Hatte der BFC Dynamo die Hosen voll ?

BFC-Trainer Rene‘ Rydlewicz. Foto: BFC Dynamo

Trainer Rene‘ Rydlewitz sprach von einer defensiven Schwäche seiner Mannschaft am vergangenen Wochenende. Anders ist die 1:2 Heimniederlage gegen den Berliner AK vor 1.412 Zuschauern nicht zu erklären. Allerdings hatte der BFC doch in 12 Partien immerhin 34 Tore geschossen. Heißt: Nicht nur die Abwehr enttäuschte, die Dynamos blieben auch im Abschluss zur Freude der Cottbusser unter dem 3-Tore-Soll. Positiv zu vermerken ist nach wie vor Tabellenplatz Zwei mit 25 Punkten. Nordhausen und Fürstenwalde kommen aber auf Tuchfühlung mit jetzt 23 Punkten heran. Der BFC Dynamo läuft Gefahr schon am kommenden Freitagabend, 19.00 Uhr, Amateurstadion, den 2. Platz eventuell gegen Herthas Zweite zu verlieren, wenn sie wieder so enttäuschend auftreten. Allerdings riss Hertha in Halberstadt auch keine Bäume aus und verlor 0:2. Ante Covic bemängelte fehlende Durchsetzungskraft. Jonathan Kliensmann war im Kasten der Herthaner gegen die zwei Gegentore machtlos. Auf der Tribüne „unterstützen“ Vater Jürgen Kliensmann und Ex-Bundestrainer Berti Vogts die Berliner. Die Schützlinge von Ante Covic haben sich gegen den BFC Dynamo mehr vorgenommen, wollen mit einer besseren Leistung auch ein besseres Ergebnis erzielen.

Viktoria 89 (8.) zeigte sich in der Oberlausitz gegen Neugersdorf von der coolsten Seite, spielte frisch, fromm, fröhlich auf, ging auch durch Ergirdi (29.) in Führung und gewann am Ende 3:2. Kargbo (45., 1:2) und Benyamina (60., 1:3) steuerten die beiden anderen Tore bei. Marek (79., 2:3) gelang nur noch der Anschlusstreffer für Neugersdorf. Viktoria – zog mit diesem Sieg an Neugersdorf vorbei – erwartet am Samstag, 13.30 Uhr, im Stadion Lichterfelde die TSG Neustrelitz. Die Begegnung ZFC Meuselwitz – 1.FC Lok Leipzig fiel den Witterungsbedingungen (zu heftige Böen) zum Opfer. Energie Cottbus (nunmehr 35 Punkte) gewann erwartungsgemäß 2:0 gegen FSV Luckenwalde. Die VSG Altglienicke kassierte bei Chemie in Leipzig früh (8.) durch L. Schmidt den Rückstand. Den 1:1-Ausgleich (48.) erzielte vor 1.937 Zuschauern ein Debütant von der Elfenbeinküste. Die Rede ist vom 34jährigen Boubacar Sanogo (101 Bundesligaeinsätze, 26 Treffer). Er hinterließ einen sehr guten Eindruck, spielte einst  in Kaiserslautern, Hoffenheim, Hamburg und Bremen. In Altglienicke ist man an guten Leistungen älterer Spieler wie Björn Brunnemann und Torsten Mattuschka gewöhnt. Am Samstag, 13.00 Uhr, steht die Partie Altglienicke – Oberlausitz Neugersdorf im Jahn-Sportpark an. Der Berliner AK spielt erst am Sonntag, 13.00 Uhr, Poststadion gegen Chemie Leipzig.

