NOFV Oberliga Nord: Das wird noch ungeheuerlich

Selbst beim Tabellenführer Tennis Borussia könnte es sogar aus zwei Gründen sehr interessant werden. Im  3:0 gewonnenen Derby gegen Blau-Weiß 90 lag ein Regelverstoß beim 2:0 vor. Minute 72, es steht 1:0 für TeBe (64. FE Matt), Kahraman drosch von der Mittelinie einen Schiedsrichterball über den verdutzten Torwart Hinz zum 2:0 ins Netz. Darf denn mit einem SR-Ball direkt ein Tor erzielt werden? Die Regel sagt Nein – es fehlte also die zweite Berührung. Blau-Weiß 90 könnte also gegen die Wertung des Spiels Einspruch erheben. Ich würde als Richter nicht für eine Neuansetzung plädieren, nur dann, wenn es z.B. ein Ausgleichstreffer nicht regelkonform gewesen wäre. Aber meine Meinung zählt natürlich nicht, ist vielleicht (wie immer) zu logisch beheimatet. Nicht logisch wäre eine Neuansetzung ab der 72.Minute dann beim Stande von 1:0. Man darf gespannt sein.

Der zweite Grund ist allerdings hausbacken tiefgreifender. Die TeBe-Spieler, bis auf Kapitän Matt, verneigten sich nach dem 3:0-Sieg nicht vor den Fans, sondern auf der gegenüberliegenden Seite, wo der frühere Vorstandsvorsitzende Jens Redlich auf der Tribüne saß. Die Zerrissenheit könnte nicht besser demonstriert werden. Der Verein, der seine Fans ignoriert, sorgt für die Fortsetzung und kein Ende des Streites zwischen den gespalteten Lagern. Kann das gutgehen? Am Sonntag steht die Partie 1.FC Lok Stendal – Tennis Borussia im Spieltag (7.)-Programm.

In Berlin, Volkspark Mariendorf, steht am Samstag das nächste  Derby Blau-Weiß 90 – FC Hertha 03 an. Das Team von Markus Schatte ist in dieser Saison vielversprechend erstarkt.  Die Zehlendorfer sind sogar auf Tabellenplatz 2 in Lauerstellung. Gleich drei Clubs haben 13 Punkte. Hinter Zehlendorf 03 der Greifswalder FC und die TSG Neustrelitz. Zu letzterem muss am Sonntag der zweite Charlottenburger Verein, der Tabellenletzte CFC Hertha 06. Für die 06er ist das in dieser Saison der nächste tragische Fall. Aus zuverlässiger Quelle erfuhren wir, dass der sonst in Trainerfragen schnell handelnde Vorsitzende Ergün Cakir seinem Trainer Tuurjahai Zazai den Rücken stärkt: „Er ist unser Trainer und sitzt natürlich auch im Neustrelitzer Parkstadion auf der Bank“! Nach solchen Bekundungen, mal sehen wie’s ausgeht, kennen wir plötzlich ganz andere Reaktionen.  

Bei der Fülle des Geschehens bei den Berliner Clubs geht der SC Staaken diesmal ganz „unter“. Er kassierte eine bittere Niederlage 2:3 in Greifswald , hat bisher lediglich 6 Punkte auf Platz 11, empfängt am Sonntag, 14.00 Uhr, im Sportpark Staaken Aufsteiger MSV Pampow (6. mit 9 Punkten, zuletzt 2:0-Sieger über Hansa Rostock II. Da Aufsteiger SV Tasmania ebenfalls und sogar auch zu Hause 1:2 gegen FC Strausberg, dem Tabellenvorletzten verlor, ist Tas mit nur 3 Punkten auf Platz 14 sehr gefährdet. Heißt: Es geht nicht nur oben haarig her, unten ist es genauso intererssant.

Christian Zschiedrich

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Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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