Fünf Wochen Handball-Pause hatten die Füchse. Jetzt ist es für Trainer Jaron Siewert und seine Spieler wieder losgegangen. Am Beginn der Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Saison, die nunmehr 17. seit dem Wiederaufstieg 2007, stand, wie immer die umfangreiche Leistungsdiagnostik in der Charité und am Olympia-Stützpunkt in Hohenschönhausen. Mit dabei waren auch die Neuzugänge Hakun West av Teigum (Faröer) und Jerry Tollbring (Schweden), die künftig auf den Außenpositionen rechts und links agieren sollen. Noch nicht im vollen Training ist dagegen Kapitän Paul Drux nach seinem Achillessehnenriss im April. Für seine Position im linken Rückraum, auf der auch der nach Paris gewechselte Jakob Holm spielte, suchen die Berliner nach einer Verstärkung. „Es muss ein Spieler sein, der uns leistungsmäßig weiterbringt“, sagt Sport-Vorstand Stefan Kretzschmar. Weil der nicht so leicht zu finden ist, kann es mit einer möglichen Verpflichtung bis September oder Oktober dauern.
Am kommenden Montag (24.Juli 2023) geht es für eine Woche wieder ins Trainingslager nach Lübbenau im Spreewald. Einen ersten Härtetest gibt es Anfang August beim Wartburg-Cup in Eisenach, wo die etablierten Bundesliga-Teams aus Wetzlar und Erlangen, sowie der Gastgeber (BuLi-Aufsteiger) die Kontrahenten sein werden. Danach folgen zwei Partien in Dänemark, u.a. gegen Meister GOG Handbold aus Gudme. Erst am 12. August sind die Füchse wieder in der Region zu erleben, beim traditionellen Vergleich beim 1.VfL Potsdam.
Die Verantwortlichen haben auch die zurückliegende Spielzeit, insbesondere den Abschluss mit vier Auswärtsniederlagen aufgearbeitet, eine mögliche Meisterschaft bzw. der Start in der Champions-League wurden verspielt. Der Blick in den Rückspiegel fällt inzwischen etwas moderater aus, als unmittelbar nach Saisonende. Immerhin war der Bundesliga-Dritte mit dem Gewinn European-League auch international erfolgreich. „Wir haben gesehen, was mit dieser Mannschaft möglich ist“, gibt Bob Hanning den Ton vor und Stefan Kretzschmar ergänzt, dass „man in jedem Spiel voll konzentriert sein muss“, denn schwächere Mannschaften, die man so nebenbei besiegen kann, gibt es in der Bundesliga nicht mehr.
Abgeleitet davon wird auch das Saisonziel definiert. „Wir wollen natürlich mal Meister werden, wir wollen natürlich auch mal in der Champions-League spielen“, meint Bob Hanning, „aber wir MÜSSEN nicht.“ Befreit vom unmittelbaren Druck, aber mit einer großen Portion Ehrgeiz, können Trainer Siewert und seine Spieler in die neue Saison starten, die für die Berliner am 28. August mit dem Auswärtsspiel bei der DHfK Leipzig beginnt. Nach einer weiteren Auswärtspartie in Stuttgart, werden die Emotionen im Fuchsbau Max-Schmeling-Halle zum ersten Mal am 6. September hochkochen, beim Heimauftakt gegen Champions-League-Sieger SC Magdeburg. Dann werden sich die Füchse auch optisch verändert präsentieren. Mit der Firma Kieback und Peter ist ein neuer Trikotsponsor eingestiegen. Das weltweit agierende Berliner Unternehmen ist im Bereich Gebäudeautomation tätig.
Herbert Schalling