Von wegen Energie Cottbus kommt langsam

Vor 6.260 Zuschauern wurde der BFC Dynamo 6:0 (3:0) überrollt. Früher, ja das waren noch Zeiten, kam der BFC Dynamo nach Cottbus, um regelmäßig die Punkte abzuholen. Es bestand eine alte Rivalität. Diesmal, am 10. Spieltag in der Regionalliga Nordost spielte Cottbus die Berliner an die Wand. Ebenfalls im brillanten Torreigen die VSG Altglienicke, 5:0 (2:0) gegen den Bischofswerdaer FV. Allerdings vor 124 Zuschauern. Dafür aber nach zehn Spielen in der Tabelle wesentlich besser als Cottbus – nämlich mit 22 Punkten wie Hertha II und Lok Leipzig ganz oben in punktemäßig geteilter Tabellenspitze. Denn Hertha schaffte im Heimspiel gegen Babelsberg (17.) nur ein Unentschieden immerhin vor 925 Zuschauern. Beim 3:3 fvielen alle sechs Tore in der zweiten Halbzeit.

Es war ein insgesamt torreiches Wochenende. Im Spiel in Leipzig, 1.FC Lok – Wacker Nordhausen fielen sogar sieben Tore. 3.549 Zuschauer erlebten das 4:3 (1:1) und Lokomotives Aufschluss zur Tabellenspitze. Dagegen sind drei weitere Berliner Niederlagen absolut schade. Der VfB Auerbach bezwang BAK 07 3:2 (2:1). Die Berliner scheinen in dieser Saison trotz Trainerwechsel doch nicht so stark zu sein, wie von der Vereinsführung erhofft, Tab.12. Auf die führenden drei Mannschaften sind es jetzt bereits zehn Zähler. In nächster Zeit werden die 07er da oben nicht eingreifen können, wenn überhaupt…

0:1 ist auch verloren. Das gilt für Lichtenberg 47 (11. Mit 11 P.) zu Hause gegen Union Fürstenwalde und für Viktoria 89 (7. Mit 15 P.)  bei Germania Halberstadt. Dorthin muss am Freitag Lichtenberg 47 ins Friedensstadion, während Viktoria 89 am Samstag den ZFC Meuselwitz im Stadion Lichterfelde empfängt. Am Sonntag übrigens spielen beide Leipziger Clubs gegeneinander, Heimvorteil im Alfred Kunze Sportpark hat Chemie. Aus Berliner Sicht stehen noch zwei Heim- und zwei Auswärtsspiele an:

Sonntag, 13.30 Uhr BFC Dynamo – VfB Auerbach im Jahnstadion und der Berliner AK – Optik Rathenow im Poststadion. VSG Altglienicke im Friesenstadion bei Union Fürstenwalde (6.) und H.BSC II muss  in den Sportpark an der Wesenitz zum Bischofswerdaer FV, dem Schlusslicht (18.) in der RL NO. Energie Cottbus, als rasant aufstrebend gelobt, hat in Thüringen bei Wacker Nordhausen keine leichte Aufgabe zu bewältigen.

Christian Zschiedrich

Englische Woche in der Berlin-Liga mit Turbulenzen

Die Arbeitsgemeinschaft der Berlin-Liga tagte nun auch unter historisch schlechtester Besucher-Resonanz. Wir nahmen natürlich auch zum Thema Dersimspor und der Suspendierung auf Zeit in unseren Berichten Stellung. Das endgültige Strafmaß wird vom Sportgericht am 11.Oktober gesprochen. Bis dahin wurde vom Berliner Fußball-Verband ein Zeichen gesetzt; ich nannte es „ein Exempel statuieren“. Das bahnte sich förmlich an, weil in der jungen Saison nahezu an jedem Wochenende Ausschreitungen, Spielabbrüche und Angriffe auf die Schiedsrichter gab.

Ein Spieler von Dersimspor rastete nach der Begegnung gegen den Frohnauer SC, 2:4, im Kabinengang gegen SR Stefan Paffrath (BSC Rehberge) aus. Dersimspor hatte vier Platzverweise nach Ansicht der Heimmannschaft nicht berechtigt zu verkraften. Der Spieler, der ausrastete, war ausgerechnet ein gestandener Berlin-Liga-Spieler und Kapitän Ali Kaloglu. So erhebt sich die Frage: Was können die U50 oder die D-Jugendspieler dafür, dass Kaloglu ausrastete und der Schiedsrichterausschuss entschied, bis zum 11.Oktober zu keinem Spiel mit Dersimspor einen Referee zu schicken.

