DEL 14. Spieltag
27.10.2023 19:30 MB-Arena Berlin
EHC Eisbären Berlin – Schwenninger Wild Wings 5:3 (0:1/2:1/3:1)
Das erste Viertel der Saison ist herum, jetzt beginnt die erste Serie der Rückspiele. Das Hinspiel am 29. September 2023 ging in der Helios-Arena in Schwenningen mit 1:4 verloren. Laufkundschaft gibt es in dieser Liga sowieso nicht. Erstmals kam Eisbären-Legende Steve Walker als Chef-Coach nach Berlin und hatte seine Nummer 27 unter dem Hallendach gut im Blick.
Vor dem Spiel wurde einer Dauerkarteninhaberin, seit 15 Jahren gönnt sie sich dieses Vergnügen, zum Geburtstag gratuliert. Es war der 95zigste, da kann man nur weiterhin alles Gute wünschen, man ist so alt, wie man sich fühlt.
Leider sahen die Eisbären im ersten Drittel fast älter aus, fanden schwer in das Spiel. Es lief noch die erste Minute des Spiels, da musste bereits Julian Melchori wegen Beinstellens auf die Sünderbank. Kurz nach Ablauf der Strafe, 10 Sekunden später, schlug ein Geschoss von Tyson Spink im Eisbärenkasten ein. Sie kassierten im Anfangsdrittel zwei weitere Strafen. Yannick Veilleux war der Sünder, erst ein hoher Stock und ein Bandencheck. Die Strafen störten empfindlich den Rhythmus. Zudem fehlte in der bisher so erfolgreichen Sturmreihe, mit Marcel Noebels und Zack Boychuk, der Vorlagengeber Leonard Pföderl. So ging das erste Drittel an die Gäste.
Im Mittelabschnitt begannen die Eisbären in Überzahl. Auf den ersten Eisbärentreffer mussten die Fans bis zur 28. Minute warten. Marcel Noebels konnte eine Vorarbeit Zack Boychuk im Tor unterbringen. Zunächst hatte Joacim Erikkson im Schwenninger Tor den Puck abwehren können, der „zweite“ Puck landete wieder bei den Stürmern und es stand 1:1. In der 36. Minute trafen die Eisbären nur das Gestänge und im Gegenzug hatten die Schwarzwälder mehr Glück. Erneut war es Tyson Spink, der zielte genauer und überwand Jake Hildebrand. Es wurde hektisch, die ersten Strafen wegen übertriebener Härte verhängt. In der 40. Spielminute nutzten die Eisbären ein Powerplay und glichen aus.
Wie gewonnen, so zerronnen, Alexander Karachun tanzte die Eisbärenabwehr aus und brachte die Gäste zum dritten Mal in Führung, so geschehen in der 44. Minute. Es war ein hektisches, zerfahrenes Eishockeyspiel, die Gefahr, das nächste Heimspiel zu verlieren, nahm mit bedrohlich ablaufender Spieluhr zu. Sie kämpften und konnten in der 50. Spielminute zum dritten Mal ausgleichen. Marcel Noebels traf zum Zweiten und drei Minuten später zum Dritten, bis zur 53. Minute hatte es gedauert, erstmals eine Führung für die Gastgeber vor 12.917 Zuschauern.
Die verbleibenden Spielminuten waren nichts für schwache Nerven. Für beide war die Sache nicht beendet. Die Schwenninger schwächten sich selbst, Tylor Spinks musste auf die Strafbank und das Überzahlspiel nutzten die Eisbären und bauten ihre Führung aus. Tobi Eder ließ es krachen und versenkte mit einem fulminanten Schuss den Puck im Tor. Die Schlusssirene um 21:58 Uhr brachte endgültige Gewissheit, eine kämpferische Steigerung brachte den Sieg und die Verteidigung der Tabellenspitze in der DEL.
© 2022 Foto: Stephan Wenske
Hans-Peter Becker
Serge Aubin (Trainer Eisbären Berlin): „Im ersten Drittel sind wir sehr schwer ins Spiel gestartet. Mir hat heute Abend jedoch sehr gut gefallen hat, dass wir immer wieder nach einem Rückstand zurückgekommen sind. Wir sind das ganze Spiel über ruhig geblieben und haben auf unsere Fähigkeiten vertraut.“
Marcel Noebels (Stürmer Eisbären Berlin): „Wir müssen uns eingestehen, dass wir anfangs zu viele Strafen bekommen haben. Schwenningen hat es uns nicht einfach gemacht. Es war schwer, immer wieder den Rückstand aufzuholen. Je länger das Spiel allerdings dauerte, hat man die DNA der Eisbären gesehen. Vor allem unsere jungen Spieler sind auf einem guten Weg. Heute haben wir als Mannschaft unseren Charakter gezeigt.“
Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer) – Müller, Wissmann (C); Melchiori, Finkelstein; Geibel, Ellis (A); Nowak – Tiffels, Byron, Eder; Noebels (A), Boychuk, Hördler; Veilleux, Cormier, Heim; Mik, Wiederer, Bartuli – Trainer: Serge Aubin
Schwenninger Wild Wings: Eriksson (Brenner) – Spornberger, Huß; Weber, Marshall; Trivellato, Boyle; Dziambor; Zernikel – T. A. Spink, T. R. Spink, Uvira; Karachun, Platzer, Senyshyn; Feist, Pfaffengut, Hungerecker; Reisnecker, Olimb, Görtz – Trainer: Steve Walker
Tore
0:1 – 02:42 – T.R. Spink (T. A. Spink, Marshall)– EQ
1:1 – 27:47 – Noebels (Boychuk, Melchiori) – EQ
1:2 – 35:05 – T.A. Spink (Spornberger, Uvira) – EQ
2:2 – 39:07– Veilleux (Eder, Tiffels) – PP1
2:3 – 43:10 – Karachun (Senyshyn, Platzer) – EQ
3:3 – 49:58 – Noebels (Boychuk, Hördler) – EQ
4:3 – 52:08 – Noebels (Finkelstein, Boychuk) – EQ
5:3 – 57:34 – Eder (Tiffels, Wissmann) – EQ
Strafen
Eisbären Berlin: 12 (6, 4, 2) Minuten – Schwenninger Wild Wings: 12 (2, 6, 4) Minuten
Schiedsrichter
Gordon Schukies, Roman Gofman (Marcus Höfer, Nikolaj Ponomarjow)