Brisantes Ost-Derby in der Wuhlheide

Das letzte Heimspiel der Saison könnte brisanter nicht sein. Es ist ein Ostderby und es geht in Bezug auf die zu erreichenden Ziele für beide um sehr viel. Der Aufsteiger aus Magdeburg will in der Liga bleiben und die Eisernen wollen sie verlassen, um eine Klasse höher anzutreten.

Die Pressekonferenz in Magdeburg war kürzer und fand bereits am Donnerstag statt. Der Tross wird sich bereits am Freitag auf den Weg nach Berlin machen, der Ort des Aufenthalts wird geheim gehalten. In der Vorbereitung will man nicht gestört werden. Magdeburgs Trainer Michael Oenning versuchte sich als Fußball-Philosoph „In dieser Woche habe ich auch gelernt, dass Fußball oft ganz anders ist, als man sich das immer vorstellt.“ Jedenfalls wollen und müssen sie in Berlin eigentlich alles mitnehmen und Oenning glaubt fest daran und was den Derby-Charakter angeht: „das kann ich, darauf kann sich die Mannschaft verlassen.“

Sein Kollege in Berlin betonte in seiner ruhigen und sachlichen Schweizer Art, dass die Aufgabe erfolgreich gelöst werden muss, erst dann macht es Sinn über das Ergebnis in Paderborn nachzudenken. Trotz der Niederlage in Darmstadt hat das Spiel einige gute Ansätze gezeigt. Die Erfahrung einer vorangegangenen Auswärtsniederlage schleppen beide mit in das Derby. Während der 1. FC Union keine Personalprobleme hat, müssen sie in Magdeburg wieder auf einige Stammspieler verzichten. Charles-Elie Laprevotte ist gelb gesperrt und der torgefährliche Mittelfeldspieler Andre Türpitz weiter verletzt. Der während der Winterpause aus England gewechselte Jan Kirchoff erlitt einen Muskelfaserriss. Das sind alles keine guten Voraussetzungen. Selbst wenn es im Lager der Eisernen nicht gern gehört wird, eine mehr als leichte Favoritenstellung müssen sie sich anheften lassen. Eine Heimniederlage wäre eine große Überraschung.

Das Stadion ist seit Wochen ausverkauft und öffnet wieder eine halbe Stunde früher. Da die beiden letzten Spieltage zeitgleich ausgetragen werden , beginnt das Spiel am Sonntag, 12.05. erst 15:30 Uhr. Schiedsrichter wird Robert Schröder aus Hannover sein. Der Blick wird während des Spiels öfter auf die Zwischenstände der anderen Spiele gehen. Kann Paderborn punkten oder Ingolstadt ? Nach dem Spiel könnte eine Vorentscheidung gefallen sein und die Wege beider Vereine sich trennen. Für beide gilt, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Hans-Peter Becker

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