BBSC Berlin verpasst knapp Punktgewinn in Köln

Wieder einmal stand eine lange Tour in den Westen Deutschlands auf dem Programm. Tabellenführer DSHS Köln wartete auf die Berlinerinnen. Doch nicht nur zwei erkrankte/verletzte Spielerinnen konnten die Reise nicht antreten, auch ein vorgesehener Fahrer meldete sich kurzfristig ans Bett gefesselt. Doch darf sich der BBSC glücklich schätzen, aus dem Sponsoren- und Helferumfeld immer wieder auch ungeplante Unterstützung generieren zu können: Neben Danny sprang Fred Goldammer von KW-Ambulance dankenswerterweise sehr kurzfristig als Fahrer ein.

Als das Team nach 7 Stunden Autobahn Köln erreichte, blieb noch Zeit für eine Hallen-Eingewöhnungsphase, in der die Licht- und Luftverhältnisse von den Spielerinnen als „gewöhnungsbedürftig“ eingeschätzt wurden. Aber hej, was sollte auch passieren – beim letztjährigen Meister – wenn auch ohne Aufstiegsambitionen – haben schon ganz andere Teams ihre Federn gelassen. Ohne Druck ging es in den 1. Satz, in dem der BBSC sehr souverän aufspielte, mit effektiven Aufschlägen und guter Zuspielverteilung die Gastgeberinnen vor einige Probleme stellte: Mit 25:21 ging der Satz nach Berlin.

Dies musste wohl den Ehrgeiz der Gastgeberinnen geweckt haben, denn Anfang des 2. Satzes legten sie los wie die Feuerwehr. Erst nach drei Personalwechseln fing sich der BBSC wieder, doch da stand es schon 0:13. Mit nachfolgend besseren Aufschlägen und dem unverkennbaren Bestreben, wieder in den Rhythmus zu kommen, kämpfte sich der BBSC bis auf 15:25 wieder heran. Der 3. Satz war von Anfang an schon umkämpft. Köln nutzte eine kleine Schwächephase des BBSC zum Satzende und sicherte sich den Satzgewinn mit 25:22.

Der 4. Satz war erneut nichts für schwache Nerven. Der BBSC überzeugte mit starkem Spiel von Abwehr bis Angriff und gewann dann auch häufig die langen Rallyes. Glatte drei Satzbälle konnten die Berlinerinnen nicht zu ihren Gunsten entscheiden. Bei 27:26-Führung des BBSC war ein Punkt für die Tabelle schon am Hallen-Horizont knapp erkennbar. Dann sah das Team im nachfolgenden Angriff einen Touch des Gegners, doch die Schiedsrichter gaben den Ball aus und den Punkt für die Gastgeberinnen. Köln nutzte das Momentum und entschied auch diesen Satz mit 29:27 für sich.

Berlins Trainer Pultke war trotzdem stolz auf sein Team, sprach von einem „megageilen Autritt bis auf den 2. Satz“. Freilich kommt die Mannschaft nach der umstrittenen Situation mit leeren Händen nach Berlin. „Dabei hätten sich die Mädels das heute so richtig verdient!“

Mit einer Mischung von Stolz und Ärger ob der verpassten Chance ging es nachfolgend auf die lange Heimreise – ein Dank gilt den tapferen und treuen Begleitern, die die Mädels mit einer langen Nachtfahrt wieder in die Hauptstadt bringen.

Am nächsten Samstag ist endlich wieder ein Heimspiel in der Hämmerlinghalle. Um 19:00 Uhr trifft der BBSC auf Bad Laer. Mit der Motivation des Köln-Spiels sollte das Berliner Publikum auch ein gutes Heimspiel erwarten können.

Für den BBSC im Einsatz: Annika Kummer, Josephine Suhr, Mercedes Zach, Lisa Senger, Karoline Vogt, Giulia Eisenacher, Mareike Ulbrich, Stephanie Utz, Antonia Klamke, Lea Schilling, Alina Gottlebe-Fröhlich

Burkhard Kroll

Nach 16 absolvierten Saisonspielen belegen die Damen vom BBSC mit 22 Punkten nach 8 Siegen, mit ausgeglichenem Satzverhältnis von 30:30, den Tabellenplatz 8.

