Erfolgreiche Jagd – Eisbären besiegten Tigers in der Overtime

DEL 15. Spieltag 29.10.2023 14:30 Uhr MB-Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – Straubing Tigers 3:2 OT (2:0/0:2/0:0/1:0)

Die Straubing Tigers stellten sich bereits zum zweiten Mal in der laufenden Saison in der Arena am Ostbahnhof vor. Die letzte Begegnung liegt sogar erst reichlich zwei Wochen zurück. Es war Freitag, der 13. Oktober, erst die Ehrung für 500 Spiele im Eisbärentrikot für Marcel Noebels und anschließend eine Niederlage nach Penalty.

Bevor es losgehen konnte, wurde eines tragischen Ereignisses gedacht. Tags zuvor kam bei einem Eishockeyspiel in England der ehemalige DEL-Spieler Adam Johnson tragisch ums Leben. Johnson spielte in der letzten Saison für die Augsburger Panther.

Nun, die Neuauflage und alles noch im Oktober. Die Eisbären erwischten einen Start nach Maß, es waren erst 38 Sekunden gespielt, da durfte Straubings Goalie Florian Bugl bereits den Puck aus dem Netz holen. Einen Fehler im Aufbauspiel nutzte Blaine Byron zu ganz schnellen Führung. Bis zur ersten Drittelpause spielten fast nur die Eisbären. Sie wollten das zweite Tor und sie bekamen es, wenn auch erst 8 Sekunden vor Ablauf der Spieluhr. Das 2:0 war ein Eishockeytor allererster Güte. Die dritte Sturmreihe zauberte und Yannick Veilleux durfte vollenden, die Assistenz lieferten Patrice Cormier und Eric Hördler.

Was war mit den zuletzt so stark aufspielenden Gästen? Sie brauchten etwa 30 Minuten, um in Berlin anzukommen und glichen aus. Innerhalb von zwei Minuten besorgten sie den Gleichstand. In der 37. Minute traf Joshua Samanski und in der 39. Minute war Tim Brunnhuber erfolgreich. Einige Hochkaräter hatten die Eisbären liegengelassen.

So musste das Schlussdrittel „eventuell“ die Entscheidung bringen. Geizten bis hierhin beide mit Strafen, so boten die Gäste gleich zu Beginn den Eisbären zweimal und kurz hintereinander die Gelegenheit zum Powerplay. Die Straubinger sind aktuell das beste Team, wenn es gilt, in Unterzahl zu agieren. Sie überstanden beide Strafzeiten. Zu erwähnen ist ein Monstersafe von Bugl. Da waren die Arme der Spieler in den pinken Trikots bereits im Jubelansatz, doch der Puck war im Fanghandschuh. Wie hat er das gemacht? So wurde ein Nervenspiel vor 14.100 Zuschauern.

Bis die Spieluhr lediglich eine einstellige Restzeit anzeigte, war keine Entscheidung gefallen. Chancen auf beiden Seiten und ein bemerkenswerter Support von zirka 200 mitgereisten Schlachtenbummler aus Bayern. Knapp sieben Minuten vor dem Ende musste Tobi Eder auf die Strafbank. Diese Strafzeit verging ohne Wirkung. Es ging rauf und runter, der Puck wollte einfach nicht rein. Es blieb beim 2:2 nach der regulären Spielzeit. Die besseren Chancen in der hektischen Schlussphase hatten die Eisbären.

In der Verlängerung machte der Spieler des Tages, Blaine Byron alles klar. Mit seinem Treffer, exakt drei Minuten vor dem Ende der Verlängerung, holten sich die Eisbären den verdienten Sieg. Sein erstes Spiel im Eisbären-Tor absolvierte Jonas Stettmer, er machte seine Sache gut. In seinen exakt 62 Einsatzminuten konnte er 24 Schüsse abwehren. Beim Abschlusstraining, einen Tag vor dem Spiel, hatte er erfahren, dass es zu seiner Premiere in der Arena kommen wird. Sein erstes DEL-Spiel für die Eisbären hatte auswärts in Frankfurt. Für den Kooperationspartner Lausitzer Füchse hat er bereits sieben Spiele in der DEL 2 absolviert.

In der Pressekonferenz nach dem Spiel äußerte sich Straubings Trainer Tom Pokel zu den ersten 30 Spielminuten. Mental waren wir da nicht anwesend, für einige Spieler war es schwer, sie waren sehr nah dran, (gemeint war der tragische Unfall) haben mit Ihm zusammengespielt und gelebt, auch in Nordamerika. Es war schwierig, die Jungs heute zu unterstützen. Wir konnten uns steigern und sehen das Ergebnis als einen gewonnenen Punkt an.

Blaine Byron, Doppeltorschütze, erzielte das entscheidende Tor in der Verlängerung, spielte mit dem verunglückten Johnson längere Zeit zusammen in Nordamerika, brachte nach dem Spiel seine Trauer zum Ausdruck.

Hans-Peter Becker

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Aufstellungen
Eisbären Berlin: Stettmer (Hildebrand) – Melchiori, Finkelstein; J. Müller, Wissmann (C); Geibel, Ellis (A); Nowak – Tiffels, Byron, Eder; Noebels (A), Boychuk, Heim; Veilleux, Cormier, Hördler; Mik, Wiederer, Bartuli – Trainer: Serge Aubin

Straubing Tigers: Bugl (Miska) – Braun, Samuelsson; Mattinen, Klein; Kohl, Zimmermann; Daschner – Sheehy, Samanski, Connolly; Zengerle, Scott, M. Müller; Bradley, Brunnhuber, Fonstad; Clarke, Schönberger – Trainer: Tom Pokel

Tore
1:0 – 00:38 – Byron (Eder, Tiffels) – EQ
2:0 – 19:52 – Veilleux (Finkelstein) – EQ
2:1 – 36:26 – Samanski (Bradley,Connolly) – EQ
2:2 – 38:42 – Brunnhuber (Braun) – EQ
3:2 – 62:00 – Byron (Boychuk) – EQ

Strafen
Eisbären Berlin: 8 (2, 2, 4, 0) Minuten – Straubing Tigers: 10 (2, 2, 6, 0) Minuten 

Schiedsrichter

Andre Schrader, Martin Frano (Wayne Gerth, Vincent Brüggemann)

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