Die Ruhe bewahrt und am Bodensee gewonnen

Na bitte, geht doch! Foto: Eckhardt Herfet

Die BR Volleys haben den VfB Friedrichshafen geknackt! Pünktlich zum Playoff-Finale um die Deutsche Meisterschaft schlugen die Berliner den Pokalsieger vom Bodensee in der ZF Arena mit 3:1 (22:25, 25:21, 25:22, 25:19) das erste Mal in dieser Spielzeit. Trotz zuvor fünf Saison-Niederlagen und einem Satzrückstand zeigten Kapitän Robert Kromm & Co eine formidable Auswärtsleistung, an die man nun schon am Sonntag (29. Apr um 15.00 Uhr) im heimischen Volleyballtempel anknüpfen möchte. Sowohl der VfB als auch die BR Volleys liefen in ihren erwarteten Topformationen auf. Bei den Berlinern zählten zu dieser Aleksandar Okolic, Robert Kromm, Graham Vigrass, Adam White, Paul Carroll, Pierre Pujol und Libero Luke Perry. Beide Mannschaften begannen mit hoher Intensität und ließen nahezu keinen Ball den Boden berühren. Bei den BR Volleys waren insbesondere Vigrass und Okolic mit drei direkten Blockpunkten eine unüberwindbare Mauer (8:8). Leider fand Carroll nur sehr schwer ins Match, machte seinen verpatzten Angriff aber mit einem starken Aufschlag direkt wieder gut (13:13). Die geduldige Spielweise der Häfler zahlte sich Mitte des ersten Satzes – trotz guter Annahme vom unter Dauerbeschuss stehenden White – aus (14:16). Die zwei Breakpunkte zum erneuten Ausgleich sammelte Kromm mit je einem Block und einem Ass ein (22:22). Aber Carroll konnte auch die letzten zwei Berliner Angriffe dieses Satzes nicht in Punkte verwandeln, sodass Friedrichshafen vorlegte (22:25).

Nach mäßigem Start in den Folgedurchgang reagierte Stelian Moculescu mit einer frühen Auszeit und der Einwechslung von Kyle Russell auf der Diagonalposition (2:6). Auch mit dem Amerikaner auf dem Court stimmte das Verhältnis von Aufschlagdruck zu Fehlern zunächst nicht. Dadurch verteidigten die Gastgeber ihre Führung bis zum 8:12 aus Berliner Sicht souverän. Doch dann war der BR Volleys-Block gleich dreimal innerhalb kürzester Zeit zur Stelle, wobei sich wieder Okolic hervortat (13:13). Adam White wurde zum absoluten Fixpunkt in Annahme und Angriff. Dank des Australiers drehten die Gäste den Satz nach der zweiten technischen Auszeit (18:16). Mit dem Zuspieler-Wechsel beim VfB (Kocian kam im Satzendspurt für Tischer) wendete sich das Blatt noch einmal kurzzeitig (18:19), bevor die „Blockparade“ beim Stand von 20:21 ihren Lauf nahm. Mit Okolic am Aufschlag blockte Russell sein Team fulminant zum Satzausgleich (25:21).

Die BR Volleys spielten jetzt klasse gegen die bis dato national ungeschlagenen Gastgeber, belohnten sich immer wieder für gute Abwehraktionen und waren im Block das bessere Team (10:10). Weil Russell zwei Bälle ins Aus setzte (11:13), mussten die an einem Donnerstagabend nach Friedrichshafen gereisten Fans des „7. Mann“ lange auf die nächste Wende warten (16:18). Pierre Pujol glänzte mit Hybridaufschlägen und White verwandelte die Breakchancen konsequent (22:18). Als der Australier dann die 2:1-Satzführung für seine Farben perfekt machte, dominierten die „BRV“-Rufe der Fans in Orange die ZF Arena (25:22). Letztgenannter blieb die Konstante in der Berliner Annahme und Russell lief spätestens im vierten Durchgang heiß. Erst griff er mit viel Finesse an, dann blockte er wieder, bevor Okolic es ihm gleichtat (6:2). Wie von Kapitän Kromm gefordert, waren die Berliner nun in den Köpfen des Gegners, der plötzlich leichte Fehler machte (11:6, 14:9). Ohne entscheidend zu wackeln brachten die Moculescu-Schützlinge den Auswärtssieg ins Ziel, wobei ein Ass von Kromm und ein „Leger“ von Pujol die letzten Glanzpunkte blieben (19:25).

