 Punkte, lediglich 3 Siege und 5 Unentschieden schlugen zu Buche. Das kann so nicht weitergehen.
Immerhin fanden noch knapp 30.000 Besucher bei nasskaltem Wetter den Weg in das Olympiastadion. Bis auf die Kolonie der mitgereisten Fans aus Wolfsburg wurden sie bitter enttäuscht. Da stand keine Mannschaft auf dem Platz, keine Gegenwehr, es fehlte an allem, völlig zu Recht sprach Fredi Bobic „von der bisher schlechtesten Leistung.“ Über das mit 0:5 verlorene Spiel muss wohl nichts weiter gesagt werden. Wenn das so weitergeht, ist in der kommenden Saison Zweitligafußball angesagt.
Die Rückrunde startet am kommenden Samstag, 28.01.2023 und es kommen die Eisernen aus Köpenick, die aktuell dem Ortsrivalen in allen Belangen überlegen sind. Erstaunlicherweise ist das Derby, 3 Tage vorher, noch nicht ausverkauft. Selbst das lässt tief blicken.
Was ist da los? Diese Frage treibt das blau-weiße Fußball-Berlin um. Der Bobiceffekt scheint verpufft und auch der Präsident, er konnte zwar zwischenzeitlich die Fans zurückgewinnen, scheint zunehmend ratloser.
Der Ortsrivale geht als haushoher Favorit ins Rennen. Ein bisschen hoffen sie bei der Hertha, dass Derbys eigene Gesetze haben und es immer mal ein Wunder gibt. Ohne eigenes Dazutun wird es nicht gehen. Das Fußballspielen sollten die gutbezahlten Profis der Hertha eigentlich nicht verlernt haben. Dazu ist Trainerstab gefragt, Bobic ja einen großen Stab von Analysten mit nach Berlin gebracht, die Mannschaft wieder in die Spur zu setzen. Da kommt so ein Derby vielleicht gerade recht.
Hans-Peter Becker