Wenn man auf das Deutsche und das Berliner Eishockey zu sprechen kommt, fällt gleich der Name Lorenz Funk. Am Mittwoch wurde er in Reichersbeuern, in bayerischer Heimaterde begraben. Am 29. September war er an den Folgen einer Krebserkrankung verstorben. Über 600 Trauergäste gaben ihm das letzte Geleit.
In Berlin war er zunächst als Spieler, später dann, nach seiner Karriere als Trainer und Manager aktiv. 1972 wechselte er zum damaligen Berliner Schlittschuhclub und war an den Meistertiteln 1974 und 1976 beteiligt. Nach einem kurzen Intermezzo beim SC Riessersee, kam 1982 zurück an die Spree und spielte bis 1986 für den BSC Preussen in der 2. Bundesliga.
Für die deutsche Nationalmannschaft bestritt er 255 Spiele, 2 Teilnahmen an Olympischen Spielen 13 Weltmeister stehen hier zu Buche. Herausragend ist hier zu nennen, die Bronzemedaille von 1976, anlässlich der Olympiade in Innsbruck.
Nach der politischen Wende in Deutschland ging er nach Berlin-Ost und half mit, dass in Hohenschönhausen weiter Eishockey gespielt werden konnte. Von 1991 bis 2000 blieb er dort und wechselte nochmals zurück an seine einstige Wirkungsstätte in Berlin-West. Bei den Berlin Capitals, später Preussen war er zunächst Sportdirektor und zum Schluss Vereinspräsident.
Er war ein Macher, ein bayerisches Mannsbild, den Medien gegenüber immer sehr aufgeschlossen. Als Manager der Eisbären klingelte öfter in unserer Redaktion an. „Mir hab’n a ganz wichtgs Spiel heute, da müss
t kommen.“ Fast nie haben wir ihm diesen Wunsch abgeschlagen. Zwischen unserem Chefredakteur Christian Zschiedrich und Lenz Funk entstand im Lauf der Jahre ein herzliches Verhältnis. So ließ es sich Lenz Funk nicht nehmen, unserem Chef persönlich zu seinem 65. Geburtstag zu gratulieren. Mehrfach war er Live-Studiogast in der Voltastraße.
Als verantwortlicher Redakteur für Eishockey habe ich Lorenz Funk einige Male interviewt. Seine Begeisterung für den schnellen Sport auf dem Eis hat sich auch auf meine Tätigkeit ausgewirkt. Ich bin sehr dankbar dafür. Ruhe in Frieden lieber Lenz und pass gut auf uns auf, da oben.
Hans-Peter Becker