„Das war der erste und vielleicht wichtigste Sieg. Auch wenn wir den ersten Durchgang verloren haben, haben wir die Ruhe bewahrt und nie aufgehört zu kämpfen. Wir hatten die richtige Spielanlage und eine sehr starke Blockarbeit“, zeigte sich Manager Kaweh Niroomand äußerst zufrieden und ergänzte: „Adam White war unser überragender Mann heute. Auch Pierre, Luke und Kyle haben einen klasse Job gemacht. Aber wir müssen weiter Schritt für Schritt und Satz für Satz denken. Gewinnen wir das Heimspiel am Sonntag nicht, war das heute für die Katz“, ist nicht nur Niroomand bewusst, dass in diesem Finale noch lange nichts entschieden ist. Wohlwissend, dass die bisher so dominanten Häfler jederzeit in der Lage sind zurückzuschlagen, setzt man am Sonntag voll auf den Heimvorteil in der Max-Schmeling-Halle.

Christof Bernier

VSG Altglienicke verliert wertvolle Punkte

Es hatten sich 269 Zuschauer auf dem Fritz-Lesch-Sportplatz an Dörpfeldstrasse in Berlin-Adlershof eingefunden. Am Mittwoch, 26. April, wurde die Partie vom 23. Spieltag VSG Altglienicke gegen Hertha BSC II nachgeholt. Die als Aufsteiger stark abstiegsgefährdeten Altglienicker hatten zuvor Trainer Miroslav Jagatic entlassen. Die 0:2 Niederlage in Neugersdorf war zuviel. Die beiden Macher des Vereins Daniel Böhm und Detlef Müller setzen im Abstiegskampf auf das Duo Torsten Mattuschka und Lothar Hamann. Mattuschka kann nicht als alleiniger verantwortlicher Trainer fungieren, da er nicht über die nötige Qualifikation verfügt. Lothar Hamann ist im Besitz der Trainer A-Lizenz.

Gegen Herthas Zweite sah es lange sah aus, als könnte der dringend benötigte Dreier eingefahren werden. In der 26. Minute brachte C. Ede die Volkssportler mit 1:0 in Front. In der Schlussphase des Spiels gaben sie alles aus der Hand. Herthas Nachwuchsprofis schienen die bessere Kondition zu haben. In der 85. Minute fiel der Ausgleich durch Haubitz und in der 88. Minute gelang Friede das 2:1. Das Endergebnis stellte Blumberg in der 3 Minute der Nachspielzeit her. Altglienicke verlor mit 1:3.

Die nächsten Gegner für die VSG heissen TSG Neustrelitz (H), Union Fürstenwalde (A) und am 6. Mai reist Tusche mit seiner Truppe nach Cottbus zu dem Verein seines Herzens.  Mit Platz 14 wären die Aufsteiger aus dem Berliner Süden gerettet, eventuell könnte auch Platz 15 reichen, Bedingung dafür, Energie Cottbus steigt auf. Tore schiessen und immer dran denken ein Spiel dauert 90. Minuten plus Nachspielzeit.

Hans-Peter Becker

ALBA empfängt Frankfurt zum Duell der jüngsten Teams der Liga

Acht Tage vor dem Start der Playoffs um die deutsche Meisterschaft geht es für die Basketballer von ALBA BERLIN mit drei Spielen innerhalb von fünf Tagen noch einmal richtig zur Sache. Der Auftakt zu diesem Dreifach-Spieltag am Freitag (27.4., 19 Uhr) in der Berliner Mercedes-Benz Arena gegen die Fraport Skyliners Frankfurt verspricht dabei ein besonders heißer Tanz zu werden, denn die Hessen kämpfen in einem Fernduell mit Würzburg noch um die Playoff-Teilnahme. Die Albatrosse haben den zweiten Platz zwar schon sicher, brauchen in diesem Duell des jüngsten (ALBA) mit dem zweitjüngsten Team der Liga (Frankfurt) trotzdem einen Sieg, um bei einem Ausrutscher Tabellenführer München noch überholen zu können. Aito Garcia Reneses (ALBA-Cheftrainer): „Jetzt zum Abschluss der Punktrunde drei Spiele innerhalb von fünf Tagen zu spielen, ist vielleicht ein guter Test für die Playoffs, wo auch nur noch wenig Zeit zwischen den Spielen bleibt. Da kommt es doppelt auf den Zusammenhalt in der Mannschaft an. Frankfurt ist eine sehr gute Mannschaft. Vielleicht agieren sie manchmal etwas inkonstant, aber generell ist das ein in allen Bereichen sehr gutes Team und sie sind die einzigen in der Liga, die wir in dieser Saison noch nicht geschlagen habe“.

