Comeback: Oliver Milde freut sich auf die Rückrunde

Nach dreieinhalb Jahren beim VfL Bad Schwartau kehrte Oliver Milde in der Winterpause zurück nach Berlin. Bei den Füchsen schaffte er den Sprung in den Profihandball, entwickelte sich im hohen Norden weiter und wird jetzt den Profikader bis Saisonende verstärken. Für den 24-jährige Rückraumspieler eine tolle Chance um in der Rückrunde sich gleich in drei Wettbewerben zu beweisen. Während in Kroatien die Europameisterschaft läuft, beschäftigt sich Oliver Milde zwischen den Trainingseinheiten in Berlin mit dem Zusammenschrauben von Möbeln. „Ich richte mich gerade wieder in einer Wohngemeinschaft mit meinem Cousin ein“, lässt er sich dabei gern ablenken, „das hat schon zu meiner Berliner Zeit bis 2014 ganz gut funktioniert.“ Es ist mittlerweile dreieinhalb Jahre her, seit Milde die Füchse verlassen hat. Dort reifte er zum Profispieler und erinnert sich gern zurück.

Seine handballerischen Wurzeln liegen östlich von Berlin, beim Grünheider SV hat er das Handballspielen begonnen. So ganz schlecht hat er sich nicht angestellt, wurde als Talent entdeckt und machte dann den nächsten Schritt. „Zur siebten Klasse bin ich nach Potsdam ins Sportinternat um mich neben der Schule ganz auf den Handball konzentrieren zu können“, erinnert sich Milde an den ersten wichtigen Schritt seiner Karriere. Vier Jahre entwickelte er sich dort weiter, war in einer Klasse mit Fabian Wiede. Ein halbes Jahr nach dessen Wechsel zog es auch ihn zu den Füchsen. Die A-Jugend der Füchse Berlin war für ihn schon der Übergang zum Profisport, mit einem fließenden Übergang zur zweiten Mannschaft. Die spielte damals noch in der 3. Liga und mit gerade einmal 20 Jahren hatte er ein Zweifachspielrecht beim HC Empor Rostock und sammelte viel Erfahrung in der 2. Liga, so dass es dann zum kompletten Wechsel zum VfL Bad Schwartau kam. Davor schnupperte er in Berlin auch schon Erstliga-Luft, war sogar bei Europapokalspielen mit auf der Bank.

„Das Spiel gegen Saint-Raphael Var Handball wird nicht nur meine Premiere bei den Füchsen sondern auch im Europapokal sein“, freut er sich auf das Spiel am 7. Februar. Für den Ex-Potsdamer natürlich etwas Besonderes mit dem Heimspiel in die Stadt zurückzukehren, in der er vier Jahre aufs Internat ging und spielte. Vor wenigen Wochen hätte er das noch nicht für möglich gehalten. „Zwar hatte mich Bob Hanning mal in einem Telefonat nebenbei gefragt, ob ich es mir auch vorstellen könnte bei den Füchsen zu spielen“, erinnert er sich an den Dezember, „aber sein Anruf, dass er mich gern zurückholen würde kam dann doch überraschend.“

Überlegen musste er allerdings nicht lange. So wohl er sich beim Zweitligisten auch fühlte, die Chance in Berlin ist für ihn doch etwas ganz besonderes. „Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich erst einmal keine Erwartungshaltung sondern freue mich einfach auf die Chance“, gibt sich Oliver Milde bescheiden, „ich will mich im Training entwickeln, präsentieren und freue mich dann über jede Möglichkeit mich auf dem Spielfeld zu beweisen.“ Chancen dafür dürfte es genug geben, allein bis zur nächsten Länderspielpause stehen vom 7. Februar bis 1. April insgesamt 15 Spiele auf dem Programm.  Von daher dürften die nächsten zwei Wochen noch die ruhigsten Wochen für lange Zeit sein. „Wir trainieren meist zwei Mal am Tag, die Mannschaft hat mich gut aufgenommen und einige kenne ich ja noch“, war die bisherige Integration für Milde kein Problem, „jetzt bin ich erst einmal gespannt auf meine Teamkollegen, die gerade noch in Kroatien sind.“ Seinen ersten Spieleinsatz hatte Oliver Milde am Sonntag beim Turnier in Dessau. Und dann bis zum Rückrundenstart noch ein wenig Zeit für die restlichen Möbel für sein halbes Jahr in Berlin. Ab Sommer wird Oliver Milde beim ASV Hamm-Westfalen spielen, Topclub in der zweiten Liga.

Quelle: Füchse Berlin

Veröffentlicht von

Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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