Das kann natürlich auch Beeinträchtigungen im Saisonverlauf für gegnerische Mannschaften haben. Kai Brandt fand diese Wortwahl: Wegen der Verfehlung eines Spielers wurde der gesamte Verein in Sippenhaft genommen. Wie aber soll der Verband durchgreifen?

 Doch in der Berlin-Liga gibt es weitere existenzielle Probleme: Tabellenletzter ist Brandenburg 03. Null Punkte nach sieben Spielen und das erschreckende Torverhältnis von 6:31. Da hengt zwangläufig der Segen schief. Am Samstag gab es die 2:9-Klatsche bei Sparta Lichtenberg. In dieser Woche steht die Krisensitzung an. Vier A-Jugendspieler wurden gegen Sparta eingesetzt, weil etliche, eine unverhältnismäßig hohe Anzahl von Vorwochenspieler, 1:3 gegen Croatia, nicht ausgemustert, aus bisher noch unbekannten Gründen nicht mehr dabei waren. Sparta Lichtenberg war obendrein bärenstark.

Eintracht Mahlsdorf ist neuer Tabellenführer. Aufsteiger Fortuna Biesdorf hatte zwar noch keinen Punk nach sechs Spieltagen, trotzte ausgerechnet Stern 1900 ein 0:0 an der Kreuznacher Straße ab. Dann gab es das Duell unter Landsleuten. Türkiyemspor – Berlin Türkspor. Es endete 0:5. TuS Makkabi schlu die Füchse Berlin 3:2 und der Frohnauer SC kam gegen Hilalspor nicht über ein 1:1 hinaus. Und nun steht zum 8. und 9.Spieltag die Englische Woche an. Wir bleiben am Ball.

Christian Zschiedrich

Hertha 06: Neuerliche Niederlage – weg mit dem Trainer

Hertha 03 erzielt in der NOFV Oberliga Nord den einzigen Sieg von den Berliner Vereinen. Die höchste Niederlage kassierte Hertha 06 in Neustrelitz mit  0:3. Seit Sonntag ist Murat Tik. Er war wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem Vorsitzenden Ergün Cakir im Juli in seiner dritten Amtszeit zurückgetreten. Tuurjalai Zazai beerbte ihn. Allerdings gelang ihn in sieben Spielen kein Sieg. Mit 2 Punkten und dem verheerenden Torverhältnis von 4:17 zieren die Charlottenburger die Rote Laterne. Boss Cakir hatte noch nach dem 6.Spieltag seinen Trainer Zazai „Er ist unser Trainer“ das Vertrauen ausgesprochen. Das war aber, eine Woche später schon nicht mehr viel wert.

Boden gut machte Hertha 03 im Berlin-Derby, gewann 3:0 bei Blau-Weiß 90 vor 179 Zuschauern im Volkspark Mariendorf. Boden gutgemacht als Tabellenzweiter (16 Punkte) gegenüber Tennis Borussia, dem Tabellenführer mit nur drei Punkten mehr – weil TeBe in Stendal (2:2) kein Sieg gelang. Das ging dem SC Staaken zu Hause gegen MSV Pampow 1:1 trotz Überzahl  – Reis (50.) Tätlichkeit – ebenso. Um da unten (12. Mit 7 P.) raus zu kommen, war eigentlich ein Sieg eingeplant. Der Hinweis ist angebracht, dass neben Hertha 03 punktgleich der Greifswalder SC und die TSG Neustrelitz in Lauerstellung liegen. Bereits am nächsten Spieltag könnte es große Veränderungen geben.

Nach unten geschaut, das sieht überhaupt nicht gut aus: Hertha 06, wie bereits erwähnt, Tabellenletzter (2 P.), SV Tasmania (3 P.) Vorletzter. Der SC Staaken konnte sich mit dem Remis nicht absetzen, ebenso Blau-Weiß 90 (8 P.) mit der Niederlage gegen die Zehlendorfer auch nicht. Spannung ist also nicht nur oben, sondern auch unten angesagt.

Blau-Weiß 90 muss nun bereits am Donnerstag zum 8.Spieltag nach Greifswald(2.). Am Freitag, 19.00 Uhr, Mommsenstadion empfängt Tennis Borussia den Ludwigsfelder FC(7.). Am Sonntag, 14.00 Uhr, Ernst Reuter Stadion setzen wir eine Bank auf Sieg für Hertha 03 gegen den1.FC Lok Stendal(10.). Zeitgleich empfängt Hertha 06 in der Sömmeringstraße den Torgelower FC Greif(9.). Das Berlin-Derby SC Staaken – SV Tasmania ist auf Mittwoch, den 16.Oktober verschoben worden.  