Bogdan Radosavljevic (ALBA-Center): „Frankfurt spielt momentan sehr gut und hat gerade Bamberg geschlagen. Sie müssen im Kampf um die Playoff-Teilnahme gewinnen, was zu gewinnen ist. Das kann eigentlich nur auf ein sehr intensives Basketballspiel hinauslaufen. Das Hinspiel haben wir verloren, aber mittlerweile sind wir ein viel besseres Team und wir spielen am Freitag daheim.“ Natürlich brennen die Albatrosse auch darauf, sich für die im Hinspiel am 17. Dezember i n Frankfurt erlittene 84:90-Niederlage zu revanchieren. Diese Niederlage am 13. Spieltag war übrigens ALBAs bisher letzte in der easyCredit BBL. Alle folgenden 17 Spiele hat das Team von Coach Aito gewonnen. Mit einem 18. Sieg könnten die Berliner die drittlängste Siegesserie ihrer Vereinsgeschichte perfekt machen (1996/97 und 2000/01 gab es jeweils 24 Bundesligasiege in Folge.

Die Frankfurter entwickeln im Endspurt um das letzte Playoff-Ticket aktuell ungeahnte Kräfte. Vor drei Wochen hatten die Skyliners den Tabellenführer Bayern München am Rande einer Niederlage und am vergangenen Wochenende schockten sie den Titelverteidiger Bamberg, der in Frankfurt zur Pause schon 33:51 hinten lag und am Ende – letztlich chancenlos – 72:83 verlor. Angeführt werden die Frankfurter vom jüngsten Spielmacher-Duo de r easyCredit BBL. Dass sowohl der 22-jährige Neuseeländer Tai Webster als auch die 18-jährige deutsche Spielmacherhoffnung Isaac Bonga dabei bereits Nationalspieler sind, verdeutlicht ihr Talent. Insgesamt stellen die Frankfurter das zweitjüngste Team der Liga mit einem Durchschnittsalter von 23,4 Jahren. Nur ALBA BERLIN ist mit einem Schnitt von 22,9 noch jünger. Das Rückgrat der Frankfurter Mannschaft bilden der Kanadier Philip Scrubb und US-Guard Quantez Robertson, die mit Einsatzzeiten von im Schnitt 35 bzw. 33 Minuten die beiden Spieler sind, die von allen Akteuren in der gesamten easyCredit BBL 2017/18 am längsten auf dem Parkett stehen. Der Combo Guard Scrubb ist mit im Schnitt 20 Punkten auch Liga-Topscorer. Der 2016 als bester Verteidiger der Liga ausgezeichnete „Tez“ Robertson zählt auch in dieser Saison wieder zu den besten Defensivspielern in der Liga, was allen ALBA-Fans aus vielen Duellen noch bestens bekannt sein dürfte. Unter dem Korb gibt es für die Berliner Zuschauer außerdem ein Wiedersehen mit Center Jonas Wohlfarth-Bottermann, der in Frankfurt eine starke Saison spielt.

Frankfurt: Resultate der letzten vier Wochen
02.04. Frankfurt – MBC (easyCredit BBL) 83:67 (S) Webster 26, Scrubb 19
06.04. Bayreuth – Frankfurt (easyCredit BBL) 69:62 (N) Huff 17, Scrubb 17
15.04. Frankfurt – München (easyCredit BBL) 83:87 (N) Webster 32, Scrubb 23
20.04. Bremerhaven – Frankfurt (easyCredit BBL) 69:81 (S) Scrubb 19, Robertson 18
22.04. Frankfurt – Bamberg (easyCredit BBL) 83:72 (S) Scrubb 33, Webster 14

ALBA-Bilanz gegen Frankfurt
41 Siege – 30 Niederlagen (in Berlin 22 – 12)
BBL 26:16 / Playoffs 11:12 / Pokal 4:2
Höchster Sieg: 83:49 am 21. Februar 2007 in Berlin (Pokal)
Höchste Niederlage: 66:87 am 14. Mai 2016 in Frankfurt (Playoffs)

Quelle: ALBA BERLIN Basketballteam

Startschuss für die FINALS

Foto: Eckhardt Herfet

Es ist und bleibt das Beste, was der deutsche Männervolleyball zu bieten hat: Am morgigen Donnerstag (26. April, 20.00 Uhr, ZF Arena) startet die Finalserie um die Deutsche Meisterschaft 2018 und einmal mehr duellieren sich die BR Volleys und der VfB Friedrichshafen um den Titel. Als der Deutsche Meister das letzte Mal nicht aus Friedrichshafen oder Berlin kam, hieß der Bundeskanzler Helmut Kohl, Egor Bogachev war gerade geboren und Stelian Moculescu beendete seinen Trainerjob beim ASV Dachau und wechselte an den Bodensee. Damals im Jahr 1997 holte sich der SV Bayer Wuppertal die Meisterschale, anschließend nahm die Dominanz der ewigen Rivalen ihren Lauf. Das 114. Bundesliga-Duell beider Mannschaften (Bilanz 71:42 für Friedrichshafen), das morgen den Auftakt der diesjährigen Endspiele (Modus „best of five“) bilden wird, ist für BR Volleys Libero Luke Perry der Startschuss für eine „sicher wieder aufregende, leidenschaftliche und hochklassige Finalserie.“

Perry glaubt trotz der bisher eindeutigen Saisonbilanz 17/18 (alle fünf direkten Duelle entschied der VfB für sich) an sein BR Volleys Team: „Wir vertrauen auf unser System, unsere Werte und unseren Zusammenhalt“, Der Australier nennt auch die aus seiner Sicht wichtigen Erfolgsfaktoren für die Endspielserie: „Wir müssen in der Annahme eine gute Grundlage für das Zuspiel von Pierre schaffen. Wenn uns das gelingt, können Paul, Robert oder Graham im Angriff ihre Durchschlagskraft entfalten.“ Zum Saisonfinale scheint sich auch beim wechsel- und experimentierfreudigen VfB-Coach Vital Heynen eine Stammformation entwickelt zu haben. Neben Zuspieler und Leitfigur Simon Tischer, der in diesem Spieljahr verletzungsfrei und in bestechender Form auftrumpft, setzte der Belgier zuletzt in wichtigen Spielen auf die Dienste der flinken Außenangreifer Athanasios Protopsaltis und David Sossenheimer sowie die Schlaggewalt von Bartlomiej Boladz auf der Diagonalen. Andreas Takvam wurde von seinem Trainer für die entscheidende Saisonphase wohl endgültig wieder zurück in den Mittelblock beordert, wo er gemeinsam mit Philipp Collin ein starkes Duo bildet. Dazu ist Markus Steuerwald als Libero eine absolute Konstante im Spiel der Häfler.

Dass man den VfB Friedrichshafen, der national in dieser Saison noch ungeschlagen ist, durchaus bezwingen kann, hat Zaksa Kedzierzyn-Kozle im Playoff-6 der CEV Champions League gezeigt: Nach einem knappen 3:2 im Hinspiel siegte der Polnische Meister im Rückspiel am Bodensee deutlich 3:0. Eine ähnliche Leistung traut Vital Heynen den BR Volleys aber nur bedingt zu: „Klar kann Berlin wie Zaksa in der ZF Arena auftreten und dann verlieren wir wahrscheinlich auch. Ob Berlin allerdings diese Qualität besitzt – mal schauen.“ In dieser Saison gelang es den Hauptstädtern tatsächlich noch nicht, gegen den VfB diese Qualität zu zeigen. Es wird nun in den Endspielen vor allem darum gehen, endlich auch die längeren Ballwechsel in hoher Zahl für sich zu entscheiden. Luke Perry bringt es auf den Punkt: „Nur wenn der Kern unserer Mannschaft seine bestmögliche Leistung abruft, können wir gewinnen. Dazu müssen wir natürlich als Team agieren und nicht als sieben Individuen.“

Nicht nur beim Finalspiel am Sonntag in Berlin (29. April um 15.00 Uhr) setzt der Libero dabei auch auf die wertvolle Unterstützung der BR Volleys Fans: „Sie stehen immer hinter uns und werden uns sicher auch am Bodensee helfen.“ Denn für den 22-Jährigen ist klar: „Wir wollen am Ende der Saison wieder eine Meister-Mannschaft sein und nicht nur eine Mannschaft aus Meistern.“

