1917 – also vor 100 Jahren – fanden in Berlin die ersten Handballspiele in Deutschland statt. Und zwar von Frauen. Seit dem gab es zahlreiche Deutsche Meistertitel. Zuletzt in den 80er Jahren. Und bis zur Jahrtausendwende auch Nationalspielerinnen. Und zwar deutlich mehr als bei den Männern. Dann hat sich das gewandelt. Der Männerhandball und dessen Nachwuchs bestimmen das Geschehen.
Die Gründe waren, dass sich ab Mitte der 90er Jahre die Frauen des der Berliner TSC, TSV Guts Muths / BTSV 1850, Anfang 2000 der SV Berliner VB 49 und zuletzt die Spreefüxxe mangels Finanzen und Sponsoren aus der Bundesliga zurückzogen und es damit auch keine Berliner Nationalspielerinnen mehr gibt. Doch nun kommt eine neue Hiobsmeldung!
Denn der Berliner TSC wird nicht für die 3.Liga 2017/18 melden und sich somit nach Jahrzehnten aus dem leistungsorientierten Frauenhandball verabschieden, trotz dem er sich gerade mit dem Erfolg in Salzuflen den Klassenerhalt gesichert hat. Da versteht man auch die plötzliche Bekanntgabe des Vereins im Februar, den Vertrag mit Trainer Carlo Gregarek nicht mehr zu verlängern.
Jetzt ruht der Berliner Spitzenhandball nur noch auf den Schultern der Spreefüxxe Berlin. Die führen, nach ihrem freiwilligen und mangels Sponsorengeldern Verzicht aus der Bundesliga vor 12 Monaten, souverän die Tabelle der 3. Liga an und stehen somit vor dem Aufstieg in die 2. Liga. Bleibt zu hoffen, dass sie diesen Aufstieg nun auch wahrnehmen und nicht auf den verzichten. Letzteres wäre für den Berliner Frauenhandball ein weiterer Rückschlag.
Henning Opitz