1. FC Union bleibt weiter sieglos

Nach dem Spiel skandierten die mitgereisten Nürnberger Fans Spitzenreiter, Spitzenreiter. Für den Freitagabend stimmte es, nicht ganz 24 Stunden später zogen die Düsseldorfer nach einem 3:1 Auswärtssieg in Kaiserslautern wieder an den Nürnbergern vorbei. Im Lager der Eisernen war betretenes Schweigen. Erneut setzte es eine Heimniederlage. 90 Minuten arbeiteten sich die Eisernen ab. Gab es in der 1. Halbzeit durchaus einige Chancen, den frühen Führungstreffer durch Ewerton zu egalisieren, so wurde es in der 2. Halbzeit immer trostloser. Gegen die gut gestaffelten Gäste war kein Durchkommen. Es blieb bei der 0:1 Niederlage. Kurzfristig war Steven Skrzybski ausgefallen. Über das A-Wort braucht jetzt nicht weiter geredet zu werden. Das nächste Etappenziel kann nur lauten, endlich mal wieder einen Sieg zu holen.

Toni Leistner (gelb-rote Karte) und Philipp Hosiner (rote Karte) stehen Andre Hofschneider für das nächste Spiel nicht zur Verfügung. Ob die Sperre von Toni Leistner die Verpflichtung eines weiteren Innenverteidigers beschleunigt hat ? Jedenfalls melden die Eisernen einen Tag nach der Niederlage die Verpflichtung des 22jährigen Innenverteidigers Marvin Friedrich. Er stand zuletzt beim FC Augsburg unter Vertrag. „Mit Marvin Friedrich haben wir einen jungen Innenverteidiger für uns gewinnen können, der bereits viele Erfahrungen auf hochklassigem Niveau gesammelt hat. Aufgrund seiner inzwischen auskurierten Verletzung hat er zuletzt in der Regionalliga gespielt, kommt aber aus dem vollen Mannschaftstraining des FC Augsburg. Wenn es ihm gelingt, sein Potenzial auszuschöpfen, wird er unsere Mannschaft verstärken“, äußerte sich Helmut Schulte, Leiter der Lizenzspielerabteilung des 1. FC Union Berlin, zu der Verpflichtung.

Der 1,90 Meter große Innenverteidiger schaffte bei Schalke 04 den Sprung zu den Profis und feierte in der Rückrunde 2014/15 sein Debüt in der Bundesliga unter Trainer Jens Keller. Im Sommer 2014 hatte Friedrich mit der U19-Nationalmannschaft zuvor den Europameistertitel in Ungarn gewonnen. Beim 1. FC Union erhält er einen Vertrag bis zum 30.06.2021, gültig für die 2. Bundesliga und die Bundesliga. Er spielt mit der Rückennummer 5.

Das nächste Spiel ist die Auswärtspartie am 5. Februar bei der Arminia in Bielfeld. Etwas mehr Zeit, um den Neustart vorzubereiten.

Doppelspieltag mit ALBA und Bernau in der Mercedes-Benz Arena

ALBA BERLIN startet am Samstag (27. Januar, 18 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den Mitteldeutschen BC in die Rückrunde der easyCredit BBL. Das Spiel ist Teil des gemeinsamen Heimspieltags, mit dem ALBA seine Kooperation mit ProB-Team Lok Bernau in der Mercedes-Benz Arena feiert. Lok Bernau empfängt um 15 Uhr an selber Stelle in einem Punktspiel die Cuxhaven Baskets. Für den Besuch des Doppelspieltags entstehen keine Zusatzkosten, alle ALBA-Tickets für die Bundesligapartie gelten auch für das ProB-Spiel (freie Platzwahl in den Blöcken 205 bis 208). Die Mercedes-Benz Arena öffnet 14 Uhr. Aito Garcia Reneses (Cheftrainer ALBA BERLIN): „Angesichts unserer physischen Probleme müssen wir uns daran erinnern, wie glücklich wir das Hinspiel beim MBC in Weißenfels erst in der Verlängerung gewonnen haben. Der MBC spielt einen sehr intensiven Basketball und kann auf einige sehr erfahrene Leistungsträger zurückgreifen. Wir müssen hochkonzentriert sein, wenn wir das Spiel gewinnen wollen.

