Heimspiel-Doppelpack erfolgreich abgeschlossen

Auch mit einer umformierten Mannschaft waren die BR Volleys am Mittwochabend, 30.10. von den Heitec Volleys Eltmann nicht zu stoppen. Der Aufsteiger aus Franken spielte in der Max-Schmeling-Halle drei Sätze lang gut mit, doch letztlich konnten sich die Berliner vor ihrem heimischen Publikum souverän mit 3:0 (25:23, 25:18, 25:19) durchsetzen. Mit dem Rückenwind von zwei Heimsiegen in Folge reist man nun am Sonntag (03. Nov.) zum wichtigen DVV-Pokalspiel gegen die Netzhoppers nach Bestensee.

Lucio Oro baute das BR Volleys Team gegenüber dem 3:0-Erfolg gegen den TV Rottenburg kräftig um und gab unter anderem Außenangreifer JT Hatch und Libero Adam Kowalski von Beginn an Einsatzzeit. In ungewohnter Besetzung machten die Berliner ihre Sache sehr ordentlich und verwalteten im ersten Satz einen von Le Goff „erblockten“ Vorsprung (10:8) lange mit der nötigen Ruhe. Auch ein Block gegen Hatch (22:21) brachte die Gastgeber nicht aus dem Konzept und der gut aufgelegte Diagonalangreifer Patch verwandelte fulminant zur 1:0-Satzführung (25:23).

Im zweiten Durchgang minimierten die BR Volleys ihre Fehlerquote und ließen die „Eltmänner“ von Trainer Marco Donat so noch seltener zum Zuge kommen (8:5). Eine Le Goff-Aufschlagserie sorgte für klare Verhältnisse (20:9). Das Aufbäumen der Gäste kam zu spät (25:18) und so legten die Hauptstädter auch im dritten Satz das nötige Selbstverständnis für den klaren 3:0-Erfolg an den Tag. Der MVP der Begegnung, Zuspieler Pierre Pujol, verstand es weiterhin, all seine Mitspieler in Szene zu setzen. Über die Zwischenstände 8:5 und 16:13 zogen die Berliner mit ihren drei Amerikanern als Topscorern dem letztlich ungefährdeten Heimsieg entgegen (25:19).

Stimmen zum Spiel
Benjamin Patch: „Wir nehmen jeden Gegner ernst, wissen aber auch, dass wir solche Spiele gewinnen müssen. Das ist unsere Aufgabe und unser Anspruch. Es haben heute mehrere Jungs gespielt, die bisher nicht so viel Einsatzzeit hatten. In dieser Konstellation haben wir das souverän gemeistert. Nicht alle Kleinigkeiten haben gepasst, aber es war ok. Wir bauen auch auf diesem Ergebnis auf und machen konzentriert weiter.“

Kaweh Niroomand: „Die Mannschaft hat das heute gut gelöst. Es konnten sich auch Spieler aus der zweiten Reihe zeigen, da kommt uns der Spielplan aktuell entgegen. Jetzt wollen wir am Sonntag an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen und bei den Netzhoppers im Pokal eine Runde weiterkommen.“

BR Volleys Formation
JT Hatch und Cody Kessel (AA), Georg Klein und Nicolas Le Goff (MB), Pierre Pujol (Z), Benjamin Patch (D) und Adam Kowalski (L) | Eingewechselt: Jeffrey Jendryk

Nächstes Heimspiel
13. November | 19.30 Uhr | vs. SVG Lüneburg
16. November | 18.30 Uhr | vs. SWD powervolleys Düren

Quelle: BR Volleys

10. Oberliga-Spieltag: Tasmania besiegt Blau-Weiß 90

Das Duell zweier ehemaliger Bundesligisten Tasmania – Blau-Weiß 90 gewann Tas vor 275 Zuschauern mit 3:0. Ein Triumpf gegen den alten Rivalen und ein gewaltiger Schritt aus dem Tabellenkeller, jetzt Tabellenzehnter mit 10 Punkten unmittelbar hinter dem SC Staaken (9., 11 P.) und eben Blau-Weiß 90 (8., 12 P.). Die Rote Laterne hält nach wie vor Hertha 06 mit nur 5 Punkten. Im Charlottenburger Derby hatten die 06er diesmal im Mommsenstadion keine Chance beim 5:0 für Tennis Borussia – Spitzenreiter mit 25 Punkten.