Christian Zschiedrich

Punktverlust bei den Zebras

In Berlin wütete ein Herbststurm, in Duisburg schien die Sonne, bis zur 25. Minute. Dann bot das Wetter Herbsttristesse und so entwickelte sich auch bis zur Halbzeitpause das Spiel. Es begann mit einer guten Torchance für die Eisernen in der 5. Minute. Duisburgs Weigel hatte Hedlund umgegrätscht. Der daraus resultierende Freistoß hätte fast die Führung für die Berliner gebracht. Es scheiterten drei Nachschussversuche, immer war ein Verteidigerbein dazwischen. Die nächste brauchbare Torchance gab es erst wieder in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Zwischen diesen beiden Torchancen war „Garnichts“, eher Fußball zum abgewöhnen.
Jens Keller nahm gegenüber dem Pokalspiel in Leverkusen neun Wechsel vor. Er stellte ein 4-2-3-1 System gegen das Duisburger 4-4-2. Bei Ballbesitz der Eisernen attackierten die beiden Sturmspitzen der Zebras Onuegbu und Tashchy sofort den Ball führenden, dahinter stellten 2 Viererketten die Räume zu. Da Union kein Tempo in die Angriffsaktionen bekam, war Halbzeit eins sehr unansehnlich.
Ein Tor sollte dem Spiel guttun. Es fiel in der 50. Spielminute im Anschluss an den ersten Eckball für die Eisernen. Trimmel schlug den Ball hoch in den Strafraum, Leistner hatte das beste Timming und beförderte per Kopf das Leder in das Tor.
Das Tor sollte dem Spiel guttun. Jetzt mussten die Zebras kommen, um wenigstens einen Punkt zu retten. In der 54. Minute hatte Onuegbu die bis dahin beste Möglichkeit für Duisburg auf dem Schlappen, den hätte er machen müssen. Ein paar Minuten später hatten die Eisernen Glück, dass der Schiedsrichter ein Foul von Leistner an der Strafkante nur mit einem Freistoß bestrafte. Es roch nach Elfmeter. Den Freistoß vergab Stoppelkamp kläglich. Die Zebras kämpften und Union versuchte zu kontern. Unions Innenverteidiger Toni Leistner zum Mann des Spiels, in der 86. Minute war er mal nicht auf dem Posten. Der für Onuegbu eingewechselte Iljutchenko drückte eine Flanke vom Duisburger Kapitän Wolze per Kopf an Busk vorbei in die Maschen. Die Zebras ereilte das Glück des Tüchtigen. Insgesamt hatten die Eisernen alles im Griff, taten aber insgesamt zu wenig, um einen Dreier aus dem Revier mitnehmen zu können. Es war ein unnötiger Punktverlust. Mit dieser Leistung können sie nicht zufrieden sein.
Hans-Peter Becker

Union spielte mit:
1. FC Union Berlin
Tor: Jakub Busk Abwehr: Christopher Trimmel; Toni Leistner; Fabian Schönheim; Peter Kurzweg Mittelfeld: Felix Kroos (ab 81. Damir Kreilach); Grischa Prömel; Marcel Hartel (ab 75. Dennis Daube); Simon Hedlund (ab. 62. Steven Skrzybski); Akaki Gogia; Angriff: Sebastian Polter 4-2-3-1
Trainer: Jens Keller

Hertha benötigte zwei Standards zum 2:1 über Hamburg

Marvin Plattenhardt trat den Eckball zum 1:0 durch Niklas Stark. Foto: Christian Zschiedrich

Und atmete erleichtert auf, das so wichtige Spiel für sich entschieden zu haben. Dass es schwer werden würde, war vorher klar. Wenn sich zwei Mannschaften gegenüberstehen, die seit sieben Pflichtspielen verunsichertsind und nicht mehr gewonnen haben, da ist wohl nicht mehr zu erwarten – viele Unterbrechungen, zerfahrene Aktionen mit den üblichen Ungenauigkeiten. Kein Wunder also, dass zwei Standards herhalten mussten, um zum Erfolg zu kommen. 1:0 (17.) Kopfball Stark, nach Eckball Plattenhardt, 2:0 (50.) Kopfball Rekik, Eckball Weiser. HSV-Trainer Gisdol wechselte den erst 17jährigen Arp (56.) für Ekdal ein. Der brachte enorm viel Schwung in das Angriffsspiel der Hamburger und erzielte das 2:1(73.), volley nach Ablage von Papadopoulos. Ab der 73. Minute brachte Dardai wieder für seinen Kapitän Ibisevic Neuzugang Selke. Hertha zitterte sich zum Sieg. Maier (87.) kam noch für Lazaro und Torunarigha /90 + 1) für Kalou.

Für mich erstaunlich die Aussage des Berliner Coachs: Hertha sei deshalb unter Druck geraten, weil „Fans und Medien“ von außen eine Krise herbei geredet hätten. Er selbst habe kein bisschen Druck verspürt. Nun, das Wort „Krise“ hatte ich nicht in den Mund genommen. Meine Kritik war tiefgreifender. Ich sprach und spreche von unattraktiver Spielweise und begründete, weshalb sich viele Berliner nicht mit dem Club identifizieren können. Darüber wiederum wurde kein Wort verloren. Meiner Meinung nach aber sollte darüber nachgedacht werden. Sonnt Euch bitte nicht mit 13 Punkten über den 10. Tabellenplatz im Mittelfeld der Tabelle. Ich erinnere einfach an die zwei Heimniederlagen in Folge und das Pokal-Aus am vergangenen Mittwoch, ganz zu schweigen von den mauen Auftritten in der Europa League. Jetzt am Donnerstag kommt Luhansk zum Rückspiel. Am kommenden Sonntag, 5.11., ist beim Tabellendreizehnten VfL Wolfsburg bei entsprechender Effizienz der eine oder andere Punkt drin. Am Samstag, 18.11., ist dann das nächste Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach.
Christian Zschiedrich

1. FC Union zu Gast bei den Zebras

Die Eisernen reisen erneut in den Westen. Nach dem vielbeachteten Auftritt im Pokal in Leverkusen, geht es am Sonntag wieder um Punkte beim Aufsteiger MSV Duisburg. Natürlich hat Duisburgs Trainer Ilia Gruev am Dienstagabend auf der Tribüne in Leverkusen gesessen und wird sich entsprechende Dinge notiert haben. Die Mannschaft der Eisernen wird ein anderes Gesicht haben. Jens Keller wird wieder rotieren. Der MSV Duisburg, Aufsteiger und Rückkehrer wartet als einzige Mannschaft auf den ersten Heimsieg, lediglich 2 Unentschieden stehen bisher zu Buche. Dass diese Bilanz der Duisbuger nicht verbessert wird, dafür werden die Eisernen alles tun. Bei der Aufstellung hat Jens Keller wieder die Qual der Wahl. Definitiv in Duisburg nicht dabeisein werden Kristian Petersen und H. Uchida. Die Favoritenrolle liegt klar bei den Wuhlheidern. Nach dem Ausscheiden im DFB-Pokal zählt nur noch die Liga. Der MSV Duisburg kann die Aufgabe ausgeruhter angehen, sie waren ja bereits in der ersten DFB-Pokalrunde gegen den Ligkonkurrenten aus Nürnberg ausgeschieden. Sie haben zuletzt in Kaiserslautern gewonnen und weiteres Selbstvertrauen bekommen. Die Aufgabe ist sicherlich nicht einfach, aber lösbar. Auch in Duisburg können die Eisernen wieder mit größer Unterstützung ihrer Fans rechnen. Es werden ca. 1.000 Rot-Weiße im Stadion in Duisburg erwartet. Das Spiel wird nach Lage der Dinge um 13:30 Uhr von Schiedsrichter Christian Dietz aus München angepfiffen. Er leitet bereits das zweite Spiel der Eisernen in dieser Saison. Am 27. August piff er das 1 : 1 im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld. Etwas mehr sollte es am Sonntag werden, jeder Punkt ist wichtig für das Erreichen des Saisonziels.
Hans-Peter Becker

Eisbären siegen weiter

Foto: Stefan Wenske

Am 17. Spieltag empfingen die Eisbären das amtierende Tabellenschlusslicht, die Straubing Tigers. Die Verletztenliste der Bären war wieder um einen Namen länger geworden. Neben Constantin Braun, Andre Rankel und Louis-Marc Aubry, hat es auch Thomas Oppenheimer erwischt. Im Tor bekam Petri Vehanen eine Verschnaufpause und wurde von Marvin Cüpper vertreten. Der Tabellenletzte wehrte sich so gut er konnte und blieb, wie zuletzt im September, chancenlos. Im 1. Drittel gelang kein Treffer. Beide Torhüter konnten sich auszeichnen.
Die Tore für die Eisbären fielen im Mittelabschnitt. In der 29. Minute traf Sean Backmann und in der 35. Minute setzte Nick Petersen noch einen drauf. Dazwischen hätte Charlie Jahnke fast sein erstes Tor in der DEL geschossen. Nach Videobeweis fand das vermeintliche Tor keine Anerkennung, der Puck hatte die Torlinie nicht überquert. Dass die Eisbären kein drittes Tor nachlegten, hätte sich in der Schlussphase des Spiels fast gerächt. Knapp drei Minuten vor dem Ende rutschte ein Schuss Austin Madaisky durch. Marvin Cüpper wurde um ein shutout gebracht und es wurde unnötig spannend. Straubing nahm eine Auszeit und anschließend den Torhüter vom Eis. Ein weiteres Tor fiel nicht mehr. Den Eisbären gelang der zehnte Sieg und es war das neunte Spiel in Folge, indem gepunktet werden konnte. In der Tabelle belegen die Eisbären jetzt Tabellenplatz 2 mit nur einem Punkt Rückstand auf die führende Mannschaft von RB München. Am kommenden Sonntag treten die Eisbären in Augsburg an.
Hans-Peter Becker

