Schauderhaft war das Wetter im Berliner Olympiastadion. Nasskalt, Temperaturen knapp über null, die Kälte kroch einem sofort unter die Jacke. Laut Ansage waren 33.425 zahlende Zuschauer gekommen, um sich ein Spiel anzusehen, das genauso genießbar war wie das Wetter. Der erste Angriffsversuch der Hertha war gleich von Erfolg gekrönt. Salomon Kalou gewann seinen gefühlt einzigen Zweikampf im Spiel, Flachpass von der linken Seite in Richtung Elfmeterpunkt, Vedad Ibisevic versucht an den Ball zu kommen, irritiert dadurch den Verteidiger, aber Genki Haraguchi steht goldrichtig und platziert den Ball in der rechten Torecke. Es war das schnellste Tor in dieser Saison, die erste Spielminute war gerade so vergangen. Über die restliche Spielzeit senkte sich mehr und mehr der Nebel des Grauens. Es fehlte zu viel, bei beiden Teams, um dieses Spiel als würdig für die 1. Bundesliga zu bezeichnen. Als kleine Entschuldigung lassen wir die schwierigen Platzverhältnisse gelten. Ingolstadt hatte am Ende nicht die individuelle Klasse, um aus der schwachen Vorstellung der „alten Dame“ Kapital schlagen zu können. Ansonsten ist jeder weitere Gedanke über dieses Spiel verschwendete Zeit. 3 Punkte sind im Kasten, Herthas Mühe wurde belohnt. Für Frank Zander, Sänger der Hertha-Hymne, war es ein schönes Geschenk. Feierte er doch am Spieltag seinen 75. Geburtstag.
Hans-Peter Becker