Vorn stehen sogar zwei Berliner Vereine: Tabellenzweiter ist Hertha 03 mit 23 Punkten, gegen die 03er musste TeBe in der Vorwoche eine 0:1-Niederlage einstecken, aktuell gewannen die Zehlendorfer zu Hause 4:1, gegen die TSG Neustrelitz. Da sei schon mal auf den 22. November vorausgedacht, da heißt es vielleicht im Mommsenstadion Erster gegen Zweiter. Markus Schatte, Zehlendorfs Coach, denkt jetzt an die kommende Aufgabe. Da ist die Hürde beim angeschlagenen Tabellenletzten zu nehmen, am Sonntag, 3.11. 13:30 Uhr, Sömmeringstraße. Das Hertha Duell, 03 gegen 06, der Trainer der 06er Murat Tik jedenfalls sprach von einer deutlichen Benachteiligung seiner Spieler mit Migrations-Hintergrund in den meisten Spielen. Das erklärt den Tabellenstand – könnte man annehmen.

Was ist mit dem SC Staaken los ? Welch derbe Niederlage, mit 0:7 in Rostock (3., 22 P.). Trainer Jeffry Seitz, war total konsterniert, fand nach dem Spiel keine Erklärung. Oje, am Samstag, 2.11. geht es  in die Gießerei-Arena zum Torgelower FC Greif (4., 20 P.).

Blau-Weiß 90 (8., 12 P.) empfängt am Samstag, 2.11. 13.00 Uhr, den Tabellen-Vorletzten FC Strausberg (15., 6 P.). Auf dem Papier könnte man Tennis Borussia am Freitag zuvor ab 19.30 Uhr, eine „leichte“ Partie beim Tabellenelften, Victoria Seelow, (10 P.) bescheinigen. Das ist nicht ganz zutreffend!  Zumal sich TeBe gegen solche Gegner oft schwer tut.

Christian Zschiedrich

13. Regionalliga-Spieltag

Die 13 ist für Viele eine Glückszahl. Der Aberglauben kann aber auch genau das Gegenteil bewirken. Hertha II und Altglienicke führen weiter ein fünfköpfiges Feld an, obwohl sie Federn ließen. VSG Altglienicke verlor sogar 1:2 im Berlin-Derby gegen Lichtenberg 47. Dennoch stehen sie mit 28 Punkten auf Platz Zwei. Hertha holte in Halberstadt beim 2:2 wenigstens einen Punkt und ist mit 29 Punkten Tabellenführer. Beide Berliner Clubs haben den 1.FC Lok Leipzig (28 P.), Energie Cottbus (26 P.) und dazu Wacker Nordhausen (23 P.) im Nacken. Lok gewann 3:0 beim Bischofswerdaer FV, Energie entführte aus Babelsberg (0:1) die drei Punkte und Wacker Nordhausen fertigte Optik Rathenow gar 4:0 ab.

Abgeschlagen ist der Bischofswerdaer FV mit nur fünf Punkten alsTabellenletzter. Abstiegsgefährdet sind Babelsberg 03, Vorletzter (8 P.), Optik Rathenow (16., 11 P.) und Germania Halberstadt (15., 12 P.). Oben geht es wesentlich enger zu. Zum kommenden 14. Spieltag werden drei spannende Berlin-Derbys  erwartet, deren Ausgang schwer vorhersehbar ist.

Freitag, 1.11. ab 19.00 Uhr, Amateurstadion Hertha BSC – Lichtenberg 47 (10.), Samstag, 2.11. Jahnstadion, 13.30 Uhr trifft die VSG Altglienicke auf den FC Viktoria 89 und am Sonntag, 3.11. 13.30 Uhr, Poststadion,  Berliner AK – BFC Dynamo.

Der BAK 07 scheint mit 16 Punkten (9.) trotz Trainerwechsel, Dirk Kunert führt jetzt Regie, aus dem Aufstiegsrennen zu sein. Dirk Kunert war von der 2:4-Niederlage bei Viktoria 89 sehr enttäuscht. Es scheint in dieser Saison an Qualität zu mangeln.

Derzeit im Mittelmaß und von den übrigen Berlinern am besten platziert ist Viktoria (7., 20 P.), es folgt der BFC Dynamo (8., 18 P.), BAK 07 (9., 16 P.) und Lichtenberg 47 (10., 16 P.). Der BFC Dynamo gewann immerhin 2:0 gegen ZFC Meuselwitz. was gelingt am Sonntag, 3.11. im Poststadion bei den Moabitern.