Christian Zschiedrich

Wie erstickt man aufkommende Unruhe am besten ?

Hier erwiesenermaßen am besten mit sportlicher Leistung und Erfolg. Sofort verstummen die Kritiker, denn urplötzlich wendet sich das Blatt in Lobeshymnen. So auch in Gedrucktes, in Gesprochenes und in Bildern. Ein Großteil der Hertha-Anhänger war skeptisch, wie Hertha nach enttäuschenden Startschwierigkeiten nun in Köln bestehen soll. Dem Spielverlauf nach sollten die Skeptiker in den Anfangsminuten bis etwa 20 Minuten lang Recht behalten. Hertha ließ den 1.FC gewähren. Folgerichtig gehörten die ersten Aufreger den Platzherren. Geburtstagskind(35)  und National-Keeper der Norweger, Rune Jahrstein klärte sowohl gegen Florian Kanz (7.) als auch gegen Jhon Cordoba (14.).  Schließlich kommt Hertha zu seinem ersten Torschuss(21.). Javairo Dilrosun durfte aus 20 m unbedrängt abziehen, ein trockener, strammer Schuss aus dem Stand und der Spielverlauf wurde Kopf gestellt. Mit einem Kracher schaffte Dilrosun wie gegen Paderborn zuvor ein richtungsweisendes Tor.  Denn plötzlich fing Hertha an – mit mehr Sicherheit – Fußball zu spielen.

Den Berlinern kam zugute, dass die ortsansässigen  Kölner ab der 41.Minute mit 10 gegen 11 spielen mussten. Jorge Mare‘ flog wegen eines Foulspiels gegen Darida vom Platz. Zuvor, bereits in der 6. Spielminute, hatten sie Drexler infolge Verletzung verloren. Er wurde allerdings durch Schindler ersetzt. Der Sieg freut mich vor allem für Trainer Ante Covic. Seine Aufstellung stimmte. Er wechselte in der 57.Minute Köln-Schreck Vedad Ibisevic für den bis dahin mannschaftsdienlich spielenden Selke aus. Dank des glücklichen Händchens brachte Ibisevic mit seinen beiden ersten Ballberührungen die Entscheidung: 58. Ibisevic und 63. Zum 2:0 (Vorlage vom ehemaligen Kölner Lukas Klünter und 3:0 für Hertha. Dedryck  Boyata sorgte für den Schlusspunkt 4:0, (83.). Welch ein Befreiungsschlag, Tabellenplatz  10 (7 Punkte). Der 1.FC Köln wurde in die Niederungen, Vorletzter, mit verbleibenden drei Punkten geschickt.

Am Freitagabend kommt Fortuna Düsseldorf mit Trainer Friedhelm Funkel (14., 4 P.) ins Berliner Olympiastadion.

Christian Zschiedrich

Union verliert gegen Frankfurt

Der 1. FC Union Berlin muss sich am 6. Spieltag der Bundesliga-Saison 2019/20 geschlagen geben. Gegen die SG Eintracht Frankfurt agierten die Eisernen über weite Strecken gut, gerieten durch Treffer von Bas Dost (48.) und André Silva (62.) jedoch ins Hintertreffen. Anthony Ujah markierte in der 86. Minute den Anschluss, ausgleichen konnte Union trotz der druckvollen Schlussoffensive jedoch nicht. So endete die Partie mit 1:2 aus Berliner Sicht.

Urs Fischer wechselte im Vergleich zum Spiel gegen Bayer Leverkusen auf vier Positionen: Neven Subotic, Ken Reichel, Manuel Schmiedebach und Akaki Gogia rückten für Christopher Lenz, Keven Schlotterbeck, Sheraldo Becker und Marcus Ingvartsen in die Mannschaft. Der Schweizer sah eine starke Anfangsphase seiner Mannschaft. Bereits nach sechs Minuten ging ein Raunen durch die Ränge, als Marvin Friedrich nach einer einstudierten flachen Ecke den Ball scharf aufs Tor brachte – doch der Fuß eines Frankfurter Verteidigers verhinderte kurz vor der Torlinie, dass das Leder sein Ziel fand. Dies war der Auftakt einer unterhaltsamen ersten Hälfte: In einem kurzweiligen Duell agierten beide Teams offensiv und weitestgehend auf Augenhöhe. So entwickelte sich schnell ein offener Schlagabtausch. In der zwölften Minute scheiterte Sebastian Andersson nach einem Ballverlust von Hasebe an Eintracht-Schlussmann Kevin Trapp, im unmittelbaren Gegenzug verhinderte geschicktes Stellungsspiel von Marvin Friedrich, dass Erik Durm allein in den Strafraum der Eisernen ziehen konnte. Generell war Unions Vize-Kapitän heute gut aufgelegt: auch die nächste Großchance der Hessen verhinderte Friedrich, indem er Silva mit einer punktgenauen Grätsche vom Ball trennte, der sich vorher im Strafraum freigedribbelt hatte (17.). Zehn Minuten später war es Ken Reichel, der den Gegentreffer verhinderte: mit einem beherzten Flugkopfball beförderte er eine Flanke von Kostic aus dem Strafraum. Wiederum zehn Zeigerumdrehungen später trat Reichel offensiv in Aktion: einen verlängerten Eckball nahm er technisch sauber per Volley aus der Luft. Der Ball schoss zwar vielversprechend in Richtung Tor, wurde aber frühzeitig vom Körper eines Frankfurter Defensivspielers geblockt. Die letzte Chance des ersten Durchgangs gehörte schließlich der Eintracht. Da Rafal Gikiewicz den Kopfball von Silva jedoch mit einem starken Reflex parieren konnte, ging es ohne Tore in die Pause.

