Gut, aktuell ist der 1. FC Union klar die Nummer 1. Man stelle sich vor, Hertha entgeht mit Glück und Geschick dem Abstieg und schafft den Klassenerhalt. Gravierende Veränderungen gab’s ja, bis auf den Präsidenten in der Führung. In der kommenden Saison sollten sich die frappierenden Fehler, das will ja keiner zum zweiten Mal erleben, nicht wiederholen. Wahrscheinlich wird Union nur in einer Saison die Nummer 1 bleiben. Das einzige, was ich in 12 Jahren unter Manager Dieter Hoeneß zum Vorwurf erhebe: dass er 30 Mark für Hertha ausgegeben hat, wenn nur 20 Mark zur Verfügung standen (wie sollte er es denn auch anders machen), sein größter Fehler, er hat Michael Preetz, seinen Nachfolger, in Sachen Einkaufspolitik und insgesamt nicht richtig angelernt.

Hertha wird in den ausstehenden sechs Spielen um den Klassenerhalt zittern. Hoffentlich setzt sich nicht fort, nach einem guten Spiel ein miserables Folgen zu lassen. Von den sechs Spielen müssen bei bisher nur 26 Punkten und dem vorletzten Platz mindestens vier (!) gewonnen werden! Das Entscheidende, weshalb Union in der Hauptstadt Spitze ist, ist die herausragende Kader-Politik mit Top-Einkäufen. Allerdings läuft Union Gefahr, entscheidende, wichtige Spieler zu verlieren und im Vergleich zu den Investment-Millionen von Hertha und anderen Bundesliga-Clubs nicht mithalten zu können. Gelobt sei das Finanzgebaren.
Ab dem 3. Mai entscheiden 20 Tage bei sechs Spielen über den Verbleib von Hertha BSC. Hertha hat alles in der eigenen Hand. Einfacher als gegen Mitabstiegs-Konkurrenten wäre es, gegen gesicherte Teams im Mittelfeld der Tabelle zu spielen oder sich gegen sich Champions- und Europa-League qualifizierte, Punkte erkämpfen zu können. Bei Herthas sogenannten Sechs-Punkte-Spielen fragt es sich, stellt Hertha wirklich ein Team, in dem „EINER FÜR DEN ANDEREN“ sich aufopfert. Laut Dieter Hoeneß sind die Spiele in Mainz und zum Abschluss in Hoffenheim die schwersten. Angeblich wird es Werder Bremen in seiner Negativspirale, sieben Pleiten in Folge, am schwersten haben, da herauszukommen.
6 Spiele in 20 Tagen: 3.5. in Mainz, 6.5. in Berlin gegen Freiburg, 9.5. in Berlin gegen Bielefeld, 12.5. auf Schalke, 15.5. in Berlin gegen Köln und am 22.5. auswärts in Hoffenheim. Dieter Hoeneß schaffte mit Trainer Jürgen Röber am vorletzten Spieltag in der Saison 1997/98 die Rettung. Wir wünschen die Duplizität der Ereignisse.
Christian Zschiedrich