Herthas Führung in die Enge gedrängt ?

Was bleibt, man muss einfach Mitleid und Bedauern mit der Hertha empfinden. Hoffen wir, dass am Freitagabend, 28.02.20, in Düsseldorf beim Mitkonkurrenten gewonnen wird, damit Hertha mal durchschnaufen kann und mit sportlichem Erfolg in etwas ruhigeres Fahrwasser gerät. Nicht auszudenken, wenn Hertha das Spiel verlieren sollte. Die Kacke ist ja ohnehin gewaltig am Dampfen. Bei nach wie vor anstehenden Schlammschlachten – das Thema ist längst nicht vorbei – gibt es erfahrungsgemäß nur Verlierer. Sollte das noch arbeitende Trainerteam ausscheiden müssen, wird garantiert weiter nachgelegt.

In meinen Kommentaren sagte ich voraus, dass wir später mehr über die Gründe des plötzlichen Ausscheidens von Jürgen Klinsmann erfahren werden. Seine Rechtfertigung kam schnell. Die Protokollseiten waren nach Aussagen von Klinsmann nur für Lars Windhorst bestimmt und sind wohl geleakt worden. Wie gelangten sie an die Öffentlichkeit? Eine der Möglichkeiten wäre, dass sie zufällig, in der Hektik des Geschehens, versehentlich liegengelassen  wurden.

Die momentane Schlammschlacht gipfelt darin, sich gegenseitig der Lügen zu bezichtigen. Wie geht Herthas Führung mit konkreten Vorwürfen um? Es seien größtenteils Unwahrheiten und zu Details wird keine Stellung bezogen. Liebe Vereinsführung, das sind Eigentore, das ist mir argumentativ zu dünn, es überzeugt mich nicht. Schauen wir genauer hin. Wer seine Meinung mit vollem Namen vertritt und aus seiner Sichtweise Dinge anprangert, sind das Lügen? Es ist harter Tobak, der Vereinsführung ins Stammbuch geschrieben.

Klinsmann stellt sich als derjenige dar, der Hertha für die Zukunft hätte fitmachen können. – „Die Geschäftsführung muss sofort komplett ausgewechselt werden.“ Seine Begründung: „Die Klubführung ist unbeweglich und inkompetent, die Infrastruktur unprofessionell. Der Manager habe den Kader falsch zusammengestellt.“ „Im Klub herrsche nach Innenleben-Beobachtungen eine Lügenkultur mit gezielten Indiskretionen“. Inkompetenz auf allen Ebenen in der Geschäftsleitung. Das ist deutlich und jeder weiß, wer diese Meinung vertritt. Dazu „(…) ohne jegliche Dynamik, zerstritten, eben inkompetent, den Anforderungen des modernen Profifußballs nicht gewachsen!“  

Ich verstehe die Rücktrittsforderungen und den Aufruf zur Neubesetzung (!), empfehle den Herren auf dem hohen Roß die Meinung anderer zu akzeptieren und über den Inhalt nachzudenken. Alles nur lügen ?

Christian Zschiedrich

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Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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