In Durchgang zwei erwischten die Adler den besseren Start. Einen Schuss von Filip Kostic konnte Rafal Gikiewicz noch parieren, den Nachschuss staubte Bas Dost jedoch unhaltbar ab (48.). Die Partie verlor im Vergleich zum ersten Durchgang etwas an Tempo – bis Sow und Silva aus dem Nichts den Fuß aufs Gaspedal setzten. Nach einem langen Lauf von Sow und anschließender Flanke stieg der portugiesische Nationalspieler im Strafraum in die Luft und köpfte das Leder gezielt entgegen Rafal Gikiewicz‘ Laufrichtung – 0:2 aus Berliner Sicht. Union kämpfte in der Folge um den Anschlusstreffer, Frankfurt verteidigte aber zumeist geschickt und ließ so wenig Zwingendes zu. Knapp eine Viertelstunde vor Schluss schalteten die Eisernen die Offensive nochmal einen Gang hoch und erhöhte den Druck spürbar. Durch den Druck öffneten sich Lücken in der Eintracht-Abwehr: Trimmel prüfte Trapp aus der Distanz (72.), Ujah mit einem flachen Schuss aus dem Strafraum (74.) und Becker mit einem Schlenzer Richtung Toreck (75.) – der Frankfurter Torhüter konnte aber all diese Chancen vereiteln. Schließlich gelang es Anthony Ujah aber doch, den Schlussmann der Eintracht zu überlisten. Einen flachen Pass von Sheraldo Becker verwandelte er von der Strafraumgrenze trocken zum 1:2. Da Union trotz der ansehnlichen Schlussoffensive der Ausgleich nicht gelingen wollte, endete die Partie auch mit diesem Spielstand.

Knieverletzung: Akaki Gogia fällt länger aus
Der 1. FC Union Berlin muss länger auf Offensivspieler Akaki Gogia verzichten. Der 27-Jährige wurde nach seinem Bundesliga-Startelfdebüt gegen Eintracht Frankfurt in der 59. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt. In der heutigen MRT-Untersuchung bestätigte sich die befürchtet schwere Verletzung:  ein Riss des vorderen Kreuzbandes am rechten Knie.
„Diese Verletzung trifft uns alle hart. Akaki Gogia hatte sich mit starken Trainingsleistungen in die Startelf gespielt, umso bitterer ist es, dass er nun lange ausfällt. Wir wünschen ihm einen guten Heilungsverlauf und werden ihn dabei bestmöglich unterstützen“, so Oliver Ruhnert, Geschäftsführer Profifußball des 1. FC Union Berlin.
Akaki Gogia wird in der kommenden Woche operiert und beginnt anschließend mit der Reha.
Quelle: 1. FC Union/Marco Miethe

1. FC Union Berlin: GikiewiczTrimmel, Friedrich, Subotic, Reichel – Schmiedebach (65. Ujah) Andrich – Gogia (59. Becker), Gentner, Bülter (65. Mees) – Andersson
SG Eintracht Frankfurt: Trapp – Hasebe, Hinteregger, Touré – Durm (77. Chandler), Kamada (71. Kohr), Sow, Fernandes, Kostic – Dost (83. Paciência), Silva
Zuschauer: 22.012, Tore: 0:1 Dost (48.), 0:2 Silva (62.), 1:2 Ujah (86.)