Der 2016 abgestiegene Mitteldeutsche BC hat unter seinem neuen montenegrinischen Trainer Igor Jovovic in der vergangenen Saison als souveräner ProA-Champion den sofortigen Wiederaufstieg in die easyCredit BBL geschafft und hat sich dort in der Hinrunde mit 5:13 Siegen teuer verkauft. Mit etwas mehr Glück hätten sogar noch mehr Siege zu Buche stehen können, denn der MBC hat in der Hinrunde drei Heimspiele erst nach Verlängerung verloren, unter anderem das gegen ALBA. Igor Jovovic, mit 35 der jüngste Trainer in der easyCredit BBL, hat im 37-jährigen Marcus Hatten den routiniertesten Spielmacher der Liga auf dem Parkett. Der erfahrene Point Guard ist in seiner 15. Profisaison (der vierten für die Weißenfelser) als bester Dreierschütze und bester Passgeber der Kopf des MBC. Unter seiner Regie erlauben sich die Weißenfelser die drittwenigsten Ballverluste in der easyCredit BBL.

Für den Kontrapunkt im MBC-Backcourt sorgt an seiner Seite der zehn Jahre jüngere Guard Lamont Jones. Wie Hatten sitzt auch Jones nur selten auf der Bank und attackiert als Topscorer des MBC unermüdlich die gegnerische Verteidigung. Gefährliche Schützen mit im Schnitt zweistelliger Punktausbeute sind Djordje Drenovac und Jordan Sibert. Im Frontcourt vertraut der MBC, der für die Rückrunde noch nach einer Verstärkung sucht, auf die Athletik des US-Amerikaners Kruize Pinkins und die Routine des Serben Djordje Pantelic.

Lok Bernau empfängt Cuxhaven

Vor der Partie zwischen ALBA und dem MBC empfängt ProB-Ligist Lok Bernau ab 15 Uhr ebenfalls in der Mercedes-Benz Arena die Cuxhaven Baskets. Im Rahmen der Kooperation zwischen ALBA und Lok Bernau werden die größten Talente der ALBA Jugend in der ProB an das Profiniveau herangeführt, wodurch das Team aus der brandenburgischen Kleinstadt vor den Toren Berlins gleichzeitig wertvolle Verstärkungen für seinen Kader erhält. Diese Partnerschaft besteht nun in ihrer zweiten Saison und hat bereits Früchte getragen. Tim Schneider wurde dank seiner Erfahrungen in der ProB der Weg in den ALBA-Profikader geebnet und viele weitere ALBA-Talente wie Bennet Hundt, Hendrik Drescher, Jonas Mattisseck, Ferdinand Zylka oder Kresimir Nikic werden aktuell auf eine Profikarriere vorbereitet.

Gegner Cuxhaven wird in dieser Saison vom Ex-Albatros Jannes Hundt angeführt. Leider entfällt das Bruderduell aufgrund der Verletzung von Albatros-Nachwuchsspieler Bennet Hundt. Interessant bleibt das Spiel für ALBA-Fans trotzdem, denn es spielen ja noch eine ganze Reihe anderer ALBA-Nachwuchsspieler für Lok, das allerdings ebenfalls momentan vom Verletzungspech verfolgt wird. Nachdem sich vor zwei Wochen auch der US-Amerikaner Kory Brown verletzt hat, haben die Trainer Rene Schilling und Sebastian Trzcionka am vergangenen Spieltag erstmals den 16-jährigen Malte Delow aus ALBAs NBBL-Team in die Mannschaft geholt, der so am vergangenen Wochenende in Rostock (vor über 3.000 Zuschauern!) sein fünfminütiges Debüt in der zweiten Liga gab – die Kooperation zwischen ALBA und Lok macht auch so etwas möglich.

Das Spiel bei den Rostockern, die alle Hebel in Bewegung setzen, um in die ProA und bald auch in die erste Liga aufzusteigen, ging zwar verloren. Aber die ProB präsentiert sich in dieser Saison sehr ausgeglichen, so dass Lok Bernau auch als Tabellenvierter noch gute Chancen hat, seine Ausgangsposition für die Playoffs an den verbleibenden fünf Spieltagen zu verbessern. Ein Sieg über Cuxhaven, den Kooperationspartner der Eisbären Bremerhaven, soll da der erste Schritt sein.