Christian Zschiedrich

Spannender Pokalkampf des BBSC Berlin

Mit einer denkbar knappen 2:3 Niederlage gegen die Stralsunder Wildcats (24, -15,23, -22, -14) verpasste der BBSC Berlin den Einzug in das DVV-Pokal-Achtelfinale.

Die Berlinerinnen gingen ersatzgeschwächt in die Partie, waren doch Roxana Vogel und Annika Kummer mit Verletzungen nicht einsatzfähig. So waren die Wechselmöglichkeiten von Trainer Hinz sehr begrenzt, zumal Alina Gottlebe-Fröhlich die verwaiste Liberoposition übernahm und als Wechseloption für den Außenangriff nicht zur Verfügung stand. Dagegen brachte Stralsunds Trainer Thiel sein gesamtes Aufgebot in die Hauptstadt – Wechseloptionen, die sich letztendlich auszahlten.

Von Beginn an entwickelte sich ein Spiel beider Teams auf Augenhöhe. Der BBSC verschwendete keine Gedanken an fehlende Wechselmöglichkeiten, sondern spielte einfach Volleyball mit dem Vertrauen in das eigene Können. Mitte des ersten Satzes konnte sich der BBSC leicht absetzen, beim 23:18 war eigentlich schon fast der Drops gelutscht. Stralsunds Trainer André Thiel wollte partout den Satz noch drehen und brachte Anne Krohn aufs Feld. Ab sofort wurde nur noch Krohn zur Vollstreckung angespielt – und wie sie vollstreckte! Die 35-jährige zeigte der Jugend mit Schlaghärte und Übersicht, wie man den Gegner entnervt. Mit Ach und Krach gelang dem BBSC noch der Gewinn des ersten Satzes. In den folgenden Spielminuten dominierte Stralsund – mit Anne Krohn – nach Belieben und die Gastgeberinnen bekamen kein Bein aufs Parkett. Langsam stellte sich der BBSC auf das Stralsunder Spiel ein, zumal Krohn ihr Powerspiel nicht dauerhaft durchziehen konnte. Trotzdem holten sich die Gäste unangefochten den zweiten Satz. Der dritte Satz ging dann wieder knapp an die Berlinerinnen. Trainer Hinz hatte hier eine seiner wenigen Wechselmöglichkeiten gezogen und Stephanie Utz für Juliane Stapel auf das Parkett gebracht. Der vierte Satz ging wieder knapp an die Ostseeküste, nun musste der Tiebreak die Entscheidung bringen. Der BBSC warf sich noch einmal mit letzter Kraft in die Partie und führte bereits mit 9:4, um kurz danach mit 9:10 ins Hintertreffen zu geraten. Erst in der Verlängerung des Tiebreaks sicherte sich Stralsund den Einzug ins Achtelfinale. Wir wünschen viel Glück im Vergleich gegen Aachen!

Für den BBSC ist die Niederlage kein Beinbruch – das Team hat gezeigt, dass es selbst dezimiert auch gegen eine Spitzenmannschaft der Liga mit unbändigen Kampfgeist und hoher Konzentration gut mithalten kann. Den Ausschlag zugunsten der Gäste gaben heute eine etwas niedrigere Fehlerquote, eine hervorragende Feldabwehr und letztendlich die Vollstreckerqualitäten von Anne Krohn, völlig zu Recht zum MVP gewählt. Auf Berliner Seite erhielt Katharina Kummer die Medaille, aber auch andere wie Antonia Lutz oder die als Libera eingesetzte Alina Gottlebe-Fröhlich hätten sich die Ehrung voll verdient.

Die Berlinerinnen treten am 9. November 2019 in der Liga auswärts in Bad Laer an, ehe am 17.11.2019 Dingden in Köpenick zu Gast ist.

Quelle:BBSC Berlin/Burkhard Kroll

Erste Heimniederlage für die Eisbären

Es war, was die Leistung beider Teams auf dem Eis betraf, ein Spitzenspiel. Der äußere Rahmen stimmte sowieso. Zum ersten Mal in dieser Saison war die Halle am Ostbahnhof ausverkauft. Das letzte Heimspiel im Monat Oktober ist seit einigen Jahren der Ausklang der Spendenaktion Pink in the Rink. Es werden Spenden gesammelt für Organisationen, die sich um die Betreuung krebskranker Menschen kümmern. So der der Ehren Bully von einer Pflegerin vollzogen, die sich um unheilbar Kranke kümmert, hier speziell um einen Eisbären-Fan der im August verstorben ist. Das ist kein Kuschelthema, um so bemerkenswerter der Einsatz der Eisbären.