BFV-Präsidium verurteilt jegliche Gewalt gegen Schiedsrichter

Das Präsidium des Berliner Fußball-Verbandes ist besorgt, dass die körperliche und verbale Gewalt gegen Berliner Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter zunimmt. Bereits nach sechs Spieltagen in der Berlin-Liga der ersten Herrenmannschaften ist ein zweiter körperlicher Angriff auf einen Schiedsrichter zu verzeichnen. Darüber hinaus gibt es seit Saisonbeginn zahlreiche Spielabbrüche, Bedrohungen und Angriffe auf Schiedsrichter in weiteren Spielklassen, bis hin zu handgreiflichen Auseinandersetzungen unter Zuschauern im Jugendbereich. Aus diesem Grund verurteilt das BFV-Präsidium einstimmig jegliche Gewalt auf Berlins Sportplätzen und appelliert an den Fairplay-Gedanken und gegenseitigen Respekt, die fest verankerte Werte des Sports sind.

Am vergangenen Wochenende kam es in der Partie der Berlin-Liga BSV Al-Dersimspor – Frohnauer SC zu einem tätlichen Übergriff im Kabinentrakt gegen den Schiedsrichter weit nach Spielende. Der Schiedsrichterausschuss des Berliner Fußball-Verbandes hat daher entschieden, bis zur Verhandlung des Sportgerichts am 11. Oktober 2019 für alle Mannschaftsspiele des BSV Al-Dersimspor keine Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter anzusetzen. Dieses erfolgt auch deshalb, da der Verein aus Sicht des Schiedsrichterausschusses in den vergangenen Monaten und aktuell nicht für die Sicherheit der Schiedsrichter sorgen kann. Das Präsidium stellt sich ausdrücklich hinter den Schiedsrichterausschuss und unterstützt die Entscheidung. Darüber hinaus hat das Sportgericht des BFV heute entschieden, dass sowohl der beschuldigte Spieler, als auch die Mannschaft der 1. Herren des Vereins BSV Al-Dersimspor nach § 26 Rechts- und Verfahrensordnung im Wege der einstweiligen Anordnung für die Zeit vom 27.09.2019 bis zur mündlichen Verhandlung am 11.10.2019 für alle Spiele gesperrt sind. Alle weiteren Spiele des Vereins BSV Al-Dersimspor, für die eine Ansetzungspflicht mit Schiedsrichtern besteht, werden bis zum 11. Oktober abgesetzt.

Im Jugendbereich gibt es ausdrücklich keine Ansetzungspflicht mit Schiedsrichtern. Da der Schiedsrichterausschuss auch im Jugendbereich keine Schiedsrichter ansetzt, sind Gast- und Heimverein angehalten, sich auf einen Ersatz-Schiedsrichter zu einigen. Dieses ist im Übrigen eine gängige Praxis im Berliner Amateurfußball. Mit dieser Maßnahme verdeutlichen der Schiedsrichterausschuss und das Präsidium ausdrücklich, dass unbeteiligte Jugendliche des Vereins BSV Al-Dersimspor bis zum Beginn der Berliner Herbstferien dem Fußballsport nachgehen können. Bernd Schultz, Präsident des BFV, sagt: „Das Präsidium und ich persönlich verurteilen jegliche Gewalt gegen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter und fordern eine Rückkehr zur Toleranz und Respekt auf Berlins Fußballplätzen. Die Entscheidung, keine Schiedsrichter beim BSV Al-Dersimspor anzusetzen, ist ein ausdrückliches Zeichen an alle Vereine und Sportler in Berlin, jegliche Gewalt zu verurteilen und für das respektvolle Miteinander einzutreten.“ Jörg Wehling, Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses, ergänzt: „Der Schiedsrichterausschuss stellt mit großer Sorge die zunehmende Respektlosigkeit und den Anstieg von Gewalt gegen Schiedsrichter fest. Darauf müssen wir reagieren und alle Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter schützen. Zum Fußballsport gehören Unparteiische. Vor der Saison haben die Schiedsrichter in einer Banneraktion das Motto „Gemeinsam für Respekt und Fairness“ für dieses Spieljahr ausgerufen. Es wird Zeit, dass wir dieses Motto gemeinsam leben.“

