1. FC Union Berlin holt sich die Tabellenführung

Fast hätte wieder nicht geklappt mit dem ersten Sieg über die „Glubberer“. Unglaublich aber wahr, die Eiseren konnten bis zum 20. März 2017 einfach nicht gegen den 1. FC Nürnberg gewinnen. Lediglich ein Unentschieden gab es in der Saison 2015/16, sonst wurde immer verloren. Das ist jetzt Geschichte.
Vor 21.210 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei gelang am Montagabend unter Flutlicht endlich der erste Sieg. Der FCN machte es den Eisernen sehr schwer. War Union im Ballbesitz, gab es wenig Möglichkeiten den Ball in die Spitze zu spielen. Die Räume waren zugestellt. Klare Torchancen waren zunächst Mangelware, erst in der 30. Minute wurde es erstmals gefährlich vor dem Nürnberger Tor. Sebastian Polter hatte keinen Erfolg, ebenso nicht in der 33. und 38. Minute. Die Nürnberger erspielten sich immerhin eine gute Gelegenheit. Edgar Sallis Schuss konnte Mesenhöler meistern. Unansehnlich war es nicht was beide Mannschaften bis dahin anboten, einiges Steigerungspotential für die zweite Hälfte vorhanden.
In der zweiten Hälfte wurde das Spiel offener. In der 64. Minute scheiterte Nürnbergs Behrens. Die Eisernen berannten das Nürnberger Tor, es fehlte an Präzision. Jens Keller wollte den Sieg und brachte einen zusätzlichen Stürmer, für Felix Kroos kam Philipp Hosiner in der 74. Minute. Als die Einwechselung vollzogen war musste Schiedsrichter Dr. Jochen Drees kurz behandelt werden. Das Spiel war für 6 Minuten unterbrochen. Die ungewohnte Pause schien die Nürnberger aus dem Rhythmus gebracht zu haben. In der 82. Minute trifft Polter nur den Pfosten, Riesenpech, dann sind die Gäste und haben im Anschluss an einen Eckball die Chance zur Führung. Angesichts der fortgeschrittenen Spielzeit hätte das auch der Sieg sein können. Es kam anders, unverdrossen marschierten die Eisernen weiter. In der 83. Minute war es soweit, Skrzybski bediente Hosiner, prompte Reaktion, Ballanahme, Schuss und Treffer. Das ist das Grundprinzip des Fußballs, auf engstem Raum, so schnell wie möglich, das Richtige mit dem Ball zu tun.
Es schlug ein vor der Waldseite, die Alte Försterei erbebte. Den kostbaren Vorsprung liessen sich die Unioner nicht mehr nehmen. Riesenjubel brach los, als die aktuelle Tabelle auf der Anzeigetafel erschien. 50 Punkte und Platz 1 nach 25 absolvierten Saisonspielen, eine stolze Bilanz.
In der Pressekonferenz nach dem Spiel gab es eine unterschwellige Warnung von Jens Keller. „Man hat gesehen, dass die Mannschaft mehr als sonst mit dem Kopf gespielt hat, ein bisschen gehemmt war. Wir waren zu abwartend und haben zu wenig Geschwindigkeit mit dem Ball entwickelt. Unter dem Strich zählen natürlich die drei Punkte.“
Mehr als die Tabellenführung zu holen, geht erst mal nicht. Jetzt ist der 1. FC Union der Gejagte, eine neue Situation. Das Programm für die letzten 9 Saisonspiele hat es in sich. Ernsthaft bewerben sich neben dem 1. FC Union 3 Mannschaften für den Aufstieg oder die Chance in der Relegation. Der VfB Stuttgart, Eintracht Braunschweig und Hannover 96, eventuell hat Dynamo Dresden eine Chance. Die drei erst genannten empfangen den 1. FC Union zum Heimspiel. Der Weg ist noch lang

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