Die Eisbären erwischten gegen die ersatzgeschwächten Münchner den besseren Start. Es dauerte nur 14 Minuten, da stand es 2:0 für die Eisbären. Marcel Noebels und Leonard Pföderl waren die Torschützen. Beim 1:0 nutzten die Eisbären einen Abwehrfehler – Daryl Boyle wurde ein Pass durch die Hose gespielt – und das 2:0 fiel nach guter Vorarbeit von Mark Olver als Sitzhockeyeinlage von Pföderl. Der Anschlusstreffer für die Münchner fiel noch im Drittel. Die Eisbären konnten eine doppelte Unterzahl nicht verteidigen. Trevor Parkes besorgte den Treffer.

Im zweiten Drittel drehte das Team von Don Jackson das Spiel. Der Treffer zum 2:2 Ausgleich war eine Kombination der Sturmreihe um den Top-Scorer Mark Voakes. Solch einen Treffer fällt in der DEL nicht an jedem Spieltag, Präzision und Höchstgeschwindigkeit und es schlug ein im Tor der Eisbären. Von der Strafbank wollten sie möglichst wegbleiben, das Münchner Powerplay ist auch in dieser Saison gefürchtet, es war leider eine Strafzeit zu viel. In der 35. Minute musste James Sheppard auf die Sünderbank, ganze vier Sekunden verbrachte er dort. Viel mehr brauchten die Bayern nicht für den Überzahltreffer. Nur 45 Sekunden später konnten die Gäste nach waschen und stellten das Ergebnis auf 2:4 aus Eisbärensicht.

Im Schlussdrittel stemmten sich die Eisbären gegen die drohende Niederlage. Danny aus den Birken stand wie ein Turm in der Schlacht. Don Jackson lobte nach dem Spiel ausdrücklich seine Leistung. „Er war heute der Unterschied.“ Es keimte nochmals Hoffnung auf als Mark Olver, in dieser Saison der Spezialist für Alleingänge, den Münchner Goalie überwinden konnte. In den verbleibenden acht Minuten waren Chancen vorhanden, um wenigstens einen Punkt zu retten. Ein Power Play drei Minuten vor dem Ende, der Torhüter ging vom Eis. Leider vertendelte Jonas Müller den Puck und so machten die Münchner mit dem Treffer Nummer 5 den Deckel drauf. Die Eisbären spielten gut, es reichte gegen den Vize-Meister der letzten Saison nicht.

Hans-Peter Becker

Spieldaten

DEL 15. Spieltag

EHC Eisbären Berlin vs Red Bull München 3:5 (2:1/0:3/1:1)

27.10.2019 MB Arena Berlin 14:00 Uhr ausverkauft

Torfolge
1:0 | 07:33 | Marcel Noebels 

2:0 | 13:37 | Leonhard Pföderl 

2:1 | 18:11 | Trevor Parkes 

2:2 | 25:28 | Mark Voakes 

2:3 | 34:08 | Yasin Ehliz 

2:4 | 35:23 | Trevor Parkes 

3:4 | 51:51 | Mark Olver

3:5 | 58:58 | Chris Bourque 

Zuschauer
14.200

Kommentar von Christian Zschiedrich zur pauschalen Spielabsage

Der Berliner Fußballverband musste so handeln, bekam letztendlich von den Berliner Schiedsrichter sozusagen die Pistole an die Schläfe gesetzt, wurde ohne Absprache förmlich überwältigt. Der Präsident des BFV und der überwiegende Teil des Vorstandes fanden das nun gar nicht gut. Bernd Schultz soll sich von der nicht abgesprochenen Aktion überrumpelt gefühlt und deshalb zur Spielabsage aller unterklassigen Partien ab der Berlin-Liga genötigt gefühlt haben. Das geht die gesamte Verbandsarbeit  betreffend überhaupt nicht und es heißt: Typisch Schiedsrichter!

1200 Schieris wollten nach zahlreichen Gewaltvorfällen ein deutliches Zeichen setzen. Auslöser war das Geschehen am 11. Oktober  gegen SR Stefan Paffrath (BSC Rehberge) beim BSV Al-Dersimspor.  Allerdings setzte der Schiedsrichterausschuss unmittelbar drastische Zeichen bis zur Suspendierung des Clubs. Wir berichteten auch über die ausgesprochenen Strafen des Sportgerichts. Die Suspendierung wurde allerdings aufgehoben.

