Mit dem Beginn des letzten Drittels entschloss sich Ingolstadts Trainer Doug Shedden seinen Goalie Jochen Reimer vom Eis zu nehmen und durch Timo Pielmeier zu ersetzen. Er hatte bis dahin fünf Tore kassiert und insgesamt keinen guten Tag erwischt. Für beide stand einiges auf dem Spiel. Die Hauptrunde geht so mit Beginn des Monats Februar in die sogenannte Crunch-time. Eine Niederlage tut jetzt doppelt weh im Kampf um eine möglichst gute Ausgangsposition für die Playoffs. Verlieren war verboten, die Ingolstädter brauchen die Punkte für die direkte Qualifikation für das Viertelfinale, während die Eisbären den vierten Platz zurückerobern wollten. Mitbewerber Bremerhaven hatte zuvor Federn gelassen und nur einen Punkt geholt.
Für die Eisbären konnte das Spiel kaum besser beginnen. Nach nur 57 Sekunden, noch in der 1. Spielminute erzielte Maxim Lapierre das 1:0. Der Mittelstürmer agierte dabei wie ein Blueliner, ein Verteidiger, präzise und hart aus dem Rückraum schießen kann. Ihr erstes Powerplay nutzten die Gäste und glichen aus. Torschütze war Kristopher Foucault. Dem Spiel war die Bedeutung anzumerken. Die Strafbänke waren gut frequentiert.



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Die erneute Führung gelang den Eisbären durch ein Tor in Unterzahl. Wieder schlug Maxim Lapierre zu. Sein Schuss wurde nach vorn abgewehrt und Lapierre war erwischte den Nachschuss. Das Powerplay ist in dieser Saison nicht unbedingt eine Stärke der Eisbären. Die Erfolgsquote liegt nach 42 Spielen bei knapp 16 %, nur zwei Teams weisen einen noch schlechteren Wert auf. Ein wenig konnten sie ihren Durchschnitt aufbessern. Das 3:1 in der 17. Spielminute und das 4:1 in der 24. waren Powerplay Treffer. In die Torschützenliste trugen sich P.C. Labrie und Ryan McKiernan ein. Der Topscorer der Eisbären Marcel Noebels erhöhte auf 5:1 in der 33. Minute, eine knappe Minute später schlugen die Gäste zurück und verkürzten durch Brett Findlay. Die Führung war für die Eisbären trotzdem komfortabel.
In der 35. Minute kassierte Fabian Dietz eine Spieldauerdisziplinar-Strafe, ein hartes Urteil. Kurz vor der ersten Drittelpause lag Leo Pförderl blutend auf dem Eis. Das Spielgerät von Dustin Friesen hatte ihn getroffen. Er kam im Vergleich mit dem Vergehen von Fabian Dietz mit einer 2+2 Minutenstrafe glimpflich davon. Trotz einiger Nicklichkeiten brachten die Eisbären den Vorsprung über die Zeit. Ein Grund mit dafür war, dass Eisbären Goalie Justin Pogge wieder einen guten Tag hatte. Während sein Gegenüber Jochen Reimer nach 40 Minuten ausgewechselt wurde.
Den Schlusspunkt in diesem Spiel setzte Austin Ortega. Er schloss einen Alleingang zum 6:2 ab. Die Liga legt eine kleine Pause ein. Das nächste Heimspiel ist erst am 16. Februar gegen die Adler Mannheim. Das Spiel ist bereits ausverkauft. Die Partie gegen Ingolstadt wollten am späten Sonntagnachmittag 12.508 Zuschauer sehen. Mit diesem Erfolg verbessern sich die Eisbären wieder auf den 4. Tabellenplatz.
Hans-Peter Becker