 Bildergalerie

Stimmen zum Spiel
Marvin Cüpper (Torwart EHC Eisbären Berlin)
„Ich habe am Mittwoch, nach der Rückkehr vom Spiel in Köln erfahren, dass ich heute spiele. Wenn die Chance kommt, muss man bereit sein. Die Mannschaft hat es mir heute leicht gemacht. Natürlich ärgert man sich über so ein spätes Gegentor.“

Tom Pokel (Trainer Straubing Tigers)
„Dieses Spiel war eine Standortbestimmung für mich. Wir haben ein erstes gutes Auswärtsdrittel gespielt. Unser Endspurt im letzten Drittel kam zu spät. Entscheidend war heute das gute Penaltykilling der Eisbären. Wir haben ein paar neue Sachen ausprobiert. Vor allem unser Überzahlspiel müssen wir verbesseren.“

Uwe Krupp (Trainer EHC Eisbären Berlin)
„Wir wussten, dass es heute nicht einfach werden wird. Ein neuer Trainer bewirkt, dass sich jeder von der besten Seite zeigen will. Straubing hat gut verteidigt. Durch die zwei Tore im 2. Drittel konnten wir das Spiel etwas beruhigen. Straubing hat ein gutes Auswärtsspiel gemacht, wir haben einen Weg gefunden und genug getan, um das Spiel zu gewinnen.“

 

DEL 17. Spieltag 27.10.2017 19:30 Uhr EHC Eisbären – Straubing Tigers
Ort: MB Arena Berlin
Zuschauer: 11.539

Torfolge
1:0 Backman, Sean (Petersen, Nick, Sheppard, James) , EQ, 28:14
2:0 Petersen, Nick (Backman, Sean, Sheppard, James) , EQ, 34:12
2:1 Madaisky, Austin (Zalewski, Steven, Hedden, Mike) , EQ, 57:22

Mannschaftsaustellung
Eisbären Berlin
1. Reihe Buchwieser, Martin – Olver, Mark – MacQueen, Jamie – DuPont, Micki – Müller, Jonas
2. Reihe Fischbuch, Daniel – Busch, Florian – Noebels, Marcel – Wissmann, Kai – Hördler, Frank
3. Reihe Petersen, Nick – Sheppard, James – Backman, Sean – Parlett, Blake – Richmond, Daniel
4. Reihe Ziegler, Sven – Jahnke, Charlie – Adam, Maximilian – Baxmann, Jens
Tor Cüpper, Marvin – Vehanen, Petri
Trainer Uwe Krupp

Straubing Tigers
1. Reihe Hedden, Mike – Zalewski, Steven – Williams, Jeremy – Yeo, Dylan – Klassen, Samuel
2. Reihe Zalewski, Michael – Loibl, Stefan – Koper, Levko – Jobke, Colton – Madaisky, Austin
3. Reihe Schönberger, Sandro – Brandl, Thomas – Röthke, René – Renner, Max – Edwards, Maury
4. Reihe Dotzler, Alexander – Mitchell, Adam – Oblinger, Alexander – Bettauer, James
Tor MacIntyre, Drew – Vogl, Sebastian
Trainer Tom Pokel

Regionalliga 13. Spieltag – Trennt sich die Spreu vom Weizen ?

Im Friedrich-Ludwig-Jahnstadion kommt es zu der Partie BFC Dynamo – BAK 07. Foto: Sportick

Am 12. Regionalliga-Spieltag haben sich Cottbus und der BFC Dynamo weiter von der Konkurrenz abgesetzt. Cottbus siegte 3:1 in Fürstenwalde und führt weiterhin souverän mit 9 Punkten vor Dynamo. Der BFC gelang mit dem 3:0 vor 3.215 Zuschauern über Chemie Leipzig der einzige Sieg von den Berliner Mannschaften. Es gab keine Niederlage, es gesellten sich an diesem Wochenende drei Remis hinzu: Ein 0:0 im Derby zwischen Viktoria 89 – VSG Altglienicke, ein 0:0 von Hertha II – ZFC Meuselwitz sowie ein 1:1 zwischen BAK 07 – Germania Halberstadt. Vor den Toren Berlins gab es ein weiteres 0:0 zwischen Babelsberg 03 und Budissa Bautzen. Neustrelitz dagegen gelang ein 4:1-Sieg beim Tabellenletzten FSV Luckenwalde und scheint nun endlich an bessere Tage anknüpfen zu wollen. Mit nunmehr 25 Punkten baute der BFC Dynamo seinen zweiten Tabellenplatz jetzt auf 5 Punkte gegenüber Lok Leipzig aus, weil die Probstheidaer zu Hause über ein 1:1 gegen den VfB Auerbach nicht hinaus kamen.

Der nächste, der 13.Spieltag beginnt am Freitagabend, 19.00 Uhr, im Jahn-Sportpark mit dem interessanten Derby der Dynamos gegen den Berliner AK 07. Alle anderen Berliner Clubs müssen auswärts ran: Hertha II in Halberstadt (11.), Altglienicke (12.) bei Chemie Leipzig (15.), Viktoria 89 (10.) in Neugersdorf (7.). Außerdem kommt es zur Begegnung Erster gegen Letzter. Der FSV Luckenwalde (18.) muss zu Energie nach Cottbus und dann steht noch das Sachsen-Derby ZFC Meuselwitz (6., 18 Punkte) – 1.FC Lok Leipzig (3., 20 Punkte) an. Nach 13 Spieltagen kann man bereits die eine oder andere Prognose abgeben. Wer bleibt unten drin und auf wen wartet eine gute Saison. In Cottbus tippe ich auf einen Sieg für Energie.
Christian Zschiedrich

Hertha scheidet zu Hause gegen Köln im Pokal aus

Christian Zschiedrich kommentiert. Foto: Sportick

Endlich mal wieder ein Heimlos im Pokal. Doch das nützte nichts. Hertha kommt über die 2. Hauptrunde einfach nicht hinaus. Der Tabellenletzte der Bundesliga zieht mit einem 3:1-Sieg in Berlin ins Achtelfinale ein. Und das keineswegs unverdient. Ich hätte mit meinem letzten Kommentar über den Stand der Dinge im Club gern Unrecht behalten. Leider wurde jeder Satz und jede Zeile nun auch gegen Köln bestätigt. Das Ausscheiden ihres Managers Jörg Schmadtke verunsicherte die Gäste keineswegs. Zoller (35.) und Maroh (43.) legten bis zur Halbzeitpause zwei Treffer – für die sonst angriffsschwachen Kölner – vor. Nur 33.459 Zuschauer wollten die Partie sehen. Die Spieler wurden mit einem Pfeifkonzert in die Kabine geschickt und zur 2. Halbzeit wieder so empfangen. Maier kam mit Beginn des zweiten Durchgangs für den angeschlagenen Lustenberger. In der 59. Minute vollzog Trainer Dardai einen Doppelwechsel. Ibisevic für Kalou und Duda für Pekarik. Fünf Minuten später erzielt Clemens (64.) das 0:3. Hertha gelang erst beim Stande von 0:3 ein Tor durch den Abwehrspieler Stark (69.) – bezeichnend – nach einem Eckball. Wenn Hertha trifft, dann meist nach Standards. Das Angriffsspiel ist beschämend, in der Liga erst 9 Tore. Dardai stellte taktisch um. In der Startelf bildeten Selke und Kalou eine Doppelspitze. Wie erwähnt, kam Vedad Ibiseviv in Halbzeit Zwei. Das Mannschaftsgefüge war ansonsten offensiv ausgerichtet. Nur was wurde daraus – Spiele, vor allem im Pokal werden, mit Toren entschieden, das Ergebnis: Pokal-Aus mit einer 1:3 Heimniederlage. Die Identifikation der Berliner mit dem Hauptstadtclub: So nicht!