Ja, die Gewalttaten nehmen leider zu. Natürlich muss dagegen vorgegangen werden. Nur, muss es ein Streik dieser Art sein? Die Aktion ist spektakulär und erregt Aufsehen, so wie die Unparteiischen am besten nicht auftreten sollten. Schlimmer, sie schließt den gesamten Verbandsbereich ein und bestraft die vielen tausend friedlichen Fußballer im sonst fairen Wettkampfbetrieb. Sie bringt vielleicht mehr Ärger und Unverständnis als wirksame Übereinstimmung in den Berliner Vereinen. Überwiegend wird sie als Armutszeugnis bewertet.

Ob damit die Verhaltensregeln gegenüber den Referee’s besser beachtet werden, darf bezweifelt werden. Aufklärungs- und Erziehungsmaßnahmen greifen bestimmt besser. Anstatt der Pauschalierung gibt es garantiert noch andere Maßnahmen zur Besserstellung des gesamten Schiedsrichterwesens hinsichtlich des Respektes dieser Amtspersonen in unserer Gesellschaft  An diesem Wochenende ist der Wettstreit von über 1000 Mannschaften nicht möglich.

Christian Zschiedrich.

BR Volleys wollen zweiten Heimsieg

225 Tage ist es her, dass der Volleyballtempel die TVR-Trainerlegende Hans Peter Müller-Angstenberger von der Bundesliga-Bühne verabschiedete. Nun kehren die Rottenburger nach vielen Veränderungen im Sommer mit einem gänzlich neuen Gesicht in die Max-Schmeling-Halle zurück und fordern erneut den Deutschen Meister. Zählbares wollen die BR Volleys den Schwaben allerdings nicht überlassen und haben den zweiten Heimsieg der Saison für Sonntag (27. Okt um 16.00 Uhr) fest im Visier.

„Nach dem Supercup hatte ich irgendwie ein mulmiges Gefühl. Ich war mir nicht sicher, wie die Mannschaft mit diesem Erfolg und dem deutlichen Ergebnis umgehen würde. Umso erfreulicher war, dass wir auch in Innsbruck sofort konzentriert spielten und jedem bewusst gewesen ist, welche schwierige Aufgabe uns dort erwartet. Genauso müssen wir weiterarbeiten“, lobte Trainer Cedric Enard seiner Männer für ihren Auftritt bei den Hypo Tirol AlpenVolleys Haching am Mittwoch und nahm diese gleichzeitig für die bevorstehenden Aufgaben in die Pflicht.

Mit 3:2 konnten sich die Berliner in Österreich durchsetzen, bevor das BR Volleys Team nun zweimal daheim gegen Rottenburg und Eltmann (30. Okt) aufschlagen darf. In Innsbruck kam erstmals die ganze Breite des Kaders zur Geltung, weil nach ihren Einwechselungen mit Ben Patch und Sergey Grankin auch zwei Weltcup-Teilnehmer der Mannschaft helfen konnten. Grankin machte dort weiter, wo er in der vergangenen Saison aufhörte und sammelte direkt MVP-Gold. Patch verwandelte bärenstarke 71 Prozent seiner Angriffsschläge in direkte Punkte und avancierte zum Topscorer der Hauptstädter. Dass auch Cody Kessel und JT Hatch von der Bank kommend wichtige Impulse setzten, freut Headcoach Enard zusätzlich: „Für mich als Trainer kann es doch kaum eine bessere Situation geben, als zu wissen, dass jeder Energie ins Spiel bringt!“

Vor diesem Spieltag befindet sich die Mannschaft mit acht Punkten hinter dem VfB Friedrichshafen auf dem zweiten Tabellenplatz und will die bevorstehenden Heimspiele nutzen, um diese Position zu festigen. „Wir machen von dort aus, wo wie jetzt stehen, Schritt für Schritt weiter und es ist gut, dabei jetzt endlich wieder unsere Fans hinter dem Team zu haben“, blickt Enard auf Sonntag gegen Rottenburg und zugleich Mittwoch gegen Eltmann positiv voraus. Der TV Rottenburg mit seinem neuen Coach, dem Belgier Christophe Achten, hat in den ersten drei Saisonspielen direkt unter Beweis gestellt, dass man konkurrenzfähiger ist als in den Vorjahren. Aus Innsbruck entführten die Schwaben einen Satzerfolg und danach schrammte das TVR-Team gegen Lüneburg (2:3) sowie Herrsching (2:3) nur knapp an möglichen Heimsiegen vorbei.

