Füchse verlieren gegen Lemgo 33:34 (14:16)
Es hätte noch klappen können, zumindest mit einem Unentschieden. Kurz vor Schluss hatten die Füchse mit dem 31:31 wieder einen Resultats-Gleichstand erreicht. Zum ersten Mal seit der 15. Minute. In der restlichen Spielzeit waren die Gäste aus Ostwestfalen jedoch das clevere Team und brachten den Sieg unter Dach und Fach.
Das Ende erwies somit als Spiegel des Geschehens zuvor. Nach 10 Minuten lagen die Gastgeber zwar mit 6:5 in Führung. Es sollte aber der letzte Vorsprung des deutschen Meisters in dieser Partie sein. Die von Frederik Simak, er kehrt im Sommer des nächsten Jahres zu den Füchsen zurück, organisierte bewegliche Abwehr des TBV Lemgo verengte die Räume geschickt und nahm den Berlinern damit ihre gefährlichste Waffe – das Tempospiel. Insgesamt fehlte es den Gastgebern an Schärfe. Im Spiel. Regisseur Tobias Grøndahl fand diesmal beim Organisieren der Angriffe nur selten die beste Lösung. So wurden die Außen kaum einbezogen (nur ein Tor in der ersten Hälfte durch Hakun West). Die Füchse agierten vorwiegend über die Mitte. Das erleichterte den Gästen die Abwehrarbeit. Unübersehbar auch der Substanzverlust wichtiger Spieler. Auch ein Mathias Gidsel, obwohl immer noch ein Unterschiedsspieler, verwirft mehr Bälle als gewöhnlich. Bedingt durch den aufgrund von Verletzungen ausgedünnten Kader und die hohe Zahl von Spielen in Meisterschaft und Champions League kommt diese Entwicklung nicht überraschend. Trotz Einsatz und Kampfgeist konnten die Füchse den Rückstand bis zur Pause nicht aufholen – 14:16.
Etwas konzentrierter und mit starkem Willen kehrte das Team von Trainer Nicolej Krickau danach aufs Parkett zurück. Auf jedes Tor der Gastgeber fanden die von 2007-WM Florian Kehrmann hervorragend eingestellten Lemgoer aber eine Antwort – meist in Form von Toren nach schnellen Angriffen. Weil die Abwehr der Berliner zu schwankend agierte, kam der Achte der vorjährigen Bundesliga-Saison sowohl aus dem Rückraum, über die Außen sowie vom Kreis immer wieder zu Toren. Der bereits erwähnte Ausgleich kurz vor Schluss ließ kurzzeitig Hoffnungen keimen, die jedoch schnell erstickt wurden. Mit dem 33:34 kassierten die Füchse eine verdiente Niederlage. Das musste auch Trainer Krickau anerkennen. „Lemgo hat unfassbar diszipliniert gespielt. Unsere Anzahl unprovozierter Fehler im Angriff war zu hoch, um ein Bundesliga-Topspiel zu gewinnen.“ Nach der vierten Saisonniederlage rutschten die Füchse auf Platz fünf ab. Da die Konkurrenten aus Flensburg und Kiel jedoch auch Punkte verloren, rückte das Verfolgerfeld auf den Plätzen zwei bis sechs hinter den souveränen Magdeburgern noch enger zusammen.
Auf die Füchse warten jetzt drei Auswärtspartien. Zunächst am Donnerstag in der Champions League in Bukarest. Danach folgen die Bundesliga-Spiele in Hannover und Flensburg. Zum Abschluss der Hinrunde kommt am 14.12. die HSG Wetzlar in den Fuchsbau.
Für die Füchse erfolgreich: Andersson (6), Grøndahl (4), Gidsel (8), Freihöfer (5/1), Langhoff (5), av Teigum (2), Marsenić (3).
Herbert Schalling

