Hier erwiesenermaßen am besten mit sportlicher Leistung und Erfolg. Sofort verstummen die Kritiker, denn urplötzlich wendet sich das Blatt in Lobeshymnen. So auch in Gedrucktes, in Gesprochenes und in Bildern. Ein Großteil der Hertha-Anhänger war skeptisch, wie Hertha nach enttäuschenden Startschwierigkeiten nun in Köln bestehen soll. Dem Spielverlauf nach sollten die Skeptiker in den Anfangsminuten bis etwa 20 Minuten lang Recht behalten. Hertha ließ den 1.FC gewähren. Folgerichtig gehörten die ersten Aufreger den Platzherren. Geburtstagskind(35) und National-Keeper der Norweger, Rune Jahrstein klärte sowohl gegen Florian Kanz (7.) als auch gegen Jhon Cordoba (14.). Schließlich kommt Hertha zu seinem ersten Torschuss(21.). Javairo Dilrosun durfte aus 20 m unbedrängt abziehen, ein trockener, strammer Schuss aus dem Stand und der Spielverlauf wurde Kopf gestellt. Mit einem Kracher schaffte Dilrosun wie gegen Paderborn zuvor ein richtungsweisendes Tor. Denn plötzlich fing Hertha an – mit mehr Sicherheit – Fußball zu spielen.
Den Berlinern kam zugute, dass die ortsansässigen Kölner ab der 41.Minute mit 10 gegen 11 spielen mussten. Jorge Mare‘ flog wegen eines Foulspiels gegen Darida vom Platz. Zuvor, bereits in der 6. Spielminute, hatten sie Drexler infolge Verletzung verloren. Er wurde allerdings durch Schindler ersetzt. Der Sieg freut mich vor allem für Trainer Ante Covic. Seine Aufstellung stimmte. Er wechselte in der 57.Minute Köln-Schreck Vedad Ibisevic für den bis dahin mannschaftsdienlich spielenden Selke aus. Dank des glücklichen Händchens brachte Ibisevic mit seinen beiden ersten Ballberührungen die Entscheidung: 58. Ibisevic und 63. Zum 2:0 (Vorlage vom ehemaligen Kölner Lukas Klünter und 3:0 für Hertha. Dedryck Boyata sorgte für den Schlusspunkt 4:0, (83.). Welch ein Befreiungsschlag, Tabellenplatz 10 (7 Punkte). Der 1.FC Köln wurde in die Niederungen, Vorletzter, mit verbleibenden drei Punkten geschickt.
Am Freitagabend kommt Fortuna Düsseldorf mit Trainer Friedhelm Funkel (14., 4 P.) ins Berliner Olympiastadion.
Christian Zschiedrich