Vor allem die jüngste Niederlage nach einer 2:0-Satzführung gegen die WWK Volleys Herrsching schmerzte Achten: „Ich kann nicht glauben, dass wir das verloren haben. Wir haben zwei Punkte verschenkt.“ Dabei hat der neue Trainer einige Akteure in seinem Aufgebot, die den Rottenburgern Hoffnung machen dürften, dass es in dieser Saison endlich wieder bergauf geht. Karl Apfelbach (Diagonal), Leon Dervisaj (Zuspiel) und James Weir (Mittelblock) bewiesen sich bereits als echte Verstärkungen und verbreiten neuen Optimismus im Lager des TVR. Die BR Volleys treffen also auf einen Kontrahenten im Aufschwung. Grund zur Sorge sieht Cedric Enard für die eigenen Fans jedoch nicht: „Wenn wir zu unserem Spiel finden, ist es für keinen Gegner einfach im Volleyballtempel.“  

Quelle: Christof Bernier/BR Volleys

Weite Reisen in der Champions League

Die Berlin Recycling Volleys bekommen es in der Gruppenphase der CEV Champions League Volley 2020 mit zwei russischen Spitzenmannschaften sowie dem slowenischen Meister zu tun. Bei der Auslosung in der bulgarischen Hauptstadt Sofia war das Losglück am Freitagabend (25. Okt) nur bedingt mit den Berlinern, die sich in Gruppe D nun mit Kuzbass Kemerovo (RUS), Ach Volley Ljubljana (SLO) und Fakel Novy-Urengoy (RUS) messen werden.

Wie schon im Vorjahr müssen sich die BR Volleys in einer meisterlichen Gruppe mit drei nationalen Champions behaupten. Kuzbass Kemerovo entthronte in der vergangenen Saison überraschend Zenit Kazan in der russischen SuperLiga und wurde erstmals Meister. Ach Volley Ljubljana ist der Seriensieger aus Slowenien (15 Titel in Folge) und regelmäßiger Gast in der Königsklasse. Hinzukommt mit Fakel Novy-Urengoy, bei denen der Ex-Berliner Erik Shoji im Kader steht, der starke Drittplatzierte aus Russland. Für die Berliner geht es somit zweimal nach Sibirien.  

„Sportlich und organisatorisch ist das eine wirklich harte Gruppe. Die zwei russischen Teams sind die Favoriten, aber wir werden um unsere Chance kämpfen. Wir haben alles gegeben, um wieder in der Champions League mitzuspielen. Deshalb wollen wir auch das Optimum herausholen. Die langen Reisen tun bei der Mehrfachbelastung natürlich besonders weh. Also sagen wir mal so: Es hätte besser kommen können“, fällt das Resümee von Cheftrainer Cedric Enard verhalten aus.

Die zwei Russland-Experten im BR Volleys Team, Sergey Grankin und Samuel Tuia (2011 bis 2013 bei Kemerovo) sind sich einig, dass es ein schwerer Gang in Gruppe B wird. „Unschlagbar sind diese Gegner nicht, aber da kommen zwei absolute Spitzenmannschaften auf uns zu. Beide waren zuletzt nicht in der Champions League und dort wird eben anders gespielt. Vielleicht kann das ein kleiner Vorteil sein“, so Grankin, der 14 Jahre in der russischen Liga aktiv war. Tuia gibt einen Ausblick, was den Deutschen Meister in Kemerovo erwartet: „Das ist eine Arena mit 2.000 bis 3.000 Zuschauern, in der es richtig laut ist. Die Halle ist fast immer voll. Ich kann aus Erfahrung sagen, das sind zwei wirklich unliebsame Reisewege, die uns da bevorstehen. Für die Fans in Berlin sind das aber definitiv sehenswerte Teams!“

Beginnen werden die BR Volleys ihre Königsklassen-Saison daheim gegen die Slowenen aus Ljubljana (03./04./05. Dez). Dann folgt der Abflug nach Novy Urengoy ins nördliche Westsibirien (10./11./12. Dez). Vor Weihnachten spielen schließlich die russischen Meister aus Kemerovo im Volleyballtempel vor (17./18./19. Dez). Die weiteren Matches der Gruppenphase finden im Januar 2020 statt. Die Termine werden nun schnellstmöglich fixiert. Tickets sind dann erhältlich.

