CEV veröffentlicht neuen Champions-League-Modus

Auf die BR Volleys und die anderen deutschen Teilnehmer an der Königsklasse 18/19 kommen wichtige Neuerungen zu: Wie der Europäische Volleyball Verband (CEV) bekannt gab, wird der Champions-League-Modus einmal mehr reformiert. In der kommenden Spielzeit könnte es dadurch zwar bis zu drei deutsche Vertreter in der Eliteliga geben, doch der Weg zu einer Finalteilnahme wird zukünftig deutlich erschwert. Mitte März trafen sich die wichtigsten Entscheider und erfolgreichsten Clubs des europäischen Volleyballs in Luxemburg, um die zukünftige Ausrichtung der Sportart zu evaluieren. Insbesondere eine Reformierung der Königsklasse stand im Mittelpunkt des Forums. Resultat sind nun Anpassungen des Modus, die teilweise von den Clubvertretern befürwortet, teils aber auch vom CEV „Board of Administration“ durchgesetzt wurden.

Die wichtigste Veränderung aus deutscher Sicht: Die Volleyball Bundesliga der Männer erhält für das Spieljahr 18/19 zwei feste Startplätze sowie einen Qualifikationsplatz. Nach der Reform setzt sich das Teilnehmerfeld von 20 Mannschaften (weiterhin in fünf Gruppen mit je vier Teams gegliedert) aus 18 festen Startplätzen und nur zwei Qualifikationssiegern zusammen (bisher 12 und 8). Deutschland liegt im neuen Champions-League-Ranking (gewertet werden die Leistungen der letzten drei Spielzeiten) nach den großen Erfolgen der jüngeren Vergangenheit aktuell auf einem sehr guten fünften Platz, sodass in der nächsten Saison neben Meister Berlin auch Vizemeister Friedrichshafen sicher qualifiziert ist. Die United Volleys aus Frankfurt könnten den Sprung über die Qualifikation schaffen. Die Verlierer der Qualifikationsrunden starten im CEV Cup.

Eine andere gravierende Änderung: Das schon über viele Jahre bewährte Format des Final-Four-Turniers wird abgeschafft. An dessen Stelle tritt ein Endspiel-Wochenende auf neutralem Boden, an dem sowohl das Finale der Frauen als auch der Männer ausgetragen wird. Jeweils zwei Teams qualifizieren sich für diese klassischen Endspiele, deren Austragungsort in einem offenen Bewerbungsprozess gleich für die kommenden drei Jahre (2019, 2020 und 2021) festgelegt wird. Daraus resultiert auch die Abschaffung des Playoff-12 und Playoff-6. Stattdessen werden nun klassische Halb- und Viertelfinals gespielt. Das bedeutet wiederum: Nur noch acht Vereine überstehen die Gruppenphase (die fünf Ersten sowie die drei besten Zweiten). Die Hürde hin zur KO-Phase wird dadurch auch für die BR Volleys wesentlich höher, wie Geschäftsführer Kaweh Niroomand erklärt: „Alle diese Neuerungen beinhalten für uns Positives wie Negatives. Die Austragung der Finals an einen festen Standort bringt aus Vermarktungssicht viel Gutes mit sich, die Abschaffung des Final-Four-Turniers sicher nicht. Dadurch wird es für Vereine aus Ländern wie Deutschland, Belgien oder Frankreich sehr viel schwieriger, die Finalrunden zu erreichen. Dies könnte zur Folge haben, dass die Dominanz der drei führenden Nationen Italien, Polen und Russland weiter ansteigt.“

Ob es nach 2015 noch einmal Champions-League-Finals in Berlin zu erleben geben wird, ist durch die Modus-Änderungen ungewiss. „Der Anreiz, sich als Austragungsort zu bewerben, wird dadurch nicht gerade größer“, sagt Kaweh Niroomand, blickt aber auch optimistisch auf die neue Situation: „Wir deutschen Vereine haben uns aufgrund der jüngsten Erfolge eine gute Position im Länder-Ranking erarbeitet. Diese mit nun bis zu drei Startern zu festigen, wäre für die Bundesliga sehr wertvoll.“ Die Qualifikationsrunden der 2019 CEV Champions League werden am 28. Juni ausgelost, die Gruppenphase im Rahmen der Europäischen Volleyball Gala, deren Termin noch nicht feststeht.

Christof Bernier

Veröffentlicht von

Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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