Christof Bernier

Eisbären erzwingen Spiel sieben

Hinter der Bande war er schon aufgestellt, der silbern glänzende Meisterpokal. Es war das letzte Heimspiel der Saison. Auf dem Videowürfel über dem Mittelkreis bedankte sich die Organisation der Eisbären für die Unterstützung der Fans bei 35 Heimspielen. Vor dem Spiel brachte wieder Bernd Römer die Nationalhymne zu Gehör und anschließend erkämpften sich die Eisbären einen verdienten 5:3 Sieg über die Münchner. Der Pokal tritt, wie die Mannschaft der Eisbären, die Reise zurück in die bayerische Landeshauptstadt an. Dort kommt es am Donnerstag, 26.04. nun zum entscheidenden Spiel sieben. Allein diese Tatsache ist bemerkenswert, nachdem die Eisbären in der Serie fast hoffnungslos mit 1:3 hinten lagen. Zwar eröffneten sie die Finalserie mit einem Sieg in München, dann folgten drei Niederlagen. Mit dem Rücken zur Wand, verlieren verboten, wurde erneut in München gewonnen und anschließend erstmals während der Serie in der heimischen Arena am Ostbahnhof.

Bereits in der 4. Minute jubelte die Halle, Louis-Marc Aubry erzielte das erste Tor im Spiel. Ein Auftakt nach Maß, besser konnte das Spiel für die Gastgeber nicht beginnen. In den ersten Minuten kamen die Münchner kaum aus ihrem Drittel und als sie es schafften,klingelte es gleich. Nach 9 Minuten fiel der Ausgleich, Torschütze war Konrad Abeltshauser. Zuvor gab es eine mehrminütige Unterbrechung. Die Eismeister mussten tätig werden, weil ein Tor aus der Verankerung gerissen wurde. Als es weiterging, schalteten die Münchner schneller. Mit dem 1:1 ging es in die Drittelpause.

Schnelle Tore nach dem Kabinengang, schien die Devise der Eisbären zu sein. In der 23. Minute traf James Sheppard zum 2:1. Anschließend wogte das Spiel hin und her. München bemühte sich um den Ausgleich. Es gab Strafzeiten, Torchancen und kleine Raufereien. Münchens Konrad Abeltshauser durfte sich das Spiel für 10 Minuten von der Kühlbox aus ansehen. Es gab ein Wortgefecht mit einem Schiedsrichter, was dann strafwürdig wurde. Es fiel kein weiterer Treffer. Die Eisbären nahmen die knappe Führung mit in die Pause.

Das Schlussdrittel begann mit einer Überzahl für die Eisbären und sie brauchten nur 12 Sekunden und die Halle bebte. Playoff Monster Jamie MacQueen stellte auf 3:1. Nur knapp 5 Minuten später gelang Daniel Fischbuch ein Alleingang, die Vorlage kam von Martin Buchwieser und es stand 4:1 für die Eisbären. Auf der Spieluhr waren noch knapp 15 Minuten, für Eishockeyverhältnisse eine kleine Ewigkeit, jede Sekunde die verging ohne gefährliche Aktionen, senkte den Blutdruck der Zuschauer. Ex-Eisbär Mads Christensen traf zum 2:4 aus Münchner Sicht, zu spielen waren noch dreieinhalb Minuten. Der amtierende Meister setzte alles auf eine Karte. Torwart Danny aus den Birken blieb auf der Bank zugunsten eines zusätzlichen Stürmers, das Tor war leer. Das nutzte Eisbären Kapitän Andre Rankel und netzte ein. Es stand 5:2 für die Eisbären und die Spieluhr sagte 2 Minuten und 3 Sekunden. München spielte weiter ohne Torwart und der Puck war im Eisbären-Tor. Patrick Hagers Schuss wurde wohl etwas abgefälscht und der Spielstand 5:3. Dabei blieb es, die Uhr lief runter und sie hatten es geschafft, die Serie geht weiter. In München stehen beide mit dem Rücken zur Wand. Wer holt den vierten Sieg und somit die Meisterschaft. Egal, wie es am Ende ausgeht, diese Finalserie tut dem Eishockey gut. Am Donnerstag, 26.04. wird ab 19:30 Uhr die Frage beantwortet, gelingt München der Titel-Hattrick oder kommen die Eisbären mit der Macht der Acht.

Hans-Peter Becker

Auf ein Neues: Berlin Recycling Volleys – VfB Friedrichshafen

Foto: Eckhard Herfet

Das ewige Duell zwischen den Berlin Recycling Volleys und dem VfB Friedrichshafen begeistert Volleyball-Deutschland und könnte in der Finalserie 2017/18 eine weitere Bestmarke setzen: So häufig wie in dieser Saison, nämlich mindestens achtmal, trafen beide Teams bisher nur in der Spielzeit 2014/15 aufeinander. Geht die „best of five“-Finalserie über mehr als drei Endspiele gäbe es also sogar einen neuen Rekord! Ob beim Volleyball Supercup, in der Bundesliga-Hauptrunde oder in der CEV Champions League – in dieser Saison war den Hauptstädtern gegen den VfB Friedrichshafen noch kein Sieg vergönnt. In den Playoff-Finals unternehmen die BR Volleys nun einen neuen Versuch und glauben an ihre Chance. Bevor die Mannschaft von Trainer Stelian Moculescu am Mittwoch vom Flughafen Tegel zum ersten Finale (26. April um 20.00 Uhr) gen Bodensee abhebt, bittet der 67-Jährige seine Schützlinge heute im Sportforum Hohenschönhausen zur letzten Trainingseinheit in Berlin.