Quelle: ALBA Berlin

Frank Bachmann verlässt die BR Volleys

Frank Bachmann Foto: Eckhard Herfet

Der langjährige Vertriebsleiter der Berlin Recycling Volleys, Frank Bachmann wird die SCC Volleyball Marketing GmbH zum 31.01.2018 verlassen und sich beruflich neu orientieren. Von 2006 bis 2008 war Bachmann Libero bei den Volleyballern des SCC und rückte nach seiner aktiven Karriere direkt ins Management des amtierenden Deutschen Meisters auf, wo er in den vergangenen Jahren für die Partnerbetreuung- und Akquise zuständig war. Nach zwölf Jahren im Verein scheidet der ehemalige Libero nun zum Monatsende beim Hauptstadtclub aus: „Ich möchte Kaweh ausdrücklich für die Chance, die er mir hier nach der Karriere gab, und für alles, was ich lernen durfte, danken. Auch mein nun folgender Berufsweg, wurde mir durch meine Zeit bei den BR Volleys überhaupt erst ermöglicht“, sagt Frank Bachmann, der in die freie Wirtschaft wechselt. „Erlebnisse wie den Umzug in die Max-Schmeling-Halle, das Heim-Final-Four in der Champions League oder die unzähligen Titel möchte ich nicht missen. Natürlich hat man in dem kleinen Team auch viele enge Freunde gefunden.“

Bachmann wurde in seiner Zeit als Spieler viermal Deutscher Vizemeister und machte 57 Spiele für die Deutsche Nationalmannschaft. Anschließend verschrieb er sich beim SCC der Nachwuchsförderung, bevor er in den Vertrieb wechselte. Der 40-Jährige bleibt dem Sport-Club Charlottenburg e.V. glücklicherweise als Abteilungsleiter Volleyball und Präsidiumsmitglied erhalten. In dieser Funktion wird Bachmann auch zukünftig den Club unterstützen und im Rahmen seiner Möglichkeiten als Ansprechpartner für das Partnernetzwerk zur Verfügung stehen. In der BR Volleys Geschäftsstelle, also im operativen Tagesgeschäft, wird in Zukunft mit Maximilian Maulwurf (bisher zuständig für den Bereich Ticketing/Merchandising) ein junger und engagierter Mitarbeiter den Aufgabenbereich übernehmen. Auch Manager Kaweh Niroomand unterstreicht seine Dankbarkeit: „Frank wurde sowohl für seine Arbeit, als auch sein Sozialverhalten von Spielern, Mitarbeitern, Fans und natürlich Partnern gleichermaßen sehr geschätzt. Mit ihm verlieren wir einen wichtigen Bestandteil unseres Teams. Ich wünsche ihm für seine berufliche Zukunft von ganzem Herzen alles Gute.“

Christof Bernier

Neuauflage des Rita-Neise-Gedenkturniers

Manager Kaweh Niroomand. Foto Sportick

Am kommenden Wochenende (27./28. Jan 2018) sind die SCC JUNIORS, die Nachwuchsabteilung der Berlin Recycling Volleys, Gastgeber des traditionsreichen Rita-Neise-Gedenkturniers. Im Sportkomplex Schönagelstraße in Marzahn treffen die Berliner U16 Junioren unter anderem auf Teams aus Potsdam sowie Dresden und spielen an zwei Tagen ihre Sieger aus.„Nach einer kurzen Pause wollten wir dieses traditionsreiche Turnier im Zuge unserer Intensivierung der Nachwuchsarbeit unbedingt wiederbeleben“, erklärt Chef- und Sichtungstrainer Torsten Manke die Beweggründe zur Wiederaufnahme der Wettkämpfe. Das Freundschaftsturnier wurde einst im Gedenken an die ehemalige Abteilungsleiterin der SCC Volleyballer, Rita Neise, ins Leben gerufen, die im April 2005 im Alter von nur 60 Jahren verstarb. Erstmals wurde es 2006 ausgetragen und geht nun in seine 11. Auflage.

Auf dem Weg zu den Deutschen Meisterschaften wird das Vorbereitungsturnier ein erster großer Härtetest für die Nachwuchsteams der Hauptstadt. Mit der Unterstützung starker Partner im Nachwuchsbereich wird auch für das leibliche Wohl der Teilnehmer bestens gesorgt. Interessierte Fans und Zuschauer der SCC JUNIORS können am Samstag ab 11.00 Uhr und am Sonntag ab 10.00 Uhr den Berliner Talenten der U16 beim Rita-Neise-Gedenkturnier in der Schönagelstraße 70 zusehen.
Christof Bernier

Eisern gegen die Clubberer

Der 1. FC Union Berlin empfängt am 20. Spieltag den 1. FC Nürnberg. Man kann es drehen und wenden wie man will, alles andere als ein Sieg, wäre ein weiterer Rückschlag. Mit den Franken kommt die bisher auswärtsstärkste Mannschaft in die Wuhlheide. Beachtliche 19 Punkte hat die Mannschaft von Michael Köllner in der Fremde sammeln können. Es wird eine harte Nummer werden, so äußerte sich Nürnbergs Coach. Er hat an die „Alte Försterei“ keine angenehmen Erinnerungen, am 20. März des vergangenen Jahres verlor hier sein erstes Spiel als neuer Clubtrainer. Philipp Hosiner erzielte in der 83. Minute das goldene Tor.