Christian Zschiedrich

Dienstag in Köln – Berliner Sieg und Niederlage

Sieg im Eishockey und Niederlage im Fußball – Zwei Berliner Profi-Teams weilten am Dienstag fast zeitgleich im Kölner Raum um ihren Wettkampf zu absolvieren.

Der 1. FC Union versuchte – leider erfolglos – im Fußball DFB Pokal eine Runde weiterzukommen. Das Endergebnis in Leverkusen von 1 : 4 aus Sicht der Gäste spiegelt den Spielverlauf nicht ganz wieder. Die Halbzeitführung für die Leverkusener ging in Ordnung. Die Eisernen hatten mit Daniel Mesenhöler einen glänzend aufgelegten Torwart mitgebracht. Er hielt seine Mannschaft im Spiel und verhinderte einen höheren Rückstand zur Pause. Für Mesenhöler war es auch aus einem ganz anderen Grund ein besonderes Spiel. Er ist ganz in der Nähe des Leverkusener Stadions aufgewachsen. In der 2. Halbzeit erreichten die Eisernen Gleichwertigkeit. Dennis Daube traf in der 46. Minute zum 1:1. Leider traf in der 58. Minute Lucas Alario zum 2:1 für Leverkusen. Geld schießt manchmal doch Tore, 19 Millionen soll der Argentinier gekostet haben. Mit diesen Geld dürfte der gesamte Union-Kader für eine Saison bezahlt sein. Schade, dass Damir Kreilach mit seinem Freistoß scheiterte. Ein umstrittener Elfmeter brachte den Favoriten auf die Siegerstraße. „Die Meinung zum Elfmeter hatte der Schiedsrichter exklusiv, nach dem 3 :1 war dann aber alles klar,“ so äußerte sich Unions Trainer Jens Keller nach dem Spiel. Ein verwandelter Freistoß in der Nachspielzeit brachte Tor Nummer 4 für Leverkusen. Die Eisernen verabschiedeten sich sehr anständig aus dem Pokal und vielleicht spielen sie ja im nächsten Jahr auch um Punkte gegen Leverkusen.

Um 18:30 Uhr begann das Spiel in Leverkusen in der Bayarena direkt an der Autobahn A1 gelegen, eine Stunde später erfolgte, etwa 24 Fahrminuten entfernt, in der Lanxess-Arena der Eröffnungsbully in der Eishockeypartie zwischen den Kölner Haien und den Eisbären Berlin. Innerhalb von 5 Tagen hatten die Eisbären das dritte Spitzenteam der Liga vor der Brust. In Nürnberg wurde immerhin ein Punkt geholt, gegen München wurden es deren zwei und in Köln wurde weiter gesteigert. Nach 60 regulären Spielminuten hieß es 4 : 2 für die Hauptstädter, die damit den Kontrahenten vom Rhein bereits zum zweiten Mal in dieser Saison bezwingen konnten. Beide Teams haben mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Bei den Eisbären fehlten André Rankel, Nick Petersen, Louis-Marc Aubry und Constantin Braun. Es spielten wieder die selben Reihen, wie am vergangenen Sonntag. Petri Vehanen zeigte im Tor erneut eine Weltklasseleistung und hielt erneut eigentlich unhaltbare Schüsse. Es läuft so richtig gut bei den Eisbären. Alle Neuzugänge erwiesen sich bisher als Volltreffer. Für eine Nacht haben die Eisbären wieder die Tabellenführung erobert. Ihre Auswärtsstärke beeindruckt, 8 Spiele haben sie bisher in der Fremde ausgetragen und davon 5 gewonnen. Die dabei erreichte Ausbeute von 17 Punkten stellt aktuell den besten Wert der Liga dar.