Um vor dem Finalauftakt noch einmal auf andere Gedanken zu kommen, stand gestern ein Teamabend auf dem Programm. Nach gemeinsamem Dinner ging es zum Underground-Lasergame in die Stresemannstraße, wo Georg Klein & Co beinahe stärker ins Schwitzen kamen als beim vorherigen Training: „Das war in der Tat eine schweißtreibende Angelegenheit, aber mit hohem Spaßfaktor“, zeigte sich der Mittelblocker begeistert und will nach der willkommenen Abwechslung den Fokus nun wieder voll auf Volleyball legen: „Jetzt soll es aber auch losgehen mit den schönsten, weil wichtigsten Spielen der Saison!“ Diese beginnen am Donnerstag in der ZF-Arena Friedrichshafen und finden ihre Fortsetzung drei Tage später im Volleyballtempel (29. April um 15.00 Uhr). „Die Final-Atmosphäre in der Max-Schmeling-Halle ist Jahr für Jahr überragend und dieses Duell immer ein Zuschauermagnet. Wir sind heiß auf diese Matches“, hofft Klein auf spektakuläre und erfolgreiche FINALS.

Christof Bernier

Spandau erreicht das Finale um die Deutsche Meisterschaft

Wasserfreunde Spandau 04 – ASC Duisburg

17:9 (6:2, 3:2, 3:0, 5:5). 21. April 2018, Torschützen: T. Negrean 4, M. Restovic, M. Cuk 3, L. Küppers, M. Stamm 2, S. Pjesivac, P. Gottfried, R. Saudadier 1.

Wasserfreunde Spandau 04 – ASC Duisburg

17:6 (7:1, 3:4, 4:0, 3:1), 22. April 2018, Torschützen: M. Stamm, S. Pjesivac, R. Saudadier 3, M. Restovic, B. Reibel, T. Negrean 2, L. Küppers, P. Gottfried, 1

Die Wasserfreunde erreichen das Finale um die Deutschen Meister mit 3:0 Siegen in der Best-of-Five-Serie. Trotz der 3 klaren Siege, 17:10, 17:9 und 17:6, zeigte sich der Deutsche Meister seinen wenigen treuen Fans, die bei sommerlichen Wetter den Weg in die Schwimmhalle nach Schöneberg gefunden hatten, mit unterschiedlichen Gesichtern. Streckenweise wurde der Gegner, speziell in der Verteidigung fantastisch beherrscht. Auf der anderen Seite erzielte die Duisburger Mannschaft einige Tore, wenn das Berliner Team dieses mit einer zeitweise unkonzentrierten oder leichtfertigen Spielweise zuließen.

Das Team von Trainer Petar Kovacevic schien vielleicht mit seinen Gedanken bereits bei der großen Aufgabe vom nächsten Sonntag, den 29.04.2018. Denn dann startet in Barcelona um 12:00 Uhr das 13. Champions-League-Spiels der Berliner gegen Sabadell. Mit einem Sieg in dieser Begegnung können sich die Berliner den Traum vom Einzug ins Final Eight der Königsklasse im europäischen Wasserball erfüllten.

„In Barcelona können wir uns keine unkonzentrierte Spielphase leisten“, warnt der Coach der Berliner seine Spieler vorausschauend. Petar Kovacevic rechnet für das Spiel gegen Sabadell mit einer gesteigerten Motivation der Berliner Spieler, weil sie bei einem Sieg zu den acht besten europäischen Vereinsteams zählen werden.