Ein ähnlicher Ausgang wäre den Eisernen nur recht. Den Zuschauern wäre zu wünschen, dass das eine oder andere Tor mehr fällt. Trainer Andre Hofschneider hat es angekündigt: „Unsere Spielweise ist darauf ausgelegt, selber Tore zu erzielen und Torchancen zu erarbeiten. Ich gewinne lieber 4:2 als 1:0, das gebe ich auch gern zu. Wenn wir angreifen, muss der Gegner sich nach uns richten. Wir haben eine sehr gute Offensivabteilung, die ein Gegner erst mal ausschalten muss.“

An der taktischen Grundausrichtung wird sich gegenüber der Auswärtspartie gegen Kiel wohl nichts ändern. Es könnte ebenso die identische Startformation sein. Auf der Verletzenliste stehen weiterhin Fabian Schönheim, Stephan Fürstner und Kenny Redondo. Für das Spiel stehen noch einige Restkarten zur Verfügung. Spielbeginn ist 18:30 Uhr unter Flutlicht im Stadion „An der Alten Försterei“. Die Partie wird geleitet werden von Schiedsrichter Patrck Ittrich aus Hamburg.

Hans-Peter Becker

Prognosen, was Hertha BSC betrifft

Kommentar Sportchef Christian Zschiedrich, Foto: Sportick

Am Samstag, 27.01. spielen die Berliner zum 20.Spieltag in Bremen. Werder, steht auf dem Relegationsplatz Nr.16,  kämpft also gegen den Abstieg. Damit wird Hertha BSC in dieser Saison nichts mit zu tun haben. Das sieht doch als Tabellenelfter mit 25 Punkten gar nicht so schlecht aus. Um ganz sicher zu gehen, müssen es nach 34 Spielen am Ende 40 Punkte sein. Es könnte nach wunderbaren Siegen des 1.FC Köln noch einen Club treffen, der noch gar nicht daran denkt. Herthas nächste Begegnungen bis Ende März, dem 28.Spieltag, können frühzeitig die Berliner mit wirklich machbaren Punkten in Sicherheit wiegen – das als Hauptstadtclub. Hertha muss leider nach unten schauen und kommt trotz idealer Voraussetzungen mit einem gewaltigen Umfeld über ein Mittelmaß nicht hinaus. Auch mit der Attraktivität des Gebotenen, auch mit der Spielweise nicht. Anerkennenswert sind die Bemühungen von Trainer Pal Dardai das Angriffsspiel zu forcieren. Sowohl mit der Verwertbarkeit der Torchancen und mehr noch das Erspielen/Erzwingen von Torchancen mit dem Willen, dem Betrachter ein sehenswertes und kein langweiliges Spiel zu zeigen. Da tut sich Hertha noch sehr schwer, Bälle aus dem Mittelfeld – mitunter aus der Abwehr – maßgerecht in die Tiefe und Schnittstellen zu spielen. Forciertes Angriffsspiel bürgt stets die Gefahr der Konteranfälligkeit. Dennoch, bitte nicht den Kopf in den Sand stecken. Tore, Torszenen und Torschüsse sind nun einmal das mitreißende Salz in der Suppe namens Spiel. Halbherzige Angriffe mit Ballverlusten ist der Grund, weshalb Hertha doch etliche Punkte zum Ende der bisherigen  Begegnungen verschenkte und liegen gelassen hat. Die Qualität der Mannschaft ist zum Glück so groß, mehr Offensivspiel zu wagen und nicht nur jahrelang nach unten zu schauen. Gibt es da Verbesserungen werden es die Berliner ihrer Hertha danken. Von „ihrer Hertha“ kann leider nicht gesprochen werden. Zur Identifikation mit dem Hauptstadtclub Hertha fehlt noch einiges. Schauen wir auf die nächsten neun  Ansetzungen. Da mache sich doch jeder selbst über die Möglichkeiten seine Gedanken.