Kevin Langner

Saison Nr. 37 der mini-Meisterschaften im Tischtennis

Die mini-Meisterschaften sind eine Erfolgsgeschichte und gehen ins 37. Jahr. Seit 1983 haben mehr als 1,6 Millionen Kinder teilgenommen – das sucht in der Nachwuchsförderung in Sportdeutschland seinesgleichen. Natürlich hoffen wir, dass auch dieses Jahr wieder viele Mädchen und Jungs zu den Ortsentscheiden kommen und sich für unseren Sport begeistern. Dafür brauchen wir die Vereine als Ausrichter. Wer schon einmal mini-Meisterschaften veranstaltet hat weiß, mit welcher Begeisterung die Kids dabei sind. Und nicht selten ist er oder sie nur kurze Zeit später auch im Verein aktiv. Alle wichtigen Infos rund um die Minis und wie wir sie dabei unterstützen bekommen Sie in diesem Newsletter. Außerdem geben wir Ihnen Tipps an die Hand, wie sie mehr junge Teilnehmer für Ihren Ortsentscheid gewinnen können.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Organisation der mini-Meisterschaften und bedanken uns jetzt schon für Ihr Engagement. Wenn am 7. Juni die Saison mit dem Bundesfinale in Saabrücken endet, können wir hoffentlich auf ein weiteres erfolgreiches Jahr mini-Meisterschaften zurückblicken – in dem wir wieder viele Kinder in die Tischtennishallen dieses Landes locken konnten. 

Es geht wieder los – Saison Nr. 37 der mini-Meisterschaften. Der Countdown läuft: Ab dem 1. September nimmt sie ganz offiziell Fahrt auf, die mittlerweile 37. Saison der mini-Meisterschaften, eine der erfolgreichsten Breitensportaktionen für Kinder im deutschen Sport überhaupt. Seit 1983 nahmen an der speziell für Kinder im Alter von zwölf Jahren oder jünger entwickelten Kampagne des Deutschen Tischtennis-Bundes rund 1,5 Millionen Mädchen und Jungen teil.

Werden Sie mit Ausrichter der mini-Meisterschaften!Der Deutsche Tischtennis-Bund und DONIC stellen wertvolle Preise zur Verfügung, die am Saisonende unter jenen Ausrichtern verlost werden, die von den entsprechenden Mitgliedsverbänden weiterempfohlen werden. Als 1. Preis beispielsweise lockt eine komplette Turnierbox, bestehend aus einem Wettkampftisch, Umrandungen, Schiedsrichtertisch, Zählgerät und Netzgarnitur. Bewerben kann sich für diese Aktion jeder Ausrichter eines Ortsentscheides: Voraussetzung ist lediglich die Abgabe der vollständigen Veranstaltungsberichte sowie eines Pressespiegels (Fotos, Organisationsplan, Zeitungsartikel) über Ihren Entscheid beim zuständigen Mitgliedsverband mit dem Vermerk „Gute Organisation“. Wenn Sie diese Unterlagen bis zum 30. April 2020 eingereicht haben, haben Sie die Chance, an der Verlosung der attraktiven Preise teilzunehmen. Noch ein Tipp: Richten Sie den Ortsentscheid doch zusammen mit einer Schule aus. Dann sind hohe Teilnehmerzahlen fast garantiert.

Marita Bugenhagen  

Flutlicht am Freitagabend: Union empfängt Eintracht

Am Freitag, dem 27.09.2019, empfängt der 1. FC Union Berlin anlässlich des 6. Spieltags der Fußball-Bundesliga die SG Eintracht Frankfurt. Der Anpfiff der Partie erfolgt um 20:30 Uhr, das Stadion An der Alten Försterei öffnet um 18:30 Uhr.

Rückblick auf den vergangenen Spieltag: Union unterliegt Leverkusen, Frankfurt forciert Remis mit Dortmund
Am 5. Spieltag waren die Eisernen zu Gast bei Bayer 04 Leverkusen. An einem gebrauchten Tag aus Berliner Sicht wollte dem Aufsteiger wenig gelingen. Die Gastgeber trafen innerhalb von fünf Minuten doppelt (20., 25.) und verteidigten im weiteren Verlauf des Spiels unaufgeregt die Führung. Union musste die letzten 25 Minuten nach einem Platzverweis für Sebastian Polter in Unterzahl bestreiten. Mit einem Mann weniger auf dem Platz gelang es der Mannschaft von Urs Fischer nicht, sich gegen den Champions League-Teilnehmer durchzusetzen. Die Partie endete mit 0:2 aus Köpenicker Sicht.

Die Eintracht empfing am letzten Spieltag den BVB. In einer packenden Partie sah es beim Stand von 2:1 aus Borussen-Sicht lange aus, als würde Dortmund die drei Punkte mit nach Hause nehmen. Ein unglückliches Eigentor von Thomas Delaney in der 88. Minute markierte jedoch den Ausgleich des Spiels. Frankfurt verwaltete das Ergebnis geschickt und erzwang so die Punkteteilung.