Peter Röhle  

Oberliga-Duell: SC Staaken – FC Strausberg

Bernd Schultz, BFV-Präsident, brachte Glückwünsche nach Staaken. Foto: Sportick

Halb Staaken schien am Sonntag bei sommerlichen Temperaturen nur noch auf das Sahnehäubchen in Form eines Heimsieges gegen die Gäste aus Strausberg zu warten. Höhepunkt auf dem Platz am Kurzen Weg in Staaken musste am Sonntag aus Sicht der Gastgeber dann aber die Auszeichnung mit der Ehrenamtsurkunde für ihren Jugend-Geschäftsführer Frank Kals bleiben. Die Auswahl für diesen DFB-Ehrenamtspreis war dabei schon im Februar erfolgt. Aus den Händen von BFV-Präsident Bernd Schultz, der von Vize Gerd Liesegang begleitet wurde, empfing Kals die Auszeichnung  erneut und offiziell persönlich. Diesmal verbunden mit einem Geschenk, das die beiden Verbandsoberen mit sich führten: Zwei Mini-Tore für die Jugendabteilung stehen den Staakener Kindern und Jugendlichen ab sofort zusätzlich zur Verfügung. Über das Spiel ist schnell berichtet. Die gute Stimmung wurde durch die 0:2-Niederlage gegen die Strausberger nur ein wenig getrübt. Überlegene Gäste, die einfach mehr Passgenauigkeit und Konzentration zeigten, beeindruckten mit einer Fülle von Torchancen. Das war auch ihre passende Antwort auf den Staakener Kantersieg im Hinspiel (1:6). Staakens Coach, Jeffrey Seitz, möchte jedenfalls auch durch diese Niederlage nicht von seinem Konzept, konzentriert aus der Defensive aufzubauen, abrücken, so erklärte er es auf der Pressekonferenz. „Nur die Ballsicherheit muss dann wieder ´mal stimmen“, meinte er.

Frank Kals. Foto: SC Staaken
Foto: SC Staaken

Das Saisonziel ist für den Aufsteiger mit dem aktuellen siebenten Tabellenplatz bereits erreicht. Und das hieß – wie eben für  Aufsteiger in der Regel – „Klassenerhalt“. Nach Höhen und Tiefen zu Anfang der Saison, sieht es nun zu Beginn der Zielgeraden sehr freundlich im gut geführten Verein aus. Während in manchen Klubs das „Familiäre“ nur Wunschvorstellung ist, spürt und sieht man hier überall die fleißigen Helfer und den Versuch, sich den professionelleren Strukturen noch ein wenig mehr anzunähern. Auch beim Nachwuchs läuft es bei den Randberlinern in allen Abteilungen ebenfalls gut. Durch Elfmeterschießen setzte sich jüngst die A-Jugend gegen SV Empor  im Pokalwettbewerb am letzten Mittwoch sehr knapp 4:3 durch, und steht damit als Endspielteilnehmer fest.

Frank Toebs

Spreefüxxe mit Befreiungsschlag gegen Trier

Die Spreefüxxe Berlin gewinnen die wichtige Partie gegen die Trier Miezen und machen damit einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt. Vor heimischer Kulisse überzeugten die Berlinerinnen mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und klettern durch den 36:26-Erfolg auf den 6. Tabellenplatz. Vier Spieltage vor Ende hat man nun acht Punkte Vorsprung auf Hannover. Man merkte den Spreefüxxen von Beginn an an, dass sie genau wussten um was es in dieser Partie ging. Aus einer kompakt agierenden Abwehr heraus, kam man mit einer druckvollen Angriffswelle auf die Trier Defensive und verschaffte sich schnell ein kleines Polster. Nach sechs Spielminuten stand es 4:1 für die Hausherrinnen, der sehr selbstbewusst agierten. Trier fand langsam in die Partie, konnte zunächst auf 4:3 verkürzen, doch dann zogen die Berlinerinnen erneut an und Steffi de Beer erzielte in der 11. Spielminute die 8:4-Führung. Das Spiel der Spreefüxxe wirkte frisch und energisch, was letztendlich damit belohnt wurde, dass viele Dinge funktionierten. Zudem erwischte Juliane Hedermann im Spreefüxxe-Kasten einen Sahnetag. Zur Halbzeitpause hatten sich die Gastgeberinnen einen verdienten 17:9- Vorsprung erarbeitet.

In Halbzeit zwei lief das Spiel ähnlich weiter. Zwar hatten auch die Trierer Miezen einige gute Phasen, doch die Spreefüxxe ließen sich keineswegs beirren. Trier versuchte es mit Manndeckungen gegen die Berlin Rückraumschützinnen, doch dadurch verschafften sie den anderen Spielerinnen Räume.