20.Spieltag Bremen – Hertha, Sa 27.1., 18.30 Uhr   0:0

21.Spieltag Hertha – Hoffenh. Sa 03.2., 15.30 Uhr

22.Spieltag Leverk. – Hertha, Sa 10.2., 15.30  Uhr

23.Spieltag Hertha – Mainz 05, Fr 16.2. 20.30 Uhr

24.Spieltag B.Münch. – Hertha, Sa 24.2. 15.30 Uhr

25.Spieltag Schalke 04– Hertha, Sa 03.3. 15.30 Uhr

26.Spieltag Hertha – Freiburg, Sa 10.3., 15.30 Uhr

27.Spieltag Hamburg – Hertha, Sa 17.3. 15.30 Uhr

28.Spieltag Hertha – Wolfsburg, Sa 31.3. 15.30 Uhr

Christian Zsdchiedrich

Unentschieden in Kiel

Der 1. FC Union hat das Punktspieljahr mit einem Unentschieden eröffnet. Bei norddeutschen Schietwetter, im Wind und Regen von Kiel, endete die Partie mit 2:2. Gemessen an den Ansprüchen und den Ergebnissen der Konkurrenz hat sich die Ausgangsposition nicht verändert. Lediglich die Anzahl der noch zu absolvierenden Spiele und somit der Chancen hat sich um ein Spiel verringert. In den nun verbleibenden 15 Spielen und 45 zu vergebenden Punkten werden die Entscheidungen fallen. Die Mitbewerber um die Aufstiegsplätze Ingolstadt und Nürnberg kamen wie die Eisernen nicht über ein Unentschieden hinaus. Lediglich Düsseldorf kann den Vorsprung, im Falle eines Sieges über Aue vergrößern. Vorbeigezogen an den Eisernen ist vorübergehend Aufsteiger Duisburg, die überraschend im Ruhrpott-Derby in Bochum gewinnen konnten.

Dieses 2:2 in Kiel ist interpretationsfähig wie das zur Hälfte gefüllte Glas Wasser, halbvoll oder halbleer. Trainer Andre Hofschneider war nicht unzufrieden, wenn es zunächst auch brutal aussah, nach 19 Minuten bereits mit 0:2 hinten zu liegen. Doch die Eisernen kämpften und Steven Skrzybski schaffte in der 32. Minute den Anschlusstreffer. Die Anfangsviertelstunde der zweiten Halbzeit muss allerdings Hofschneider einige Zornesfalten auf die Stirn getrieben haben. Hier hätten die Störche die Partie entscheiden können. Da hätten sie viel Glück. Dann kam es wie es kommen musste, David Kinsombi brachte den quirligen Simon Hedlund im Strafraum zu Fall. Er versuchte sein Foul geschickt zu tarnen. Der Schiedsrichter hatte es richtig gesehen. Tragischerweise war Kinsombi der letzte Mann und flog mit glatt Rot vom Platz. Den fälligen Strafstoß verwandelte Sebastian Polter zum insgesamt verdienten Ausgleich. Verdient deshalb, weil Union nie aufsteckte.

Es geht bereits am kommenden Freitag mit einem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg weiter. Der Druck ist nach dem Unentschieden größer geworden, mehr als eine Punkteteilung muss beim ersten Heimspiel des Jahres herauskommen. Zudem warten die Fans jetzt bereits seit 6 Spielen auf einen Sieg. Die Ansprüche sind höher, als nur der Klassenerhalt.

Der 1. FC Union spielte mit folgender Aufstellung:
Mesenhöler – Trimmel, Leistner, Torrejon, Pedersen – Prömel, Kroos, Hedlund, Hartel (79. Hosiner) – Skrzybski, Polter 4-4-2 (Raute)

