Pleite in der European League

Füchse unterliegen Sporting Lissabon 31:32

Wie gebe ich ein Handball-Spiel aus der Hand? Sollte ein Verein in dieser sicher ungewöhnlichen Frage Anleitung und Hilfe benötigen, müsste er nur sich die TV-Aufzeichnung des Spiels der Füchse gegen Sporting Lissabon besorgen.

Die Partie zwischen dem Tabellenführer der Bundesliga und dem der portugiesischen Primera Divisao begann mit viel Tempo und Action auf beiden Seiten. Sportings Führungstreffer konterten die Füchse mit einer Führung, die von einem knappen 6:5 nach zehn Minuten auf ein 14:9 nach zwanzig Minuten anwuchs. Natürlich waren die Rückraumspieler Gidsel und Andersson, die vielfach blitzschnelle Konter erfolgreich abschlossen, mit fünf bzw. vier Treffern daran beteiligt, aber auch der agile Tim Freihöfer auf Linksaußen trug sich in die Torschützenliste ein. Zudem vertrat der U21-Weltmeister den erkälteten Hans Lindberg als 7m-Schütze. Neben dem Routinier gönnte Trainer Jaron Siewert Stammtorhüter Dejan Milosavljev, wie häufig in der European League, eine Pause.

Mit dem variablen Angriffsspiel der Füchse hatte der 21fache portugiesische Meister in dieser Phase einige Probleme. Da zudem die Abwehr der Berliner in der zuletzt demonstrierten Souveränität agierte, entsprach das 19:13 zur Pause durchaus dem Spielverlauf. So konträr wie die Trikotfarben beider Mannschaften, Füchse schwarz-Sporting weiß, verliefen auch die beiden Spielhälften.

Mit variablerer und aggressiverer Deckung startete Sporting in den zweiten Durchgang und beeindruckte die Füchse. In nur fünf Minuten halbierten die Gäste ihren sechs-Tore-Rückstand, was Trainer Siewert zu einer frühen Auszeit zwang, um seine Reihen neu zu ordnen. Der Erfolg war jedoch überschaubar. Nach 40 Minuten hatte Lissabon ausgeglichen, nach 47 Minuten erstmals seit dem Führungstreffer zum 1:0 wieder einen Vorsprung erreicht – 25:24.

Der Spielrhythmus war den Berlinern vollkommen abhandengekommen. Fehlwürfe, miserable Zuspiele und bei Pfosten- und Lattentreffern auch etwas Pech, waren die Ursache. Fortan mussten die Gastgeber permanent einem Rückstand hinterherlaufen. Bei Sporting fand das Brüderpaar Martim (21 Jahre/12 Treffer) und Francisco Costa (19/7) zur Freude ihres Trainers und Vaters Ricardo zu großer Form. Mit dem letzten Treffer zum 32:31 besiegelte Martim schließlich die Niederlage der Füchse. In der Hauptrundengruppe der European League liegen beide Mannschaften jetzt mit jeweils 6 Punkten gleichauf. Da sich nur der Erste der Vierergruppe direkt für das Viertelfinale qualifiziert – der Zweite und Dritte haben noch die Chance im Playoffs – brauchen die Füchse beim Spiel in Lissabon (27.2.24/20.45 Uhr) einen Sieg. Davor wartet am Sonntag, 25.02.2024, mit der Partie bei der SG Flensburg-Handewitt eine weitere schwere Aufgabe in der Bundesliga.

Für die Füchse erfolgreich: Gidsel 8, Freihöfer 7, Andersson 5, Darj 3, Marsenic 3, av Teigum 2, Tollbring 1, Lichtlein 1, Drux 1

Herbert Schalling

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