Vor allem Ria Estermann fand immer wieder eine Lücke in der Trierer Defensive. Christian Schücke gab nach und nach den jungen Spielerinnen Einsatzzeiten und diese bedankten sich mit einer starken Leistung. Fabienne Kunde traf mit zwei sehenswerten Treffern aus dem Rückraum und auch Debütantin Lucie Dunst zog ohne Nachzudenken ab und wurde mit ihrem ersten Bundesligator belohnt. Fand man dann mal keine Lücke in der Abwehr, war es in der Regel Vanessa Magg die sich ein Herz nahm und die Kugel aus dem Rückraum versenkte.

Für die Spreefüxxe war es ein Spiel, was nicht hätte besser laufen können. Auch Managerin Britta Lorenz war am Ende erleichtert: „Nach den beiden Niederlagen zuletzt bin ich sehr glücklich über diesen Sieg. Die Mannschaft hat Moral gezeigt, dem Druck standgehalten und heute alle in der Halle begeistert.“ Am kommenden langen Wochenende kommt es zur Doppelbegegnung mit den Kurpfalz Bären. Am Sonnabend reist man nach Ketsch, bevor es am 1. Mai zum Rückspiel in Berlin kommt.

Spreefüxxe Berlin: Hedermann, Faßold, Krüger; Kunde (2), Estermann (6), de Beer (3), Dunst (1), Blödorn (4/1), Büch, Trumpf (6), Krakat (2), Mrozinski (1), Förster (3), Linke (1), Magg (7), Weier Zeitstrafen: Blödorn, Kunde, Mrozinski.

DJK/MJC Trier: Minami, Krämer; Petrovska (1), Sattler, Houben (3), Czanik (2), Tolic, Smits (2), Müller (7), Szabo (6/4), Zrnec (2), Constantinescu (3). Zeitstrafen: Houben, Czanik, Tolic, Szabo. Quelle: Füchse Berlin Reinickendorf Frauen Handball

Anna Eber

Eisbären siegen in München und hoffen weiter auf die (M)acht

Ich bin ganz ehrlich, dass es in dieser Saison noch ein 35. Heimspiel für die Eisbären geben wird, dafür hat mein Optimismus nicht gereicht. Mit dem Rücken zur Wand – verlieren verboten – gelangt in München ein Husarenstück, ein Sieg in der Overtime mit 6:5. Die verantwortlichen der Deutschen Eishockeyliga mussten die Utensilien für die Meisterfeier wieder einpacken und zunächst nach Berlin schicken. Es war eines dieser berühmten epischen Spiele. Endlich, endlich hatten die Eisbären neben ihrem unglaublichen kämpferischen Einsatz mal das nötige Matchglück. Es stand 5:5 nach 55 Spielminuten, zwischentlich hatten die Eisbären bereits mit 2 Toren – Zwischenstände von 3:1 und 4:2 – vorn gelegen. Sie überstanden kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit eine Unterzahl.

Gleich mit Beginn der Overtime hatte Konrad Abeltshauser den Meister-Hattrick für München auf der Kelle. Im Gegenzug schlugen dann die Eisbären zu. Jamison MacQueen könnte eines der wichtigsten Tore seiner Karriere geschossen haben. Es war sein zweites Tor – erzielte bereits das 3:1 – und es war der Sieg. Unverrichteter Dinge leerte sich die Halle in München, die Meisterfeier wurde vertagt. Großes Kompliment von Eisbären Kapitän Andre Rankel an die mitgereisten Fans der Eisbären, die von den Rängen das ihrige taten, um die kleine Sensation möglich zu machen. Rankel steuerte zwei der fünf Eisbären-Tore bei, einmal traf Thomas Oppenheimer.

Am Dienstag, 24.04. geht es bereits weiter. Spiel 6 der Serie wird in Berlin ausgetragen und die Eisbären werden wieder alles versuchen, eine Meisterfeier für München zu verhindern. Bisher hatten die Münchner ihre Playoff-Serien jeweils mit 4:1 gewonnen. Das ist ihnen gegen die Eisbären nicht gelungen. Die Entscheidung kann bereits in Spiel 6 fallen, wenn nicht, kommt es am Donnerstag, 26. April in München zur endgültigen Entscheidung. Egal was passiert, die Eisbären haben bereits jetzt ihren Anhang verzückt. Der sich auf die Saisonabschlussfeier am 28. April in der MB-Arena freut. Es sind nur noch 2 Mannschaften, die Ende April Eishockey spielen. Was ist eigentlich schwerer zu bewerkstelligen ? Nicht verlieren zu dürfen oder siegen zu müssen, wer diese Frage in Spiel 6 beantworten kann, wird Meister. Möge die Macht der Acht mit den Eisbären sein !

Hans-Peter Becker