Zittern in der Schlussphase – Sieg am Dienstagabend

Ein Eishockeyspiel dauert 60 effektive Spielminuten, das wurde den Profis der Eisbären am 45. Spieltag deutlich demonstriert. Die Spieluhr stoppte bei 57:12, der Grund, Danny Richmond hatte für die Eisbären das 3:0 erzielt und die noch verbleibende Spielzeit betrug nicht einmal mehr 3 Minuten. Die Oper ist eigentlich zu Ende, nicht so am Dienstagabend. Vorbei ist es erst wenn es vorbei ist. Nach dem Tor von Danny Richmond gab es einen Penalty für die Wolfsburger. den Stephen Dixon verwandelte. Nun gut, 2 Tore Vorsprung und 2:36 Minuten bis zur Schlussirene waren mehr als machbar. Gerrit Fauser verkürzte für die Grizzlys auf 2:3 und zu spielen waren 99 Sekunden. Das Unfaßbare schien zu geschehen, nur 24 Sekunden nach dem 2:3 war der Puck erneut im Eisbären-Tor. Die Schiedsrichter bemühten den Videobeweis und gaben den Treffer nicht, es soll eine Behinderung des Torwartes gegeben haben. Große Erregung bei Pavel Gross, schließlich musste er sich der Entscheidung fügen und es reichte, Endstand dieses Spiel war ein 3:2 Sieg für die Eisbären, die es fast geschafft hätten, einen 3 Tore Vorsprung in den letzten 3 Minuten zu verspielen.

Bis zu dieser turbulenten Schlussphase sahen die 10.417 Zuschauer ein eher zähes Spiel, dass die Hausherren kontrollierten. C sorgte in der 16. Minute für das 1:0. Im Mittelabschnitt tat sich nichts. Es dauerte bis zur 52. Minute bis Louis-Marc Aubry auf 2:0 erhöhte. Für diesen Treffer wurde ebenso der Videobeweis bemüht, nach Ansicht der Bilder entschieden die Schiedsrichter, dass alles regelkonform verlief.

Mit diesem Sieg haben die Eisbären bereits den Einzug in das Viertelfinale geschafft, bis zum Ende der Hauptrunde sind es noch 7 Spiele. Jetzt geht es darum, eine möglichst gute Platzierung zu erreichen, Heimrecht ist wichtig in den Play offs. Das nächste Spiel ist da bereits sehr wichtig. Die Eisbären treffen als aktueller Tabellendritter in Nürnberg auf den Tabellenzweiten. Der Abstand zum Vize-Platz beträgt 4 Punkte. Das nächste Heimspiel findet anschließend erneut unter der Woche statt, am Mittwoch, 31. Januar werden die Augsburger Panther erwartet.

DEL 45. Spieltag EHC Eisbären Berlin – Grizzlys Wolfsburg
23.01.2018 19:30 Uhr Ort: MB-Arena Berlin

Ergebnis: 3:2
Torfolge
1:0 MacQueen, Jamie (Baxmann, Jens, Oppenheimer, Thomas) PP1, 15:12
2:0 Aubry, Louis-Marc (Rankel, André, Richmond, Daniel) EQ, 52:06
3:0 Richmond, Daniel, EQ, 57:12
3:1 Dixon, Stephen, PS 57:24
3:2 Fauser, Gerrit (Kreps,Kamil, Voakes, Mark) EQ, 58:21

Strafen
Eisbären Berlin: 4 (0, 2, 2)
Grizzlys Wolfsburg: 12 (6, 6, 0)

01:03 Riefers, Philip; 2 min. – Beinstellen
10:49 Pfohl, Fabio; 2 min. – Bankstrafe
14:09 Dixon, Stephen; 2 min. – Stockschlag
30:27 Weiß, Alexander; 2 min. – Beinstellen
32:58 MacQueen, Jamie; 2 min. – Übertriebene Härte
33:34 Weiß, Alexander; 2 min. – Behinderung
38:56 Sharrow, Jimmy; 2 min. – Beinstellen
59:23 Olver, Mark; 2 min. – Stockschlag

Mannschaftaufstellung Eisbären Berlin
1. Reihe Noebels, Marcel – Aubry, Louis-Marc – Rankel, André – Parlett, Blake – Baxmann, Jens
2. Reihe Oppenheimer, Thomas – Olver, Mark – MacQueen, Jamie – DuPont, Micki – Müller, Jonas
3. Reihe Petersen, Nick – Sheppard, James – Backman, Sean – Wissmann, Kai – Hördler, Frank
4. Reihe Fischbuch, Daniel – Braun, Constantin – Buchwieser, Martin – Richmond, Daniel
Tor Vehanen, Petri – Cüpper, Marvin
Trainer: Uwe Krupp

