Kampfgeist und Moral werden belohnt

0:2 nach Sätzen und 11:15 nach Punkten lagen die BR Volleys am Samstagabend bei den SWD powervolleys Düren bereits zurück, ehe die Hauptstädter zur fulminanten Aufholjagd ansetzten. Mit wiederentdecktem Kampfgeist sicherten sich die Männer von Cheftrainer Cedric Enard noch Satz drei und eine Stunde später auch den 3:2-Auswärtssieg (23:25, 21:25, 25:22, 25:22, 15:12).

Für die BR Volleys gingen im Rheinland zunächst Kyle Russell, Sergey Grankin, Nicolas Le Goff und Jeffrey Jendryk, Adam White und Moritz Reichert sowie Libero Nicolas Rossard ans Netz. Wie so oft in dieser Saison starteten die Berliner auch in Düren fehlerhaft. Zu viele „Fahrkarten“ im Angriff bedeuteten das 1:4 und auch nach zwischenzeitlich guter Aufschlagserie von Reichert (7:5) wiederum das 7:10. Vor allem Russell fand nicht zu seinem Spiel und wurde beim Stand von 13:17 durch Benjamin Patch ersetzt. Mit dem anderen US-Boy auf der Diagonalen kamen die BR Volleys noch einmal zurück (22:22), aber die Powervolleys waren den entscheidenden Tick entschlossener im Auftaktsatz (23:25).

Auch im Folgedurchgang war keine nachhaltige Besserung in Sicht. Russell bekam eine neue Chance, doch es war Dürens Außenangreifer Lacassie, der die ersten Akzente mit dem Service setzte (2:7). Enard versuchte alles, brachte Samuel Tuia für den ebenfalls wenig durchschlagskräftigen Reichert und später auch Jan Zimmermann für Grankin (5:13). Gegen die Angriffswucht von Gevert & Co hatten die BR Volleys allerdings zu selten ein probates Mittel (16:21). Nach einer Stunde und dem nächsten hinter den Block gelegten Ball des Letten Sauss lagen die Berliner 0:2 zurück (21:25).

Der Weg zu einem Comeback wurde nach einem abermals schlechten Start in den dritten Satz weit (4:7). Die Gastgeber waren nicht nur in der Abwehr besser und enteilten den Männern in Orange erneut (6:11). Der mitgereiste „7. Mann“ gab weiter alles, um dem Team von den Rängen Energie zu schicken. Nach dem erneuten Wechsel hin zu Grankin und Russell (9:15) kam diese auch endlich an. Der Russe führte seine Farben zum Ausgleich (15:15) und nachdem White einen nahezu endlosen Ballwechsel für Berlin entschied, lag man plötzlich sogar vorn (19:18). Auch am Ende des Satzes machten Grankins Aufschläge erneut den Unterschied und Russell blockte zum 24:22. White verbuchte den Satzgewinn aus dem Hinterfeld (25:22). Schlagartig fanden die BR Volleys die nötige Sicherheit. Früh blockte Le Goff zum 7:3 im vierten für die Gäste. Comeback-Versuche des Heimteams, blockten die Franzosen der BR Volleys konsequent ab (Tuia 6 Blockpunkte, Le Goff 5). Düren hatte inzwischen mit der Einwechslung von Björn Andrae reagiert, aber auch der wurde von Grankin am Netz weggefischt (20:18). Nach zwei Stunden Spielzeit verwandelte Russell zum 2:2 (25:22).

Beide Teams schenkten sich im Tiebreak nun nichts mehr (4:4, 7:7). Ein gut postierter Dreierblock sicherte den Schützlingen von Enard den kleinen Vorteil (9:8). Beim Stand von 13:12 kam Georg Klein für Le Goff im Aufschlag und ihre letzten zwei Angriffe setzten die Dürener zum großen Jubel der BR Volleys ins Aus (15:13). Tatsächlich war das Comeback und der 3:2-Auswärtssieg perfekt.

Topscorer aufseiten der Berliner waren letztlich Adam White (16 Punkte) und Samuel Tuia (15). Nicolas Le Goff steuerte mit 89 % Angriffsquote ebenfalls 13 Zähler bei. Sein Landsmann Cedric Enard durfte seit längerer Zeit einmal wieder stolz auf sein Team sein: „Wir haben heute zwei Punkte für die Tabelle gewonnen, doch das ist nicht das Wichtigste. Viel wichtiger war, dass die Mannschaft großen Kampfgeist gezeigt hat. Ich ärgere mich natürlich wieder über den schlechten Start, aber die Reaktion hat mir gefallen. Ich habe viel gewechselt und einige Spieler, wie z.B. Samuel Tuia, haben viel zur Wende beigetragen. Es war ein Sieg der Moral und für unser Selbstvertrauen.“

Mit Blick auf das nächste schwere Auswärtsspiel bei den United Volleys Frankfurt (07. Feb um 18.30 Uhr live auf SPORT1) wünscht sich der Coach,„dass wir von Beginn an genau diese Mentalität zeigen, die uns in den letzten zweieinhalb Sätzen ausgezeichnet hat!“

Quelle: Christoph Bernier/BR Volleys

Veröffentlicht von

Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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