Gegnercheck: Union will ersten Sieg gegen Frankfurt erkämpfen
Die Eisernen trafen bereits sieben Mal auf die Eintracht aus Frankfurt, zuletzt im Rahmen der Saison 2011/12 in der 2. Bundesliga. Das Hinspiel in Frankfurt endete 1:3 aus Berliner Sicht, im Rückspiel setzte es sogar ein 0:4. Auch in den vorherigen Begegnungen waren drei Unentschieden die besten Ergebnisse, die Union erzielen konnte. Umso höher ist nun die Motivation, den ersten Dreier gegen die Hessen einzufahren.

Der Cheftrainer der SGE, Adi Hütter, kann fast auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Einzig Innenverteidiger Marco Russ fehlt wegen eines Achillessehnenrisses.

Urs Fischer muss im Union-Lager mehrere Angeschlagene vermelden. Grischa Prömel arbeitet weiterhin an seiner Genesung, Florian Hübner hingegen konnte das Mannschaftstraining bereits mehrfach vollständig absolvieren. Ob der Innenverteidiger für seinen ersten Saison-Einsatz bereits zur Verfügung steht, ließ der Trainer der Eisernen genau wie die Verfügbarkeit von Christopher Lenz und Suleiman Abdullahi auf der Pressekonferenz noch offen. Stattdessen gab er seine Einschätzung zum anstehenden Gegner preis:

„Frankfurt wird ein schwieriger Gegner. Sie sind international vertreten und haben eine tolle Saison hinter sich. Auch in den letzten Spielen fand ich die Eintracht stark, auch wenn gegen Arsenal das schlechte Ergebnis über die gute Leistung hinwegtäuscht. Die Mannschaft hat unglaublichen Zug zum Tor, schaltet schnell und verfügt über hohe individuelle Qualität. Das ist eine schwierige Aufgabe, aber einmal mehr gilt es, sich dieser zu stellen.“

.Marco Miethe

Respekt und Vertrauen: Urs Fischer bleibt eisern​

Der 1. FC Union Berlin und Cheftrainer Urs Fischer werden ihre Zusammenarbeit über die laufende Saison hinaus fortsetzen. Der zunächst auf zwei Spielzeiten angelegte Vertrag verlängerte sich durch den erreichten Aufstieg um ein weiteres Jahr. Beide Seiten hatten sich im Zuge der Aufstiegsfeierlichkeiten auf eine Bekanntgabe der Verlängerung nach dem Start der Bundesliga-Saison verständigt. „Unsere Überzeugung, die Position des Cheftrainers im Sommer 2018 mit Urs Fischer zu besetzen, hat sich auch darin ausgedrückt, den Erfolgsfall im Vertrag von vornherein mit zu regeln. Dieser Erfolg ist bereits im ersten Jahr eingetreten und es hat sich schnell eine von gegenseitigem Respekt und Vertrauen geprägte Zusammenarbeit entwickelt“, so Union-Präsident Dirk Zingler. „Urs Fischer hat sich auf Union eingelassen und Unioner spüren so etwas sehr genau. Wir wünschen uns, dass unser gemeinsamer Weg auch weiterhin erfolgreich verlaufen wird.“

Urs Fischer, der zuvor mit dem FC Basel zwei Meistertitel und einen Pokalsieg errang, begann seine Arbeit bei den Eisernen im Sommer 2018 und erreichte gemeinsam mit seinem Team gleich im ersten Anlauf den größten sportlichen Erfolg in der jüngeren Vereinsgeschichte der Köpenicker: Als Drittplatzierter der Zweitliga-Abschlusstabelle der Saison 2018/19 setzte sich Union in der Aufstiegsrelegation gegen den Drittletzten der Bundesliga, den VfB Stuttgart, durch. Erstmals seit dem Abstieg aus der DDR-Oberliga 1989 spielt der 1. FC Union Berlin wieder in der landesweit höchsten Spielklasse.

„Ich bin damals mit einem sehr guten Gefühl zu Union gekommen und meine positiven Erwartungen sind noch deutlich übertroffen worden. Der Zusammenhalt in diesem Verein, die Art und Weise der Zusammenarbeit mit den Gremien und Mitarbeitern und die Unterstützung durch die Fans sind wirklich außergewöhnlich. Es macht großen Spaß, hier zu arbeiten und gemeinsam ambitionierte Ziele zu verfolgen. Ich freue mich sehr darauf, auch weiterhin meinen Beitrag zum sportlichen Erfolg des 1. FC Union Berlin zu leisten“, so Urs Fischer zur Vertragsverlängerung.
Oliver Ruhnert, Geschäftsführer Profifußball: “Unsere Zusammenarbeit hat sich sehr schnell gut eingespielt, sie war zielführend und erfolgreich. Diesen Weg wollen wir natürlich fortsetzen, um auch weiterhin die Ziele des Vereins zu erreichen. Ich freue mich, dass Urs Fischer dem Verein auch über die laufende Saison hinaus erhalten bleibt.“ 

Der Vertrag von Urs Fischer beim 1. FC Union Berlin ist nun bis zum 30.06.2021 datiert und gilt für die Bundesliga und die 2. Bundesliga.