Hans-Peter Becker

100 Jahre Handball in Deutschland

Henning Opitz. Foto: Sportick

In Berlin – der Geburtsstadt des Handballs in Deutschland – feiert der Deutsche Handballbund seinen 100. Geburtstag. Feierlich am 29. Oktober 2017 mit einem Empfang geladener Gäste in der Humboldt-Box gegenüber dem Berliner Dom (Beginn 10:30 Uhr) und mit zwei Länderspielen in der Max-Schmeling-Halle, die Männer gegen Spanien (Spielbeginn 14:30 Uhr) und der Frauen (Spielbeginn 71:30 Uhr) gegen die Niederlande.

Am Tag zuvor findet im Berlin Mariott Hotel am Potsdamer Platz der 32. Ordentliche Bundestag des Deutschen Handballbundes statt (Beginn 10:30 Uhr, Pressekonferenz 17:00 Uhr). Dem schließt sich am Abend ein Senatsempfang im Roten Rathaus an (Beginn 19:00 Uhr).

Aus diesem Anlass wird an beiden Orten des Geschehens auf die Entwicklung und Geschichte des Spiels zurück geblickt und am Sonntag der Handball in seiner modernsten Form präsentiert.

In einem kleineren Rahmen werden aber auch der Landessportbund und Handball-Verband Berlin mit prominenten Gästen, darunter früheren Nationalspielern, Olympiasiegern und Weltmeistern sowie anderen Prominenten,  „100 Jahre Handball in Berlin“ feiern. Am 26. Oktober wird in der Sportschule am Priesterweg das Buches „100 Jahre Handball“, herausgegeben von Professoer Detlef Kuhlmann, Professor für Sportwissenschaften an der Leibniz Universität in Hannover und früheren Handballer, vorgestellt. (Beginn 19:30 Uhr).
Henning Opitz

Rehabilitation in der Champions-League

Der „Jüngling von Olympia“, die von Ex-04-Wasserballwart Dr. Günter Schwill 1979 gestiftete Nachbildung der antiken Statue des Bildhauers Praxiteles, zieht um! Der zum 18. Mal ausgetragene DSV-Supercup endete nicht mit dem erneuten Sieg des bisherigen 15-maligen Gewinners Spandau 04, sondern mit dem dritten Erfolg (nach 1998 und 2000) für W98 Waspo Hannover.

Die Niedersachsen erzielten klare Siege in den Spielen gegen den in der Vorsaison drittplatzierten ASC Duisburg sowie den viertplatzierten OSC Potsdam. Im abschließenden Match zwischen Meister und Pokalsieger der Vorsaison gewann das Team aus Hannover dann mit 9:8 (4:2,2:1,1:3,2:2) Toren.

Die Berliner Vereinsführung will nun „mit Blick auf den Champions-League-Auftakt am Mittwoch bei Jadran Herceg Novi in Montenegro versuchen, schnelle Antworten zu finden.“

Der Supercup war zur Vorbereitung auf das kommende Spiel durchaus hilfreich. Das Turnier bot mehrere Querverbindungen zur kommenden Begegnung an der Adriaküste: Zu Waspos Team zählen mehrere montenegrinische Weltklassespieler (Radovic, Sekulic), die bei HN ihr Wasserballkönnen erworben haben, und auch in Reihen der Spandauer spielt seit dem Saisonbeginn der 20-jährigen Center Stefan Pjesivac, ein ehemaliges Jadran-Talent.

Die Montenegriner waren bereits in der Saison 2015/16 CL-Gegner von Spandau, damals trennte man sich in beiden Partien mit 9:9 Toren. Einige Spieler verließen seitdem das montenegrinische Team: Die international Erfolgreichen wie Zlokovic, Janovic, Kovacic und Randjic sind dem Ruf des Geldes folgend in andere Ligen gewechselt. Die Routiniers im aktuellen Team sind Dragan Draskovic (1988) und Marko Petkovic (1989), alle anderen kommen überwiegend aus den Jahrgängen 1996 bis 1999 und fast zehn der Wechselspieler sind nach dem Jahre 2000 geboren. Die montenegrinischen Akteure bringen mit Sicherheit viel Motivation und Ehrgeiz mit, in der Champions-League auf sich aufmerksam zu machen und sich international anzubieten. „Wir müssen dagegenhalten und dürfen uns nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Wir wollen zeigen, dass wir den Ton im Spiel angeben“, sagt Trainer Petar Kovacevic.

Peter Röhle