DEL Deutsche Eishockey Liga
11.10.2024 Uber Arena Berlin 19:30 Uhr
EHC Eisbären Berlin – Pinguins Bremerhaven 4:3 (1:1/1:0/2:2)
Der amtierende Meister gegen den Vize, am 8. Spieltag der Saison 2024/25 erwarteten die Eisbären die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven. Eine gute Nachricht gab es für die Eisbären bereits vor dem Spiel, zwei Spieler konnten von der Verletztenliste gestrichen werden. So wurden wieder drei komplette Spielreihen aufgeboten. Korbinian Geibel und Marcel Noebels halfen wieder mit.
Die Gäste von der Nordsee präsentierten sich bisher in bestechender Form. Mussten allerdings, wie die Eisbären, unter Woche eine Niederlage in Champions League auswärts einstecken. Nur sechs Gegentore in sieben Ligaspielen mussten die Pinguins hinnehmen, zwei Spiele ohne Gegentor. Das ist eine Visitenkarte.
Das Anfangsdrittel bot ein verteiltes, hochklassiges Eishockey mit Vorteilen für die Gäste. Die Angriffe des Vizemeisters wurden präziser vorgetragen. Die Verteidigung um Goalie Jake Hildebrand hatte einiges zu tun. Der Meister versuchten dagegen zu halten und erwischten den besseren Start. In der 14. Spielminute konnte Leonard Pföderl Kristers Gudlevskis überwinden. In zentraler Position täuschte er zunächst einen Schuss an, achtete auf die Reaktion des Goalies und setzte den Puck über die Fanghand zielend in die Maschen. Ausgerechnet Pföderl, er erzielte im April den Gamewinner zur Meisterschaft.
Das war ein guter Anfang. Die Führung hielt nur drei Minuten. In der 12. Spielminute kassierte Eisbärenkapitän Kai Wissmann eine Strafe. Das folgende Powerplay nutzten die Gäste und glichen aus. Den Treffer erzielte Miha Verlic.
Im Mittelabschnitt hatten die Eisbären zunächst eine Penaltychance, die konnte durch Ty Ronning nicht genutzt werden. Es gab gute Chancen auf beiden Seiten, wobei die Gäste etwas zwingender wirkten. In der 36. fiel der erneute Führungstreffer für die Eisbären. Ex-Eisbär Nicolas B. Jensen musste wegen einer Behinderung auf die Sünderbank. Im Powerplay wurde Gabriel Fontaine als Torschütze ausgewiesen. Das Tor wurde erst nach einem Videobeweis anerkannt. Schlussendlich hatte ein Bremerhavener mit dem Schlittschuh den Puck über die Linie gekickt. Die Rettung misslang, Pech für die Gäste, Glück für die Eisbären. Es war zudem der erste Powerplay-Gegentor, das die Bremerhavener in dieser Spielzeit hinnehmen mussten.
Mit der knappen Führung begann der Schlussabschnitt. Die Gäste drückten mächtig, wollten den Ausgleich und nutzten erneut ein Powerplay. In der 46. Spielminute ließ es Miha Verlic von der blauen Linie krachen. Es stand wieder pari und es blieb ein starker Auftritt des Vizemeisters in Berlin.
Die Eisbären mussten jetzt alles geben, was noch im Tank war. In der 49. Minute brachte erneut ein Powerplay die Eisbären in Führung. Frederik Tiffels hielt im richtigen Moment den Schläger hin. In der 53. Minute schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Gabriel Fontaine erzielte seinen zweiten Treffer. Doch es wurde nochmals spannend, weil erneut, empty net Situation, ein Schuss von der blauen Linie saß. Der Torschütze war Phillip Bruggisser. Die verbleibende Restspielzeit überstanden die Eisbären und konnten so einen hart erkämpften Sieg feiern.
Es war ein hochklassiges Eishockeyspiel, am Ende entscheiden die Kleinigkeiten und die waren heute auf Berliner Seite. Beide haben gelauert und es war in jeder Phase hart umkämpft. Nach der derben Niederlage in der Schweiz bleib nur ein wenig Zeit zu regenerieren, um so stolzer bin ich auf meine Mannschaft, so Serge Aubin in der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Nach lägerer Verletzungspause konnte Stürmer Marcel Noebels wieder mitwirken. Er spielte auf der linken Angriffsseite zusammen mit Center Blaine Byron und Liam Kirk. „In der letzten Zeit war ich öfter beim Arzt, als mir lieb ist. Das letzte MRT signalisierte grünes Licht und ich kenne meinen Körper. Ich bin jetzt froh, dass ich der Mannschaft wieder helfen kann.“ Beim Treffer zum zwischenzeitlichen 3:2 durch Fredi Tiffels gab er die direkte Vorlage. Es war seine bereits Dreihunderste in der Statistik der DEL.
Hans-Peter Becker
Fotos: © Stephan Wenske
Spieldaten
Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Vieillard) – Müller, Wissmann (C); Galipeau, Reinke; Geibel, Mik; Schäfer – Tiffels, Fontaine, Bergmann; Ronning, Boychuk (A), Pföderl; Noebels (A), Byron, Kirk; Hördler; Wiederer, Veilleux – Trainer: Serge Aubin
Fischtown Pinguins Bremerhaven: Gudlevskis (Franzreb) – Grönlund, Eminger; Abt, Bruggisser; Appendino, Jensen; Rausch – Urbas, Jeglic, Verlic; Görtz, Vikingstad, Antonen; Uher, Friesen, Herrmann; Büsing, Wejse, Mauermann – Trainer: Alexander Sulzer
Tore
1:0 – 07:59 – Pföderl (Boychuk, Ronning) – EQ
1:1 – 10:50 – Verlic (Jeglic, Urbas) – PP1
2:1 – 35:57 – Fontaine (Boychuk) – PP1
2:2 – 45:10 – Verlic (Jensen, Jeglic) – PP1
3:2 – 48:10 – Tiffels (Noebels, Reinke) – PP1
4:2 – 52:56 – Fontaine (Tiffels, Mik) – EQ
4:3 – 58:36 – Bruggisser (Urbas) – 6-5
Strafen
Eisbären Berlin: 4 (2, 0, 2) Minuten – Fischtown Pinguins Bremerhaven: 14 (0, 2, 12) Minuten
Schiedsrichter
Martin Frano, Christopher Schadewaldt (Wayne Gerth, Vincent Brüggemann)
Zuschauer
14.014