Quelle: 1. FC Union Berlin

In Schlagzeilen geraten: Al-Dersimspor in der 7. Liga

Kommentare zu Streitfällen sollten objektiv sein. Schon deshalb betone ich im Fall Dersimspor nicht vor Ort selbst Zeuge der Vorfälle am Lilli-Henoch-Sportplatz, Anhalter Bahnhof, gewesen zu sein. Dennoch darf und sollte man sich seine Meinung als sogenannter Außenstehender bilden. Mit Bedacht habe ich meinen Liga-Bericht nicht mit der negativen  Schlagzeile von den Vorfällen beim Spiel Al-Dersimspor – Frohnauer SC, 2:4, betitelt, wohl aber mir nach Nennung der vier Platzverweise, alle gegen Dersimspor (ungewöhnlich gegen nur eine Mannschaft), erlaubt de facto zu äußern, über die Strafen gespannt zu sein, vor allem zu fragen, was wohl die Sportgerichtsverhandlung ergeben mag.  Hatte das laut Deresimspor nicht provozierenden Charakter? Musste das der Regel entsprechend sein? Ja, sagt der Referee vom BSC Rehberge mit seinen Assistenten.

Fakt ist auch, dass der Berliner Fußball-Verband gegen die zunehmende Gewalt etwas unternehmen muss und vielleicht sogar in dem Falle Dersimspor ein Exempel statuiert. Gewalt auf Sportplätzen geht einfach nicht. Bild Berlin titelte am Montag, „Dersimspor vor dem Aus?“ Jetzt werden natürlich alle Sünden in der Vergangenheit hochgekocht. Für den sündigen Verein spricht, dass laut Fußball-Woche Vorstandsmitglieder den Referee in die Kabine begleiteten und ihn vor eventuellen Angriffen beschützten.  Daraus ergibt sich zwangsläufig die Frage, wurde der Schiedsrichter angegriffen oder hatte er Angst davor und veranlasste, die Polizei zu rufen? Beides wäre denkbar. Musste das sein?

Vorbehalte gegen SR Steffen Paffrath bestanden ja seitens Dersimspor mit Äußerungen   „angestauter Frust“ und früheren Platzverweisen gegen Dersimspor… Nun die Sportgerichtsverhandlung ist mit Urteilen frühestens am 11.Oktober soweit. Der Schiedsrichterausschuss tagte sofort am Montag und verhängte bis zur Sportgerichtsverhandlung drastische Strafen. Oberflächlich betrachtet werden Viele sagen: Richtig so!  Der Vorsitzende Jörg Wehling sieht den Schutz der Schiedsrichter (oberste Priorität) bei Dersimspor momentan  nicht mehr gewährleistet, deshalb wohl trifft die Entscheidung bis zum Sportgerichtsurteil alle Männermannschaften von Dersimspor: Ab sofort keine Schiedsrichter mehr zu den Spielen, ob heim- oder auswärts, anzusetzen!

Was bedeutet das für einen Verein? Da scheint Bild-Berlin mit seinem „Aus“ für Dersimspor wohl Recht zu behalten. Welcher Berliner Club könnte das verkraften? Und mal ehrlich, bei vier Platzverweisen gegen den einheimischen Verein, würden da nicht auch die Emotionen hochkochen… Die Platzverweise nun richtig einzuordnen, ist fast nicht möglich. Waren infolge der Meckereien von außen und innen gegen die SR-Entscheidungen eventuell verärgerte Überreaktionen des Unparteiischen mit im Spiel. Musste das sein? Das gibt es eeinfach nicht, sagt garantiert der Schiedsrichterausschuss.

Die zunächst drei abgesagten Pflichtspiele könnten sogar in der Sportgerichtsverhandlung mit 0:6 Toren gegen Dersimspor gewertet , sie könnten aber auch neu in Nachholspielen hinten angesetzt werden. Wird dem Verein überhaupt eine weitere Teilnahme am Spielbetrieb erlaubt? Der sportliche Leiter von Dersimspor Erdal Güncü  ist über die Tatsache, dass alle Mannschaften seines Vereins bestraft wurden, ohne zu den Vorfällen Stellung nehmen zu können, sehr enttäuscht. Der beschuldigte Spieler wurde sofort seitens des Vereins suspendiert.

Christian Zschiedrich