Der zweite deutsche Vertreter aus Friedrichshafen trifft derweil in Gruppe E auf Zaksa Kedzierzyn-Kozle (POL), Knack Roeselare (BEL) und einen noch zu ermittelnden Qualifikanten.

Quelle: Christof Bernier/BR Volleys

Niederlage in München

Der 1. FC Union hat bei den übermächtigen Bayern nur mit 1:2 verloren. Achtbar aus der Affäre gezogen könnte man meinen. So war es nicht, die Bayern hatten keinen Sahnetag, der Aufsteiger leider auch nicht. Ein frühes Gegentor, in der 13. Minute und anschließend redliches Bemühen der Eisernen, die wenig Spielanteile bekamen. Defensiv war es solide, der Sturm war kaum ein laues Lüftchen.

Urs Fischer schickte seine Mannschaft wieder mit einer 4er Kette in der Abwehr auf das Feld. Es sortierte sich mit und gegen den Ball zu einem 4-2-3-1. Gegenüber dem letzten Spiel gegen Freiburg wurde auf zwei Positionen umgestellt. Neven Sobotic kehrte für Keven Schlotterbeck wieder in die Innenverteidigung zurück und für Michael Parensen kam Felix Kroos zu seinem ersten Einsatz in der Startelf. Er spielte zusammen mit Robert Andrich auf der 6er Position.

Der FC Bayern ließ fast nichts zu, ganze sechs Torschüsse sah Manuel Neuer auf sein Tor kommen. Darunter waren zwei Strafstöße. Den ersten hielt Neuer in Weltklassenmanier, der zweite durch den eingewechselten Sebastian Polter passte. Er war selbst gefoult worden, durch den Torschützen zum 1:0 Benjamin Pavard. Es lief bereits die 86. Minute, die Bayern hatten in der 53. Minute durch Robert Lewandowski auf 2:0 erhöht. Das Ergebnis spiegelte den Spielverlauf nicht wieder.

Einige unter den über 7.000 im Stadion anwesenden Fans der Eisernen hatten wenigstens ein bisschen Freude bei der Bekanntgabe von Zwischenergebnissen aus dem Berliner Olympiastadion. Der Lokalrivale unterlag am Ende der TSG Hoffenheim mit 2:3. Aus Gesamtberliner Sicht war es der Nachmittag der Verlierer und die treffen am nächsten Spieltag in der Alten Försterei aufeinander. Davor müssen beide noch ihre Aufgabe in der 2. DFB-Pokalrunde lösen. Erneut treffen die Eisernen auf den SC Freiburg, der mit der Empfehlung eines Sieges gegen RB Leipzig in das Spiel gehen wird.

Hans-Peter Becker

Spieldaten

 1.FC Union Berlin: Gikiewicz – Trimmel, Friedrich, Subotic, Lenz – Kroos (60. Becker), Andrich – Ingvartsen (67. Ujah), Bülter – Andersson (67. Polter)

FC Bayern München: Neuer – Kimmich, Pavard, Boateng, Davies – Thiago, Coutinho (86. Goretzka) – Coman (65. Gnabry), Müller, Perisic (76. Tolisso) – Lewandowski

Zuschauer: 75.000

Tore: 1:0 Pavard (13.), 2:0 Lewandowski (53.), 2:1 Polter (86.)

BFV sagt alle Spiele ab

Das Präsidium des Berliner Fußball-Verbandes (BFV) hat in einer außerordentlichen Telefonkonferenz entschieden, wegen des kurzfristigen ausgerufenen Ausstands der Berliner Schiedsrichter alle angesetzten Spiele vom Freitag, 25. Oktober 2019 (0:00 Uhr) bis Sonntag, 27. Oktober 2019 (23:59 Uhr) vollständig abzusagen. Die Absage gilt für alle vom BFV angesetzten Pflicht- und Freundschaftsspiele, für alle Spiele im BFV-Futsalbereich und für alle Spiele im Freizeit- (FVF) und Betriebssportspielbetrieb (VBF). Damit ruht an diesem Wochenende der gesamte Spielbetrieb des Erwachsenen- und Jugendbereiches im Berliner Amateurfußball. Die Entscheidung des BFV-Präsidiums hat selbstverständlich keinen Einfluss auf die Spiele des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Der Schiedsrichterausschuss des Berliner Fußball-Verbandes hat am heutigen Freitagvormittag das Präsidium in Kenntnis gesetzt, dass für das kommende Wochenende alle Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter von ihren Spielen abgesetzt werden. Zur Begründung führt der Vorsitzende des Schiedsrichterbereiches, Jörg Wehling, aus: „Die Gewalt auf Berlins Plätzen ist in dieser Saison gegenüber der Vorsaison gestiegen. Bereits jetzt nach wenigen Spieltagen haben wir 109 Vorfälle von Gewalt und Diskriminierung auf den Berliner Plätzen zu verzeichnen. In 53 Fällen wurden die SR als Opfer gezählt. Das sind alarmierende Zahlen, hier ist Handlungsbedarf gefordert und ein deutliches Stop-Zeichen zu setzen.“