Comeback: Oliver Milde freut sich auf die Rückrunde

Nach dreieinhalb Jahren beim VfL Bad Schwartau kehrte Oliver Milde in der Winterpause zurück nach Berlin. Bei den Füchsen schaffte er den Sprung in den Profihandball, entwickelte sich im hohen Norden weiter und wird jetzt den Profikader bis Saisonende verstärken. Für den 24-jährige Rückraumspieler eine tolle Chance um in der Rückrunde sich gleich in drei Wettbewerben zu beweisen. Während in Kroatien die Europameisterschaft läuft, beschäftigt sich Oliver Milde zwischen den Trainingseinheiten in Berlin mit dem Zusammenschrauben von Möbeln. „Ich richte mich gerade wieder in einer Wohngemeinschaft mit meinem Cousin ein“, lässt er sich dabei gern ablenken, „das hat schon zu meiner Berliner Zeit bis 2014 ganz gut funktioniert.“ Es ist mittlerweile dreieinhalb Jahre her, seit Milde die Füchse verlassen hat. Dort reifte er zum Profispieler und erinnert sich gern zurück.

Seine handballerischen Wurzeln liegen östlich von Berlin, beim Grünheider SV hat er das Handballspielen begonnen. So ganz schlecht hat er sich nicht angestellt, wurde als Talent entdeckt und machte dann den nächsten Schritt. „Zur siebten Klasse bin ich nach Potsdam ins Sportinternat um mich neben der Schule ganz auf den Handball konzentrieren zu können“, erinnert sich Milde an den ersten wichtigen Schritt seiner Karriere. Vier Jahre entwickelte er sich dort weiter, war in einer Klasse mit Fabian Wiede. Ein halbes Jahr nach dessen Wechsel zog es auch ihn zu den Füchsen. Die A-Jugend der Füchse Berlin war für ihn schon der Übergang zum Profisport, mit einem fließenden Übergang zur zweiten Mannschaft. Die spielte damals noch in der 3. Liga und mit gerade einmal 20 Jahren hatte er ein Zweifachspielrecht beim HC Empor Rostock und sammelte viel Erfahrung in der 2. Liga, so dass es dann zum kompletten Wechsel zum VfL Bad Schwartau kam. Davor schnupperte er in Berlin auch schon Erstliga-Luft, war sogar bei Europapokalspielen mit auf der Bank.

„Das Spiel gegen Saint-Raphael Var Handball wird nicht nur meine Premiere bei den Füchsen sondern auch im Europapokal sein“, freut er sich auf das Spiel am 7. Februar. Für den Ex-Potsdamer natürlich etwas Besonderes mit dem Heimspiel in die Stadt zurückzukehren, in der er vier Jahre aufs Internat ging und spielte. Vor wenigen Wochen hätte er das noch nicht für möglich gehalten. „Zwar hatte mich Bob Hanning mal in einem Telefonat nebenbei gefragt, ob ich es mir auch vorstellen könnte bei den Füchsen zu spielen“, erinnert er sich an den Dezember, „aber sein Anruf, dass er mich gern zurückholen würde kam dann doch überraschend.“

Überlegen musste er allerdings nicht lange. So wohl er sich beim Zweitligisten auch fühlte, die Chance in Berlin ist für ihn doch etwas ganz besonderes. „Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich erst einmal keine Erwartungshaltung sondern freue mich einfach auf die Chance“, gibt sich Oliver Milde bescheiden, „ich will mich im Training entwickeln, präsentieren und freue mich dann über jede Möglichkeit mich auf dem Spielfeld zu beweisen.“ Chancen dafür dürfte es genug geben, allein bis zur nächsten Länderspielpause stehen vom 7. Februar bis 1. April insgesamt 15 Spiele auf dem Programm.  Von daher dürften die nächsten zwei Wochen noch die ruhigsten Wochen für lange Zeit sein. „Wir trainieren meist zwei Mal am Tag, die Mannschaft hat mich gut aufgenommen und einige kenne ich ja noch“, war die bisherige Integration für Milde kein Problem, „jetzt bin ich erst einmal gespannt auf meine Teamkollegen, die gerade noch in Kroatien sind.“ Seinen ersten Spieleinsatz hatte Oliver Milde am Sonntag beim Turnier in Dessau. Und dann bis zum Rückrundenstart noch ein wenig Zeit für die restlichen Möbel für sein halbes Jahr in Berlin. Ab Sommer wird Oliver Milde beim ASV Hamm-Westfalen spielen, Topclub in der zweiten Liga.

Quelle: Füchse Berlin