Füchse Berlin – TVB Stuttgart 32:27
Weihnachtsgeschenke werden in der Bundesliga nicht verteilt. Auch nicht von einem Abstiegskandidaten. Diese Erfahrung mussten die Füchse im Spiel gegen die Gäste aus der Schwabenmetropole machen. Nach dem Führungstreffer schien sich die Partie in die erwartete Richtung zu bewegen, doch nach fünf Minuten hatten die Stuttgarter das Ergebnis in eine 4:2-Führung gedreht. Zu wenig Tempo, keine Spielidee und jede Menge Abschlussfehler mit zwei verworfenen Siebenmetern als Tiefpunkt – die Mängelliste der Gastgeber war lang. Hinzu kam, dass Torhüter Viktor Kireev keinen Ball zu fassen bekam. Überraschenderweise verzichtete Trainer Jaron Siewert in dieser Phase auf eine Auszeit, setzte vielmehr auf die „Selbstheilungskräfte“ seiner Mannschaft. Die setzten erst nach rund 20 Minuten ein.
Im Tor machte jetzt Stammkeeper Milosavljev einen stabileren Eindruck als sein Vorgänger, glänzte mit insgesamt 12 Paraden. Nach 24 Minuten war endlich wieder Gleichstand hergestellt – 13:13. Mit einem knappen ein-Tor-Vorsprung (16:15) ging es in die Halbzeitpause. Mit mehr Schwung und ideenreicheren Aktionen begannen die Füchse den zweiten Spielabschnitt. Bis zur 45. Minute war ein fünf-Tore-Polster herausgeworfen. Neben dem insgesamt überragenden Lasse Andersson (14 Tore) erwies sich Jerry Tollbring mit fünf verwandelten Siebenmetern als sicherer Vollstrecker gegen Ex-Füchse-Torwart Silvio Heinevetter.
Vor den 7.811 Zuschauern gaben die Gastgeber ihren Vorsprung nicht mehr aus der Hand. Innerhalb einer Partie eine Wende herbei zu führen, ist in dieser Saison eine Stärke der Füchse, wie auch Sportvorstand Stefan Kretzschmar fand. „Ich sehe da einen großen Willen und ein Selbstvertrauen in unserer Mannschaft. Das hat sich die Mannschaft über die Saison erarbeitet und wir können uns darauf verlassen, dass immer ein gewisses Level da ist.“ Die Leistung der zweiten Hälfte wollen die Füchse auch ins letzte Spiel vor der Weihnachts- und EM-Pause mitnehmen. Am Freitag (22.12.23) kommt der SC DHfK zum Ostderby in den Fuchsbau.
Für die Füchse erfolgreich: Darj 1, Tollbring 5/5, Andersson 14, Lichtlein 2, Lindberg 3, Gidsel 4, Freihöfer 1, Marsenic 2
Herbert Schalling