Die Entscheidung des Schiedsrichterausschusses begründet sich auf einer Beschlussempfehlung des Schiedsrichterbeirats, der am Donnerstagabend seine Entscheidung traf. Zuvor hatte der Schiedsrichterbereich am vergangenen Montag in einer Präsidiumssitzung seinen Wunsch, am kommenden Wochenende ein Signal gegen die zunehmende Gewalt zu setzen und keine Schiedsrichter zu den Spielen anzusetzen, dem Präsidium vorgestellt. Dieser Antrag wurde am vergangenen Montagabend nach langer, kontroverser Diskussion von der Mehrheit des Präsidiums abgelehnt. Es gab mehrheitlich die Auffassung, dass ein kompletter Ausstand der Schiedsrichter die Mehrzahl der Vereine in Berlin bestraft, die friedlich und fair miteinander Fußball spielen. Vielmehr gab es vom Präsidium in Richtung Schiedsrichterbereich zwei schriftliche Alternativvorschläge. Inhaltlich sahen die Vorschläge vor, dass der gesamte Verband in einer geplanten, gut vorbereiteten Kampagne ein deutliches Signal gegen Gewalt und für das Einfordern des respektvollen Umgang mit Schiedsrichtern rund um den Arbeits-Verbandstag am Wochenende 16./17. November 2019 einsteht. Diese Vorschläge wurden vom Schiedsrichterbereich am Donnerstagabend abgelehnt und das Absetzen sämtlicher Schiedsrichter für das Wochenende 25.-27. Oktober 2019 eigenständig beschlossen.

In einer Telefonkonferenz am heutigen Freitagmittag hat sich das Präsidium des Berliner Fußball-Verbandes mit der Situation des kurzfristigen Ausstands der Berliner Schiedsrichter intensiv auseinandergesetzt. In der Konsequenz kritisiert die deutliche Mehrheit des Präsidiums das eigenmächtige Vorgehen des Berliner Schiedsrichterausschusses. Darüber hinaus hat das Präsidium formal und mehrheitlich die Entscheidung des Berliner Schiedsrichterausschusses vom Donnerstagabend nach § 23 Ziffer 7 der Satzung aufgehoben. Die überwiegende Mehrheit im Präsidium sah sich dennoch dazu veranlasst, aus organisatorischen Gründen alle Spiele für das Wochenende 25.-27. Oktober 2019 abzusagen. Durch das eigenmächtige Handeln des Schiedsrichterausschusses sind bereits Spekulationen, Informationen und Absprachen innerhalb der Vereine erfolgt, die nur schwer zu korrigieren sind. Daher hält es das Präsidium für geboten, ein mögliches Chaos zu vermeiden und aus organisatorischen Gründen alle Spiele abzusagen.

Bernd Schultz, Präsident des Berliner Fußball-Verbandes, sagt: „In meiner langjährigen Amtszeit war es noch nie notwendig, dass das Präsidium des Berliner Fußball-Verbandes eine Entscheidung eines Ausschusses außer Kraft setzen muss. Die zunehmende Gewaltbereitschaft gegenüber Schiedsrichtern sehe auch ich mit großer Sorge. Hier gilt es konsequent und gemeinsam gegen die Täter vorzugehen und alle Möglichkeiten der Sportgerichtsbarkeit auszuschöpfen. Gleichzeitig kann ein Ausstand von Schiedsrichtern immer nur die letzte Konsequenz sein. Aus meiner Sicht sind noch nicht alle Möglichkeiten der Präventionsarbeit und die enge Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedsvereinen ausgeschöpft worden. Daher appelliere ich an alle Verantwortlichen im Berliner Schiedsrichterbereich, den gesamten Spielbetrieb des BFV im Blick zu haben und sich der Verantwortung bewusst zu sein. Die Probleme und Herausforderungen der zunehmenden Gewaltbereitschaft können nur gemeinsam gelöst werden.“

Quelle: Berliner Fußballverband