Bundesligafußball in der Corona-Zeit

Die Bälle rollen und fliegen gerade nicht, es gibt keine aktuellen Ergebnisse zu verkünden und zu kommentieren. Sportjournalisten haben viel Freizeit.

Für die Fußballfans läuft ein Methadonprogramm, ansonsten wird sich daran abgearbeitet, ob in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga der Wettkampf in Form von Geisterspielen wieder aufgenommen werden soll. Diese Frage beschäftigt die Politik bis in die allerhöchsten Kreise. Die Deutsche Fußballliga (DFL) hat dafür mit deutscher Gründlichkeit ein Hygiene-Konzept ausgearbeitet. Auf 41 Seiten wird vorgestellt wie es gehen könnte. Die Entscheidung liegt bei der Politik, am 30. April soll ein Beschluss fallen, ob es weiter geht. Die letzte Rate der Fernsehgelder soll überwiesen werden. Sehnsüchtig warten einige Vereine auf den Geldeingang, sonst könnte es sehr schnell eng werden. Zu denen die es kaum erwarten können sollen glücklicherweise die beiden Berliner Bundesligisten nicht zählen. Hertha hat einen weißen Ritter gefunden und die Eisernen wohl gut gewirtschaftet

Hertha BSC hat für den 24. Mai zu einer Mitgliederversammlung geladen. Sie wird digital stattfinden, genaueres dazu wird noch bekanntgegeben. Bis Ende August sind Versammlungen verboten und in der Vergangenheit waren stets mehr als 1.000 Mitglieder anwesend. „Die turnusmäßigen Wahlen zum Präsidium werden in die für Herbst 2020 geplante Versammlung verschoben. Diese Vorgehensweise ist aufgrund der Vereinssatzung zulässig.“

Sollte die Saison überhaupt zu Ende gespielt werden oder dem Beispiel der Niederlande gefolgt werden ? Dort wurde die Saison abgebrochen, es gibt keinen Meister, keine Auf- und Absteiger und wer international spielen darf, wird vom Verband festgelegt. Das sollte in Deutschland nicht passieren, es würden die Entscheidungen sicherlich vor Gericht landen. Als Alternative bleiben nur die „Geisterspiele“, wäre das mehr als Training unter Wettkampfbedingungen? Dazu kommen merkwürdige Vorstellungen zum Gesundheitschutz aus dem Arbeitsministerium, es könnte mit einer Atemmaske gespielt werden, die dann alle 15 Minuten gewechselt werden muss. Selbstverständlich unter Beachtung, dass der Mindestabstand eingehalten werden muss. Außerdem sollte jeglicher Körperkontakt auf ein Minimum beschränkt sein. Oh Mann, das kann nicht ernst gemeint gewesen sein. Besser wären Helme mit Vollvisier, wie beim American Football, okay Kopfbälle wären etwas schwierig.

Fast jeder Bundesligaverein verfügt inzwischen über ein esport-Team, vielleicht sollten sie die Saison stellvertretend zu Ende führen. Virtueller geht es doch nicht und eine Ansteckungsgefahr ist völlig ausgeschlossen.

Da wäre noch der DFB-Pokal, der bisher rauschende Abschluss einer jeden Saison, das Halbfinale ist noch nicht absolviert und. Das für den 23. Mai vorgesehene Finale wurde verlegt. Alles andere ist ungewiss, mit dem Ziel, die Saison 2019/2020 bis zum 30. Juni zu beenden.

Hans-Peter Becker

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