In Düsseldorf unterlag Hertha der Fortuna mit 0:1. Ein Punkt war möglich, ein Sieg wäre anderseits ähnlich glücklich ausgefallen. In einem typischen Saisoneröffnungsspiel, geprägt von Zweikämpfen vor allem im Mittelfeld, schenkten sich beide nichts.
Im Gegensatz zum letzten Bundesligaspiel gab es sieben Veränderungen in der Aufstellung. Wer davon nach Transferschluss noch dabei sein wird, bleibt abzuwarten. In den ersten 90 Zweitligaminuten zeigten sich die Schwächen aus den letzten Vorbereitungsspielen. Die Abwehr wirkt stabil, alles andere ist verbesserungsbedürftig. Der Konterfußball muss perfektioniert werden, spielerisch wird man kaum ein Gegner beherrschen können. Ein kreativer, zentraler Mittelfeldspieler ist nicht in Sicht. Der Stürmer, Florian Niederlechner hing in der Luft und die beiden offensiven Außenspieler, Fabian Reese, Marten Winkler und ab der 29. Minute Palko Dardai rieben sich in Zweikämpfen auf. Das lag auch an dem schwachen Marco Richter, dem neuen Hertha Kapitän.
Bitter ist, dass sich gleich zwei wichtige Spieler verletzt haben. In der Abwehr auf der rechten Außenbahn spielte Deyovaisio Zeefuik überragend, fällt leider bis auf Weiteres aus. Im offensiven Mittelfeld ruhen große Hoffnungen auf Marten Winkler. In Düsseldorf musste er bereits in der ersten Halbzeit wegen einer Bänderverletzung vom Platz.
Die Niederlage bringt die „Alte Dame“ gleich unter Zugzwang. Am 2. Spieltag spielt ein Absteiger gegen einen Aufsteiger, Wehen Wiesbaden kommt in das Olympiastadion. Eine erneute Niederlage wäre vor dem Auswärtsspiel beim HSV problematisch.
Es war, trotz der Niederlage, besser als erwartet. Aus Sicht der Hertha schnell abhaken und nach vorn schauen. Das Spiel hielt einen historischen Moment bereit. Neben dem Trainer-Vater standen zum Schlusspfiff drei Dardais auf Feld.
Hans-Peter Becker