Nichts bessert sich in der Führung bei Hertha BSC

Christian Zschiedrich

Jahrelang berichtete ich über Hertha BSC, setzte ab und zu, als langjähriges Mitglied, die Vereinsbrille auf und hoffte, diejenigen -wenigstens ein bisschen- überzeugenzu können, die Hertha als arrogant und großkotzig empfanden. Ich machte mir Gedanken, weshalb Hertha BSC in der Gunst vieler Berliner so schlecht dastand. Für mich überwog das Positive, z.B. im Jugend- und Nachwuchsbereich.

Ich ließ fast kein Trainingslager aus und erst recht kein Spiel. Hatte oft den Eindruck, wenn das Stadion mal wieder sehr gut besucht war, der überwiegende Teil der Zuschauer wollte den attraktiven Gegner sehen. Wo liegen die Ursachen dafür ? Darüber weiter nachzudenken war nicht gern gesehen. Hertha brauchte angeblich Ja-Sager. Wer nicht für den Präsidenten – entweder oder – war angeblich gegen ihn. Ist das nicht kurzsichtig und sogar dumm gedacht? So werde das Image des Vereins und das Verhältnis zu den Berlinern keineswegs aufgebessert. Pressekollegen riefen mich erst dieser Tage an und meinten, in meinem Falle handele die Vereinsführung sogar vereinsschädigend. Ich war bei Hertha in Ungnade gefallen und plötzlich stand Persönliches gegen allgemeine Vereinsinteressen. Sich darüber zu beschweren, es bringt nichts. Von wegen Pressefreiheit ! Zitiert wurden Erdogan und Trump! Da hilft auch nichts, mit anderen Vereinen bestens auszukommen und gut zusammen zu arbeiten. Bei Hertha hilft es ebenso nichts, auf Verbandsebene (DFB) wiederholt ausgezeichnet und geehrt worden zu sein.

25 Jahre lang bekam ich meine Presse-Akkreditierungen – auch von Hertha BSC regelmäßig. Seit geraumer Zeit aber nicht mehr. Zu Beginn dieser Saison wurde mein Antrag auf Dauer-Akkreditierung erneut abgelehnt; ich sollte Tages-Akkreditierungen beantragen. Alle gestellten Anträge wurden Spiel für Spiel abgelehnt. Aktuell beantragte ich wieder eine Tages-Akkreditierung für das Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Beachtete sorgfältig alle Vorschriften und Terminvorgaben, um ja keinen Formfehler zu begehen. Laut den Akkreditierungsbestimmungen hat der Verein genauso Terminvorgaben gegenüber den Antragstellern für Presse-Arbeitskarten zu beachten. Ich erhielt  bis zum Spieltag weder eine Zusage noch eine Ablehnung. Mit guter Erziehung, Anstand, Fairplay und Würde hat das nun gar nichts mehr zu tun. Welch ein Benehmen, arrogant und großkotzig, Hertha verlässt den Boden üblicher Umgangs-Formen für ein höfliches, gepflegtes Miteinander und setzt sich einfach über normale Anstandsregeln  hinweg.

Was bleibt mir? Nur eins, Herthas Umgang werde ich weiterhin öffentlich machen und auf solche Machenschaften hinzuweisen. Das könnte eher Wirkung haben und das, bis ein Gespräch mit Hertha wieder möglich ist,  Monat für Monat.

Christian Zschiedrich

Veröffentlicht von

Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

2 Gedanken zu „Nichts bessert sich in der Führung bei Hertha BSC“

  1. Hallo,
    unser Redaktion geht es genauso. Bei Hertha BSC sind halt nur Pressearbeiter erwünscht, die grundsätzlich nur positives über den Verein berichten. Wer mal ein negatives Wort über den Verein oder Vorstand verliert, wird ausgebotet und bekommt eben keine Tages- und auch Dauerakrreditierungen. Das sind Verhälrnisse wie damals beim BFC Dynamo. Im Verein spielen sich einige Personen auf, als wären diese die Könige von Deutschland, und lassen hierbei sogar eher Freunde mittels Tagesakkreditierungen ins Stadion, anstatt Pressevertreter (Das habe ich sogar persönlich mehrfach selbst mitbekommen)..Wer dann sogar negativ über einen Herrn Michael P. in der Öffentlichkeit berichtet, der wird halt grundsätzlch auf Lebenszeit ausgeschlossen gar abgeschossen. Hierbei scheint bei einigen Personen der derzeitige Erfolg der Mannschaft, obwohl diese aus sportlichen Gründen nicht unter die TOP 5 gehört, zu Kopf gestiegen sein, denn lediglich Pal Dardei ist es zu verdanken, das sich dieser Klub derzeit auf dem Höhenflug befindet. Für Europa wird es jedoch wohl nicht reichen, wenn wie behandelt man dan ausländische Pressekollegen, wenn hier schon einheimische Kollegen der Presse grundsätzlich ausgeschlossen werden ? Von einer neutralen Pressefreiheit kann man in diesem Verein wohl nicht mehr sprechen. Dieses sollte man überlegen, denn zumal auch die Be- und Verarbeitung einiger Pressemitarbeiter im Verein, dieses Situation grundsätzlich ausnutzen und hierbei gezielt unerwünschte Pressevertreter regelrecht ausboten. Selbst eine offizielle Meldung an die DFL und DFB brachte hier nichts ein Da muss man dem Spruchband beim Spiel vom 03.03.2017 Augsburg-Leipzig dem Spruchband Recht geben: „DFL, RB und DFB Hand in Hand – bringen den Fussball an die Wand“. Na dann Gute Nacht Hertha BSC…..

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert