DEL Playoffs – Eisbären siegen erneut in der Verlängerung

Die Eisbären Berlin stehen im Halbfinale, diese Meldung zu verkünden, kommt wohl einer kleinen Sensation gleich. In einer spannenden „best of seven“ Serie setzten sich die Eisbären im alles entscheidenden Spiel 7 in der SAP-Arena mit 2:1 in der Overtime durch.

Einigermaßen ratlos steht der Schreiberling vor den Fakten. Nach der Hauptrunde (Platz 8 mit 68 Punkten) glaubten nur noch krankhafte Optimisten daran, dass bis Ende März in Berlin Playoff-Eishockey geboten wird. Egal, was jetzt kommt, am 31. März tragen die Eisbären das Spiel 3 der Serie gegen den amtierenden Meister aus München in der Arena am Ostbahnhof aus. Ob es im April weitere Spiele geben wird, ist momentan nur durch Hochziehen der Schultern zu beantworten. Die düsteren Prognosen wurden bisher lügen gestraft.

Das Saison-aus stand einige Mal vor der Tür. In der Pre-Playoff Serie einmal und im Viertelfinale dreimal fiel die Entscheidung erst in der Overtime. Nur eine Overtime verloren die Eisbären, es war zum Glück nur die im ersten Spiel des Viertelfinales. Erstaunliche Nervenstärke und Vertrauen in das eigene Können, so muss man wohl konstatieren.

Spiel 7 der Serie in Mannheim dauerte 69 Minuten und 32 Sekunden. Nach 2 torlosen Dritteln, gingen die Mannheimer vor 13.600 Zuschauern zunächst in Führung. Markus Kink traf in der 42. Spielminute. In der 48. Minute war der Puck im Mannheimer Tor. Wie kam der da rein ? Laurin Braun erkämpft sich die Scheibe, zieht hinter das Tor, spielt auf Micky DuPont, der schießt Richtung Tor und der Puck prallt vom Körper des Eisbären Stürmers Barry Tallackson irgendwie hinter die Linie. Nach Videobeweis wird der Treffer anerkannt. Ausgerechnet Barry Tallackson, er hatte bisher meist zuschauen müssen, hatte keinen Platz mehr im Kader. Es blieb beim 1:1 bis zur 60. Spielminute. Verlängerung, wie zuvor im Spiel 6. Es dauerte 9 Minuten und 32 Sekunden, da sorgte Charles Linglet für lähmendes Entsetzen in der Mannheimer Arena. Es jubelten die Eisbären und ihre mitgereisten Fans. Ein Fehler im Spielaufbau der Adler, Jens Baxmann spielt einen Steilpass auf Charles Linglet. Kein Verteidiger kann seinem Antritt folgen, genau im richtigen Moment erfolgt der Schuss und der schlägt ein. Schluss, Aus Vorbei und die Eisbären schaffen es tatsächlich in das Halbfinale. Knapper geht es kaum.

Mannheim war der Favorit. In den Overtime Situationen, abgesehen von Spiel 1, Entscheidung bereits in der 61. Spielminute, schienen die Eisbären die größeren Kraftreserven zu haben. War es in Berlin die Aufholjagd, so war es in Mannheim, das kräftezehrende Angriffsspiel, was den Tank bei der Adlern leermachte. Petri Vehanen hatte 48 Saves, insgesamt schossen die Adler 76 mal auf sein Tor. Diese Spitzenleistung kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Viel effektiver waren die Berliner, hatten weniger Schüsse und trafen aber einmal mehr. Es ist grausam, so auszuscheiden, die Eisbären bleiben so etwas wie der Alptraum für die Mannheimer Adler.

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