Volleys siegen in Lissabon

In überzeugender Manier sicherten sich die BR Volleys am Mittwochabend den ersten Auswärtssieg dieser Champions-League-Saison und damit drei weitere, wichtige Punkte. Im Duell des deutschen gegen den portugiesischen Meister gaben die Berliner in drei von vier Sätzen deutlich den Ton an und gewannen bei Benfica Lissabon mit 3:1 (25:19, 25:16, 15:25, 25:19). Punktgleich mit Zenit St. Petersburg führt der Bundesligist die Gruppe D somit weiter an, bevor es am 12. Januar 2022 im Volleyballtempel zum mit Spannung erwarteten, direkten Duell mit den Russen kommt.

Aufgrund der Ausfälle von Cody Kessel (Knöchel) und Anton Brehme (Knie) sowie des Fehlens von Georg Klein (privat), schlugen die Berliner in der „Sports Hall Benfica Lisboa“ zwar mit dezimiertem Kader aber dennoch mit ihrer aktuell stärksten Startformation auf. Nachdem Benjamin Patch seinen ersten Angriff eher Richtung Zuschauertribüne als des Gegners Feld jagte, legten die BR Volleys ihre Anfangsnervosität zügig ab. Timothée Carle (Block und Aufschlag) und Jeffrey Jendryk (Angriff und Block) drückten der Startphase ihren Stempel auf (9:6). Über weite Strecken begleiteten euphorische Fangesänge des Heimpublikums das Spielgeschehen, aber die 18 weitgereisten Berliner Fans hielten lautstark dagegen. Das leidenschaftliche Aufbäumen der Hausherren wehrten die BR Volleys mit Ruhe und Klasse im längsten Ballwechsel des Abends entscheidend zum 18:14-Zwischenstand ab. Tim Carle zeigte auf internationaler Bühne sein gesamtes Repertoire im Angriff (23:18) und schlug auch das Ass beim Satzball (25:19).

Die Berliner spielten zwar nicht fehlerfrei, waren aber klar tonangebend. Der verdiente Lohn war eine erneut deutliche Führung in Durchgang zwei nach einer Aufschlagserie von Nehemia Mote (7:2). Die Präsenz des Deutschen Meisters beim portugiesischen Pendant belegte ein „Einerblock“ von Kapitän Segrey Grankin (10:4) und auch in der Folge kamen die Hausherren kaum an den Berliner Blockhänden vorbei (18:8). Die BR Volleys zeigten dem neunmaligen Titelträger Portugals in dieser Phase die Grenzen auf und so nutzte Ruben Schott per Hinterfeld-Angriff die Chance, auf 2:0 nach Sätzen zu stellen (25:16).

Im dritten Durchgang gelang es den „Adlern“ dann die Berliner Annahme um Libero Santiago Danani stärker unter Druck zu setzen, allen voran durch den Österreicher Wohlfahrtstätter, und plötzlich geriet die Mannschaft von Cedric Enard ins Hintertreffen (8:13). Hatten Grankin & Co die Arena zwischenzeitlich etwas abgekühlt, war die Atmosphäre vom Spielbeginn nun zurück. Die Linie im eigenen Service ging völlig verloren und als die BR Volleys gar mit 12:17 ins Hintertreffen gerieten, gab Enard Patch, Grankin und Carle eine Verschnaufpause. Satz drei ging deutlich an die Gastgeber (15:25). In ursprünglicher Besetzung konnte die Leistungsdelle aber schnell ausgeglichen werden und mit starken Angriffsquoten gewannen die Gäste wieder die Kontrolle (4:1, 9:5). Der Aufschlag war zurück im Berliner Spiel und mit ihm auch die erfolgreiche Block-Abwehr-Arbeit (15:11, 23:17). „Berlin! Berlin!“ schallte es von den Rängen, als der “7. Mann“ wie die Männer auf dem Court die Oberhand zurückgewannen. 2.300 Kilometer fern der Heimat konnten die Berliner schließlich mit ihren Fans den zweiten, wichtigen Sieg in dieser Champions-League-Saison bejubeln (25:19). Nun kommt es für die BR Volleys um den MVP des Abends, Tim Carle, am 12. Januar in der Max-Schmeling-Halle zum Gipfeltreffen mit St. Petersburg, die parallel in Novi Sad noch deutlicher gewannen (25:22, 25:13, 25:20).

Stimmen zum Spiel
Timothée Carle: „Das war kein leichtes Spiel für uns, aber wir haben auch nichts anderes erwartet. Wir sind unheimlich fokussiert in dieses Match gegangenen und hatten einen perfekten Start. Im dritten Satz hat Benfica deutlich besser aufgeschlagen und stark abgewehrt, aber wir konnten antworten und haben im vierten Durchgang die nötige Reaktion gezeigt. Wir möchten in diesem Wettbewerb so weit wie möglich kommen und da waren das heute drei sehr wichtige Punkte für uns.“

Benjamin Patch: „Das war ein gutes Spiel, in dem beide Mannschaften hart gekämpft haben. Wenn du im Volleyball ein wenig die Energie verlierst, ist es schwierig, diese wiederzufinden. An diesem Punkt hat Benfica uns mit starken Aufschlägen erwischt. Wir haben aber erneut bewiesen, wie wir als Team zusammenstehen und zurückkommen können. Ende des dritten Satzes hatte ich leichte körperliche Probleme, bin aber umso glücklicher, dass ich im vierten Satz wieder meinen Beitrag zu diesem Sieg leisten konnte. Die sechs Punkte aus zwei Spielen sind der Start, den wir uns gewünscht und erarbeitet haben.“

BR Volleys Formation
Ruben Schott und Timothée Carle (AA), Nehemiah Mote und Jeffrey Jendryk (MB), Sergey Grankin (Z), Benjamin Patch (D) und Santiago Danani (L) | Eingewechselt: Adam Kowalski, Matthew West, Marek Sotola, Samuel Tuia

Topwerte
Carle 18 Punkte, 3 Asse, 2 Blocks, 76 % Angriffsquote | Patch 14 Punkte | Schott 11 Punkte, 77 % Angriffsquote | Danani 90 % positive Annahme

Quelle: Christof Bernier/BR Volleys

Fotocredit: CEV

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