Hertha kann doch noch gewinnen

Grafik: Sportick

Allerdings stellte sich der FC Augsburg wie ein Absteiger Nr.1 mutlos und harmlos vor. Die Gäste waren wirklich in allen Belangen das schwächste Bundesliga-Team – aktuell Schießbude genannt – was in dieser Saison in Berlin aufgetreten ist. Nach 33 Minuten tauchten sie das erste Mal im gegnerischen Strafraum auf. Bei herrlichstem Fußballwetter kamen am Sonntag-Nachmittag – es geht ja schließlich um Europa – 43.451 Zuschauer. Die Befürchtungen, dass Hertha nach drei Niederlagen in Folge, wie in der letzten Saison, in der Rückrunde absackt, bestätigte sich also nicht. Dennoch Herthas Aufbauspiel war mir zu lahm und bedächtig. Ich war drauf und dran zu schreiben, warum schießt ihr so wenig aus der zweiten Reihe. Ihr beraubt euch sogenannter zweiter Bälle, wenn der Torwart einen Schuss nicht festhalten kann oder vom Gegner abgefälscht wird. Es lief gerade Minute 12, ein nicht weit genug abgewehrter Ball kam genau auf Stocker, der fackelte nicht lange, zog mittig außerhalb des Strafraums ab, John Brooks hielt die Glatze hin. Natürlich wollte Stocker direkt aufs Tor ballern. Was soll’s, es stand 1:0. Das 2:0 durch Stocker, war nach guter Vorarbeit einfacher zu erzielen. Ibisevic setzte sich in imponierender Manier gegen zwei Augsburger durch, legte den Ball auf Kalou in die Gasse, dessen flache Eingabe brauchte Stocker nur noch einzuschieben. Ein herauskombiniertes Tor mit viel Übersicht. Was zu loben ist, muss auch gelobt werden. Was danach kam, riss kaum einen im weiten Rund vom Hocker. Was nicht heißt, dass Augsburg nun alles auf eine Karte setzte. Rune Jarstein bekam so gut wie Nichts zu halten; er hätte auch in seinem Heimatland Urlaub machen können. Zehn Schüsse aufs Augsburger Tor ist mir gegen die Schießbude der Liga einfach zu wenig. Ende gut alles gut. Köln hat – aus Berliner Sicht zum Glück – 2:3 gegen Gladbach verloren. Hertha jetzt auf Tabellenplatz 5 hat 43 Punkte bei 6 ausstehenden Spielen. Mainz (A), Wolfsburg (H), Bremen (A), RB Leipzig (H), Darmstadt (A) und das letzte Spiel der Saison am 20.Mai Leverkusen (H). Darida ist wegen der 5.Gelben Karte gesperrt

Christian Zschiedrich

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Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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